Deutsche Tageszeitung - Umweltminister Schneider für mehr Recycling-Vorgaben für Autos

Umweltminister Schneider für mehr Recycling-Vorgaben für Autos


Umweltminister Schneider für mehr Recycling-Vorgaben für Autos
Umweltminister Schneider für mehr Recycling-Vorgaben für Autos / Foto: © AFP/Archiv

Bundesumweltminister Carsten Schneider (SPD) hat sich für europäische Recycling-Vorgaben für Schrottautos ausgesprochen. Mehr Recycling sei "umweltpolitisch sinnvoll" und werde die EU unabhängiger von Rohstofflieferanten aus Drittstaaten machen, sagte Schneider am Dienstag am Rande eines Treffens mit seinen EU-Kolleginnen und -Kollegen in Luxemburg. Auf dem Tisch liegen zudem Vorschläge der EU-Kommission, wonach Autos künftig so gebaut werden sollen, dass einzelne Teile leichter ausgebaut und ersetzt werden können.

Textgröße ändern:

Minister Schneider erklärte, Ziel sei, dass "wir diese Produkte selbst wieder recyceln und uns somit unabhängig von andere Produzenten oder anderen Ländern machen, was die Rohstofffrage betrifft". So sehen die EU-Vorschläge einen Mindestanteil für recyceltes Plastik in Neuwagen vor.

Brüssel will die Autobauer außerdem stärker für das Recycling verschrotteter Fahrzeuge in die Pflicht nehmen. Dafür gibt es bereits ein EU-Gesetz, wonach der Hersteller in manchen Fällen etwa die Demontage eines nicht mehr fahrtüchtigen Autos übernehmen müsste. In der Vergangenheit hatten sich jedoch zahlreiche Autobauer nicht an diese Regelung gehalten, im April verhängte die EU-Kommission deshalb eine Kartellstrafe gegen 15 Hersteller.

Nach Vorstellung der Kommission sollen die neuen Vorgaben zudem die europäische Recycling-Industrie ankurbeln. Die französische Umweltministerin Agnès Pannier-Runacher betonte in Luxemburg, die Regeln könnten Arbeitsplätze in der Branche schaffen.

Einigen sich die EU-Umweltminister am Dienstag auf eine gemeinsame Position zu den Vorschlägen, müssen sie im Anschluss mit dem Europaparlament über die Vorschläge verhandeln.

(M.Dorokhin--DTZ)

Empfohlen

Bundesregierung macht Weg für leichteren Abschuss von Wölfen frei

Die Bundesregierung hat eine Änderung des Jagdgesetzes auf den Weg gebracht, um einen möglichen Abschuss von Wölfen zu erleichtern. Damit solle der "Schutz von Weidetieren" verbessert werden, teilte das Landwirtschaftsministerium am Mittwoch in Berlin mit. "Mit der Aufnahme des Wolfs ins Bundesjagdgesetz kommen klare, praxistaugliche Regeln und Rechtssicherheit", erklärte Landwirtschaftsminister Alois Rainer (CSU).

Kabinett berät über erleichterten Abschuss von Wölfen

Die Bundesregierung will den Abschuss von Wölfen erleichtern: Das Bundeskabinett berät am Mittwoch über die Aufnahme des Raubtiers in das Bundesjagdgesetz (ab 10.00 Uhr). Die Bundesländer können damit in Regionen mit hoher Wolfsdichte und einem günstigen Erhaltungszustand ein sogenanntes Bestandsmanagement einführen - und damit die Zahl der Wölfe "managen": Sogenannte Problemwölfe, die Zäune überwinden, dürfen erschossen werden. Landwirtschaftsminister Alois Rainer (CSU) will sich gegen 11.15 Uhr dazu äußern.

Deutsche Süßwarenindustrie stellt dieses Jahr weniger Schoko-Weihnachtsmänner her

Die deutsche Süßwarenindustrie hat in diesem Jahr nach eigenen Angaben weniger Schokoladen-Nikoläuse und -Weihnachtsmänner hergestellt als im Vorjahr. Als Gründe führte der Bundesverband der Deutschen Süßwarenindustrie (BDSI) am Dienstag "Kostenbelastungen bei wichtigen Rohstoffen wie Kakao und Nüssen, aber auch bei Personal, Energie sowie Bürokratie" an. Hinzu komme die Konsumzurückhaltung von Verbraucherinnen und Verbrauchern.

Verbrenner-Aus: Lockerungen in Aussicht

In Brüssel wird das Aus vom Verbrenner-Aus erwartet: Die Kommission will am Nachmittag ihre Vorschläge für Änderungen an den Regeln für den CO2-Ausstoß von Neuwagen ab 2035 vorlegen. Strittig bis zuletzt war, ob auch Autos mit herkömmlichem Verbrennermotor nach diesem Datum noch neu zugelassen werden dürfen - Ausnahmen für Hybrid-Fahrzeuge, Bio-Benzin oder Bauteile aus Europa könnten das möglich machen.

Textgröße ändern: