Deutsche Tageszeitung - ArcelorMittal-Betriebsrat in Brandenburg: Verständnis für Ende von grünem Stahl

ArcelorMittal-Betriebsrat in Brandenburg: Verständnis für Ende von grünem Stahl


ArcelorMittal-Betriebsrat in Brandenburg: Verständnis für Ende von grünem Stahl
ArcelorMittal-Betriebsrat in Brandenburg: Verständnis für Ende von grünem Stahl / Foto: © AFP

Nach heftiger Kritik an dem Stahlkonzern ArcelorMittal nach der Entscheidung zum Stopp für umweltfreundlich produzierten Stahl hat der Betriebsrat des Werks in Brandenburg Verständnis dafür geäußert. Zwar sei die Nachricht anfangs ein Schock gewesen, da die Planungen zum Umbau auf "grünen Stahl" schon fortgeschritten gewesen seien, sagte der Betriebsratschef von Eisenhüttenstadt, Dirk Vogeler, am Freitag dem Sender RBB. Die CO2-reduzierte Stahlproduktion sei aber derzeit nicht wirtschaftlich.

Textgröße ändern:

"Wir müssen leider feststellen, dass im Zeitfenster dieses Projektantrages die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen nicht darstellbar sind", sagte Vogeler. Eine solche Investition würde aktuell das Stahlwerk ruinieren.

Am Donnerstag hatte ArcelorMittal bekanntgegeben, dass das Unternehmen die Pläne zur Dekarbonisierung der beiden Flachstahlwerke Eisenhüttenstadt und Bremen "leider nicht weiterverfolgen" könne. Grund seien die Marktsituation und die fehlende Wirtschaftlichkeit einer CO2-reduzierten Stahlproduktion. Die IG Metall kritisierte das scharf, das Bundeswirtschaftsministerium erklärte, es bedauere diese Entscheidung.

Nordrhein-Westfalens Wirtschaftsministerin Mona Neubaur (Grüne) mahnte vor diesem Hintergrund indes den Stahlkonzern Thyssenkrupp, am Umbau auf "grünen Stahl" festzuhalten. "Thyssenkrupp hat sich zum Ziel gesetzt, die gesamte Stahlherstellung bis 2045 klimaneutral zu gestalten", sagte sie der "Rheinischen Post" vom Samstag. "Da der Konzern dies gerade erneut öffentlich bestätigt hat, gehe ich davon aus, dass er langfristig zu seinem Wort steht."

(B.Izyumov--DTZ)

Empfohlen

Lange Verhandlungen über Nordsee-Fischereiquoten in Brüssel erwartet

In der Debatte um eine Einschränkung der Fischerei in der Nordsee im kommenden Jahr stellen sich die EU-Agrarminister auf lange Verhandlungen ein. Er erwarte am Freitag, womöglich aber erst am Samstag ein Ergebnis, sagte Bundeslandwirtschaftsminister Alois Rainer (CSU) zum Auftakt der Verhandlungen am Donnerstag in Brüssel. Es steht bereits fest, dass die erlaubten Fangmengen für die meisten Sorten sinken sollen.

Vietnams Hauptstadt Hanoi in dichten Smog gehüllt

Nach mehr als einer Woche dichten Smogs in der vietnamesischen Hauptstadt Hanoi haben die Behörden die Bevölkerung aufgefordert, sich so wenig wie möglich nach draußen zu begeben. Schulen könnten geschlossen werden, wenn sich die Lage weiter verschlechtere, hieß es in einer am Donnerstag veröffentlichten Verordnung.

Umfrage: Jedes dritte Kleidungsstück in deutschen Schränken wird kaum getragen

In deutschen Kleiderschränken fristen laut einer Umfrage für die Umweltschutzorganisation Greenpeace Milliarden von Kleidungsstücken ein kaum beachtetes Dasein. Von insgesamt rund fünf Milliarden Kleidungsstücken würden etwa zwei Milliarden Teile "selten oder gar nicht genutzt", erklärte Greenpeace am Donnerstag. Nur knapp vier von zehn Kleidungsstücken kommen demnach regelmäßig zum Einsatz.

Klimaklage: Opfer von Taifun auf den Philippinen verlangen Entschädigung von Shell

Überlebende des schweren Taifuns "Rai" auf den Philippinen haben eine Klimaklage gegen den britischen Ölkonzern Shell eingereicht. Die 103 Klagenden fordern finanzielle Entschädigung und argumentieren, Shell sei mitverantwortlich für den "klimabedingten" Sturm. Sie werden unterstützt von drei Umweltorganisationen, darunter Greenpeace. "Rai" war 2021 über die Philippinen hinweggefegt, mehr als 400 Menschen kamen ums Leben, hunderttausende weitere wurden obdachlos.

Textgröße ändern: