Deutsche Tageszeitung - Minister: Deutschland will "ehrgeizige Ziele" bei Klimakonferenz erreichen

Minister: Deutschland will "ehrgeizige Ziele" bei Klimakonferenz erreichen


Minister: Deutschland will "ehrgeizige Ziele" bei Klimakonferenz erreichen
Minister: Deutschland will "ehrgeizige Ziele" bei Klimakonferenz erreichen / Foto: © AFP

Am Vorabend des Starts der Weltklimakonferenz in Dubai haben vier Ministerinnen und Minister der Bundesregierung hohe Erwartungen an das Treffen formuliert. Die Bundesregierung setze sich in Dubai für "ehrgeizige Ziele" ein und erwarte ein Signal für "mehr Tempo, Solidarität und globale Partnerschaft": Dies erklärten am Mittwoch Bundesaußenministerin Annalena Baerbock, Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck, Umweltministerin Steffi Lemke (alle Grüne) und Entwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) in einer gemeinsamen Stellungnahme.

Textgröße ändern:

"Jetzt geht es darum, Tempo zu machen", mahnte Baerbock. Die Konferenz von Dubai sei "die wichtigste Weltklimakonferenz seit dem Übereinkommen von Paris". Die Bundesregierung arbeite bei der COP28 auf drei Beschlüsse hin: "die Verdreifachung der Erneuerbaren Energien bis 2030, eine Verdoppelung der Energieeffizienz und den schrittweisen Ausstieg aus fossilen Energien".

Klimaschutzminister Habeck wies auf den weltweit steigenden Anteil erneuerbarer Energien hin. "2023 erwarten wir einen neuen Ausbaurekord, getragen von Investitionen vor allem in China, Europa, Indien und den USA", erklärte er. "Diese Dynamik müssen wir noch stärker entfachen." In einer möglichst breiten Allianz müsse der Zubau bis 2030 verdreifacht werden, forderte er.

Entwicklungsministerin Schulze bewertete die Klimakonferenz als "eine Chance, international wieder stärker in den Modus der Zusammenarbeit zu finden". Deutschland wolle sich in Dubai "als Brückenbauer engagieren - ein Beispiel ist der neue Fonds für Klimaschäden und Verluste". Sie erwarte "von anderen Staaten, die noch keine klassischen Geber sind, dass sie sich nach ihren Möglichkeiten beteiligen".

Umweltministerin Lemke verwies auf die "Dreifachkrise aus Klimawandel, Artenaussterben und Umweltverschmutzung". Von der Weltklimakonferenz COP 28 in Dubai müsse deshalb "das klare Signal ausgehen, dass wir Lösungsansätze verfolgen, die alle drei Bereiche gleichermaßen im Blick haben". Wenn es nicht gelinge, "schnelle tiefgreifende Veränderungen anzustoßen, wird sich das Leben auf der Erde dramatisch wandeln, auch unser Leben", warnte sie.

Die Konferenz beginnt am Donnerstag unter der Präsidentschaft der Vereinigten Arabischen Emirate. Ihre wichtigste Aufgabe ist die Globale Bestandsaufnahme: Gemäß dem Übereinkommen von Paris wird dabei zum ersten Mal geprüft, wo die Vertragsstaaten beim Klimaschutz stehen.

(Y.Ignatiev--DTZ)

Empfohlen

Ozean-Konferenz in Nizza: Weltmeere sollen "nicht zum Wilden Westen werden"

Mit einem dringenden Appell von UN-Generalsekretär António Guterres, die Weltmeere nicht zum "Wilden Westen" verkommen zu lassen, hat die internationale Ozeankonferenz in Nizza begonnen. Sie wird überschattet von der Entscheidung von US-Präsidenten Donald Trump, Tiefsee-Bergbau in internationalen Gewässern voranzutreiben. Gut 30 Staaten forderten zum Auftakt der Konferenz am Montag, "zumindest eine vorsorgliche Pause" bei dieser Art der Meeresausbeutung durchzusetzen.

Ozean-Konferenz in Nizza: Macron fordert Moratorium für Tiefsee-Bergbau

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat zum Auftakt der UN-Ozeankonferenz die baldige Ratifizierung des Hochseeabkommens ins Aussicht gestellt und ein Moratorium für Tiefsee-Bergbau gefordert. "Das Abkommen wird umgesetzt werden, das ist geschafft", sagte Macron am Montag in Nizza. Etwa 15 weitere Länder hätten sich verpflichtet, das Abkommen bis Ende des Jahres zu ratifizieren. Damit werde die Schwelle von 60 Ländern erreicht, so dass die Vereinbarung in Kraft treten könne.

Umweltminister Schneider will mit Extremsegler Herrmann für Meeresschutz werben

Bundesumweltminister Carsten Schneider (SPD) will zum Auftakt der UN-Ozeankonferenz in Nizza gemeinsam mit dem Extremsegler Boris Herrmann für mehr Meeresschutz werben. Schneider nehme gemeinsam mit Herrmann an der Jungfernfahrt des Forschungsschiffs "Malizia Explorer" am Sonntag teil, sagte eine Sprecherin des Bundesumweltministeriums am Freitag in Berlin. Ziel sei es, "gemeinsam auf das wichtige Thema Ozeanschutz und Meeeresforschung aufmerksam zu machen".

Rund 3000 Hitzetote in Sommern 2023 und 2024 in Deutschland

n den Sommern 2023 und 2024 hat es in Deutschland jeweils rund 3000 Hitzetote gegeben. Ältere Menschen über 75 Jahren mit Vorerkrankungen wie Demenz oder Herzkreislauferkrankungen sind deutlich häufiger betroffen, wie das Umweltbundesamt (UBA) am Dienstag in Dessau auf Basis einer vom Bundesumweltministerium in Auftrag gegebenen Studie mitteilte.

Textgröße ändern: