Deutsche Tageszeitung - Mindestens sechs Tote durch Taifun "Noru" auf den Philippinen

Mindestens sechs Tote durch Taifun "Noru" auf den Philippinen


Mindestens sechs Tote durch Taifun "Noru" auf den Philippinen
Mindestens sechs Tote durch Taifun "Noru" auf den Philippinen / Foto: © AFP

Durch den Taifun "Noru" sind auf den Philippinen mindestens sechs Menschen ums Leben gekommen. Wie die Behörden am Montag mitteilten, starben in einem überfluteten Dorf fünf Rettungskräfte. Ein älterer Mann starb bei einem Erdrutsch. Der von heftigen Regenfällen und Windböen auf der Hauptinsel Luzon begleitete Taifun ist der bisher stärkste Sturm, der die Philippinen in diesem Jahr getroffen hat.

Textgröße ändern:

Die fünf Rettungskräfte kamen offiziellen Angaben zufolge ums Leben, als sie in San Miguel in der nahe der Hauptstadt Manila gelegenen Provinz Bulacan im Einsatz waren. Sie seien von der Provinzregierung in überflutetes Gebiet geschickt worden, sagte der Polizeichef von San Miguel, Romualdo Andres. Während sie gerade durch das Hochwasser wateten, sei neben ihnen eine Mauer eingestürzt, woraufhin sie in Gewässer mit starker Strömung abgedriftet seien.

In der Ortschaft Burdeos auf den Polillo-Inseln, die zur Provinz Quezon gehören, starb ein älterer Mann bei einem Erdrutsch, wie ein Vertreter der örtlichen Zivilschutzbehörde mitteilte. Zudem erlitten auf den Philippinen nach vorläufigen Behördenangaben fünf Menschen Verletzungen. Mehrere weitere Menschen wurden nach Behördenangaben noch vermisst.

"Unser Haus wurde von den Fluten fortgespült, es ist nicht mehr da", sagte der 59-jährige Willie Ortega in San Miguel. "Wir konnten überhaupt nichts retten, noch nicht einmal Reis zum Essen."

Insgesamt hielten sich die Schäden aber offenbar in Grenzen. "Wir waren vorbereitet", sagte Staatschef Ferdinand Marcos Jr. bei einem Treffen mit Vertretern der Katastrophenschutzbehörden. "Ich denke, wenigstens dieses Mal könnten wir Glück gehabt haben, zumindest ein bisschen." Bei einem Hubschrauberflug über dem Katastrophengebiet sah Marcos über die Ufer getretene Flüsse und überschwemmte Felder.

"Noru" war am Sonntag rund 100 Kilometer von Manila entfernt auf Land getroffen, nachdem er sich der nationalen Wetterbehörde zufolge auf nie zuvor gemessene "explosive Weise" beschleunigt hatte. Seine Geschwindigkeit war auf 195 Kilometer pro Stunde gestiegen, später schwächte sich "Noru" ab und durchquerte eine Gebirgsregion, Kokosplantagen und Reisfelder.

Mehr als 74.000 Menschen mussten aufgrund von Evakuierungsanordnungen ihre Wohnungen verlassen. Insbesondere in Burdeos auf der Insel Polillo vor Luzon wurden einzelne Häuser überflutet und zahlreiche Bananenbäume zerstört.

Nach Angaben der Meteorologin Ana Laurel war "Noru" aber schneller und mit weniger Regen als andere zerstörerische Taifune über die Philippinen hinweggezogen. Am Montag zog "Noru" über das Südchinesische Meer nach Vietnam weiter.

Die Philippinen werden regelmäßig von Stürmen heimgesucht. Wissenschaftler warnen, dass die Unwetter wegen der Erderwärmung heftiger werden - die Philippinen gelten als eines der am stärksten vom Klimawandel betroffenen Länder der Welt. Jedes Jahr fegen durchschnittlich 20 Stürme über den Inselstaat hinweg. Beim bislang heftigsten Taifun "Haiyan" im Jahr 2013 wurden 7300 Menschen getötet oder als vermisst gemeldet.

(W.Budayev--DTZ)

Empfohlen

UNO: Menschheit leider unter "Epidemie extremer Hitze"

Die Menschheit leidet der UNO zufolge unter einer von ihr selbst verursachten "Epidemie extremer Hitze". "Eine Sache, die unsere gespaltene Welt vereint, ist die Tatsache, dass uns allen immer heißer wird", erklärte UN-Generalsekretär António Guterres am Donnerstag in New York. Milliarden Menschen seien "mit einer Epidemie extremer Hitze konfrontiert und schmoren in immer tödlicheren Hitzewellen mit Temperaturen von über 50 Grad Celsius", fügte er hinzu.

Bis zu 48 Grad: Mehr als 20 Tote binnen 24 Stunden bei Hitzewelle in Marokko

Durch eine erneute Hitzewelle im nordafrikanischen Marokko sind binnen 24 Stunden mehr als 20 Menschen ums Leben gekommen. In Beni Mellal im Zentrum des Maghrebstaates seien in den vergangenen 24 Stunden 21 Hitzetote gezählt worden, teilte das marokkanische Gesundheitsministerium am Donnerstag mit.

Londoner Bürgermeister lobt positive Effekte von Gebühren für umweltschädliche Autos

Im Großraum von London hat sich die Luftqualität infolge der umstrittenen Ausweitung einer bereits bestehenden Umweltzone deutlich verbessert. Seitdem dort Fahrzeuge mit einem hohen Schadstoffausstoß eine Gebühr zahlen müssten, seien die Emissionen "deutlich gesunken", hieß es in einem am Donnerstag veröffentlichten Bericht der Stadtverwaltung. Demnach lag die Feinstaubbelastung seit Ende August 2023 um 22 Prozent niedriger als vor der Ausweitung.

Berechnungen: Ökologische Belastungsgrenze der Erde wird am 1. August erreicht

Die Menschheit hat nach Berechnungen von Experten am 1. August den sogenannten Erdüberlastungstag (Earth Overshoot Day) erreicht. Wie die Umweltorganisation Germanwatch am Donnerstag mitteilte, ist das der Zeitpunkt, an dem die Weltbevölkerung nach Angaben des Global Footprint Networks alle Ressourcen aufgebraucht hat, die der Planet innerhalb eines Jahres auf natürlichem Wege ersetzen könnte. Bis zum Rest des Jahres leben die Menschen demnach bei der Natur auf Pump.

Textgröße ändern: