Deutsche Tageszeitung - Alabali Radovan dringt in Belém auf Fortschritte bei Klimaschutz und -finanzierung

Alabali Radovan dringt in Belém auf Fortschritte bei Klimaschutz und -finanzierung


Alabali Radovan dringt in Belém auf Fortschritte bei Klimaschutz und -finanzierung
Alabali Radovan dringt in Belém auf Fortschritte bei Klimaschutz und -finanzierung / Foto: © AFP

Bundesentwicklungsministerin Reem Alabali Radovan (SPD) hat auf der UN-Klimakonferenz in Brasilien Fortschritte beim Klimaschutz und der internationalen Klimafinanzierung angemahnt. "Das klare Signal ist: Wir wollen gemeinsam hier vorankommen", sagte sie am Dienstag im brasilianischen Belém. Auf einen konkreten deutschen Beitrag zu dem geplanten neuen Tropenwaldfonds legte sie sich aber ebenso wie zuvor Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) nicht fest.

Textgröße ändern:

"Klimapolitik ist eine Chance und auch ein wirtschaftlicher Faktor", hob Alabali Radovan hervor. "Wir schaffen damit Jobs, Innovation und neue Märkte, besonders da, wo wir in erneuerbare Energien investieren", betonte die SPD-Politikerin. Als ein Beispiel verwies sie auf deutsche Kredite für den Betrieb der Metro im brasilianischen São Paulo mit Ökostrom. Dies sei "eine win-win-Situation für alle Beteiligten".

"Klimaschutz ist auch Armutsbekämpfung", mahnte die Ministerin weiter. Sie verwies auf die katastrophalen Verwüstungen durch den Tropensturm Melissa in der Karibik, der die Gefahren der globalen Erwärmung erneut deutlich gemacht habe. Deutschland beteilige sich daher an Investitionen in klimaresiliente Landwirtschaft, in die Stärkung des Gesundheitswesens besonders betroffener Staaten sowie an dem neuen Fonds für Hilfen bei klimabedingten Schäden (Loss and Damage).

Zu dem von Gastgeber Brasilien vorangetriebenen neuen Tropenwaldfonds TFFF sagte Alabali Radovan: "Wir unterstützen diese Initiative und werden uns aktiv beteiligen." Dafür hatte vergangene Woche bereits Merz einen "namhaften" Beitrag Deutschlands zugesagt, ohne diesen allerdings zu beziffern. Die Entwicklungsministerin verwies auf noch notwendige technische Prüfungen, wie das deutsche Engagement umgesetzt werden könne.

"Wir wollen konkrete Zusagen, die wir machen, auch einhalten", begründete Alabali Radovan die Zurückhaltung beim Nennen konkreter Zahlen. Wichtig sei aber zunächst "das politische Signal", sagte sie. Generell sagte die Ministerin mit Blick auf die Klimafinanzierung, dass öffentliche Mittel allein dazu nicht ausreichen würden. Wichtig sei daher, mit staatlichem Geld "mehr private Mittel zu hebeln".

Den Start der Klimakonferenz wertete Alabali Radovan als gelungen. Nachdrücklich bekannte sie sich zum multilateralen UN-Klimaprozess - gerade auch vor dem Hintergrund der Abkehr der USA unter Präsident Donald Trump. "Wir halten an der 1,5 Grad-Grenze fest", sagte die Ministerin und stellte sich damit erneut hinter die Ziele des Pariser Klimaschutzabkommens.

(V.Korablyov--DTZ)

Empfohlen

Lange Verhandlungen über Nordsee-Fischereiquoten in Brüssel erwartet

In der Debatte um eine Einschränkung der Fischerei in der Nordsee im kommenden Jahr stellen sich die EU-Agrarminister auf lange Verhandlungen ein. Er erwarte am Freitag, womöglich aber erst am Samstag ein Ergebnis, sagte Bundeslandwirtschaftsminister Alois Rainer (CSU) zum Auftakt der Verhandlungen am Donnerstag in Brüssel. Es steht bereits fest, dass die erlaubten Fangmengen für die meisten Sorten sinken sollen.

Vietnams Hauptstadt Hanoi in dichten Smog gehüllt

Nach mehr als einer Woche dichten Smogs in der vietnamesischen Hauptstadt Hanoi haben die Behörden die Bevölkerung aufgefordert, sich so wenig wie möglich nach draußen zu begeben. Schulen könnten geschlossen werden, wenn sich die Lage weiter verschlechtere, hieß es in einer am Donnerstag veröffentlichten Verordnung.

Umfrage: Jedes dritte Kleidungsstück in deutschen Schränken wird kaum getragen

In deutschen Kleiderschränken fristen laut einer Umfrage für die Umweltschutzorganisation Greenpeace Milliarden von Kleidungsstücken ein kaum beachtetes Dasein. Von insgesamt rund fünf Milliarden Kleidungsstücken würden etwa zwei Milliarden Teile "selten oder gar nicht genutzt", erklärte Greenpeace am Donnerstag. Nur knapp vier von zehn Kleidungsstücken kommen demnach regelmäßig zum Einsatz.

Klimaklage: Opfer von Taifun auf den Philippinen verlangen Entschädigung von Shell

Überlebende des schweren Taifuns "Rai" auf den Philippinen haben eine Klimaklage gegen den britischen Ölkonzern Shell eingereicht. Die 103 Klagenden fordern finanzielle Entschädigung und argumentieren, Shell sei mitverantwortlich für den "klimabedingten" Sturm. Sie werden unterstützt von drei Umweltorganisationen, darunter Greenpeace. "Rai" war 2021 über die Philippinen hinweggefegt, mehr als 400 Menschen kamen ums Leben, hunderttausende weitere wurden obdachlos.

Textgröße ändern: