Deutsche Tageszeitung - Katastrophenfall wegen Hochwasserlage in drei bayerischen Landkreisen

Katastrophenfall wegen Hochwasserlage in drei bayerischen Landkreisen


Katastrophenfall wegen Hochwasserlage in drei bayerischen Landkreisen
Katastrophenfall wegen Hochwasserlage in drei bayerischen Landkreisen / Foto: © AFP/Archiv

Wegen der extremen Regenfälle in Süddeutschland haben in Bayern bis Samstagmittag drei Landkreise den Katastrophenfall ausgerufen. Nach Günzburg und Augsburg erklärte auch der Landrat von Aichach-Friedberg am Morgen den Katastrophenfall, um die Hilfeleistungen bestmöglich koordinieren und bewältigen zu können. Die Lage im Landkreis sei "gebietsweise dramatisch".

Textgröße ändern:

Das Landratsamt Augsburg warnte vor großflächigen Überschwemmungen. Die Bevölkerung in den Gemeinden Fischach, Gessertshausen und Langenneufnach sei "dringend angehalten, bei Aufforderung Gebiete zu verlassen und Tiefgaragen sowie Kellerräume zu meiden". Der Landkreis Günzburg hatte bereits am Freitag wegen Hochwassers den Katastrophenfall ausgerufen.

Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder und Landesinnenminister Joachim Hermann (beide CSU) kündigten ihren Besuch im Landkreis Augsburg an. Sie wollen sich in Fischach gemeinsam mit Landrat Martin Sailer über die Hochwasserlage informieren, wie das Innenministerium in München mitteilte.

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnte am Samstag vor Unwettern und Dauerregen vom Süden über die Mitte Deutschlands bis in die Oberlausitz. Ab Mittag sind demnach gebietsweise schwere Gewitter mit Starkregen vom nördlichen Baden-Württemberg und Südhessen bis nach Berlin und Ostsachsen möglich.

In den südlichen Regionen kämen zu den bereits gefallenen Regenmengen entlang und südlich der Donau bis zum Abend noch einmal örtlich bis zu 40 Liter pro Quadratmeter hinzu, etwa im Berchtesgadener Land. Teil kräftige Gewitter sind laut DWD am Nachmittag in Südbrandenburg, dem südlichen Sachsen-Anhalt, Ostthüringen und Sachsen zu erwarten; örtlich könnten über mehrere Stunden Mengen von bis zu 60 Litern pro Quadratmeter fallen. Im östlichen Thüringen, Westsachsen und Bayern seien auch Mengen um 80 Liter pro Quadratmeter in sechs Stunden nicht ausgeschlossen.

Auch in der Schweiz führten starke Niederschläge im Osten und im Innern des Landes zu zahlreichen Überschwemmungen, wie die Schweizer Nachrichtenagentur SDA berichtete. Die Hochwasserlage bleibe angespannt, am Sonntag würden weitere Regenfälle erwartet.

(V.Sørensen--DTZ)

Empfohlen

EU-Kommission legt Vorschläge für Verbrenner-Autos nach 2035 vor

Die EU-Kommission will am Dienstagnachmittag in Straßburg ihre Vorschläge für Änderungen an den Abgasvorgaben für Autos ab 2035 vorlegen. Es wird erwartet, dass die Kommission die Regeln für Autobauer abschwächen will und damit vom sogenannten Verbrenner-Aus abrückt. Ausnahmen für Hybrid-Fahrzeuge, Bio-Benzin oder Bauteile aus Europa könnten dafür sorgen, dass die Autobauer den Kohlendioxidausstoß ihrer Fahrzeuge nicht auf Null senken müssen.

Monet-Gemälde mit Farbe beschmiert: Freispruch für Klima-Aktivistinnen in Schweden

Klima-Aktivistinnen, die ein Gemälde von Claude Monet mit roter Farbe beschmiert hatten, sind von einem schwedischen Gericht vom Vorwurf der Sachbeschädigung freigesprochen worden. Sie hätten nicht vorgehabt, das Gemälde "Der Garten des Künstlers in Giverny" zu beschädigen, befand das Gericht in Oslo am Montag.

Gentechnik: Agrarindustrie begrüßt EU-Einigung - Kritik von Umweltschützern

Die geplante Lockerung der EU-Regeln für Lebensmittel aus gentechnisch veränderten Pflanzen stößt in Deutschland auf ein geteiltes Echo. Während der Industrieverband Agrar die in der Nacht zu Donnerstag erzielte Einigung der EU-Verhandler zu sogenannten Neuen Genomischen Techniken (NGT) als "wichtiges Signal" für die Zukunftsfähigkeit der Landwirtschaft begrüßte, äußerten Umwelt- und Verbraucherschützer deutliche Kritik.

Schweizer lehnen neue Dienstpflicht und Reichensteuer mit deutlicher Mehrheit ab

Die Schweizer haben sich in zwei Volksentscheiden jeweils mit deutlicher Mehrheit gegen eine allgemeine Dienstpflicht statt der bisherigen Wehrpflicht und eine Klima-Erbschaftsteuer für den reichsten Teil der Bevölkerung ausgesprochen. Wie aus am Sonntag nach Schließung der Wahllokale veröffentlichten Hochrechnungen der Rundfunkanstalt SRG hervorging, lehnten 84 Prozent der Teilnehmenden die Dienstpflicht und 79 Prozent die Klima-Erbschaftsteuer ab.

Textgröße ändern: