Deutsche Tageszeitung - Wasserstoffspezialist Thyssenkrupp Nucera meldet "robustes Wachstum"

Wasserstoffspezialist Thyssenkrupp Nucera meldet "robustes Wachstum"


Wasserstoffspezialist Thyssenkrupp Nucera meldet "robustes Wachstum"
Wasserstoffspezialist Thyssenkrupp Nucera meldet "robustes Wachstum" / Foto: © AFP

Die auf Wasserstofftechnologie spezialisierte Thyssenkrupp-Tochter Nucera hat für das dritte Quartal ein "robustes Wachstum" gemeldet. Das wirtschaftliche Umfeld sei zwar "herausfordernd", alles in allem laufe es jedoch gut, erklärte das Unternehmen mit Sitz in Dortmund am Dienstag. Thyssenkrupp Nucera ist demnach weltweit an einer Reihe von Projekten zur Produktion von grünem Wasserstoff beteiligt und investiert Millionen in Forschung und Entwicklung.

Textgröße ändern:

Bedeutende Projekte sind etwa ein Stahlwerk für die klimaschonende Herstellung des Metalls in Schweden mit dem örtlichen Unternehmen H2 Green Steel. Für einen Energiepark im südspanischen Palos de la Frontera soll Nucera einen Wasserelektrolyseanlage liefern. Auch Saudi-Arabien hat eine solche Anlage für das Mega-Siedlungsprojekt Neom bestellt. In den USA werde bereits Wasserstoff für den Düngemittelhersteller CF Industries produziert, erklärte Nucera.

"Trotz neuer Projekte war auch im dritten Quartal die Wachstumsdynamik wegen der herrschenden Unsicherheit am Markt für grünen Wasserstoff deutlich gebremst", schränkte das Unternehmen ein. Schulden seien häufig "offene Fragen bei der Regulatorik" sowie "ein niedriges Tempo bei den Förderzusagen". Die Investitionsentscheidungen potenzieller Kunden verzögerten sich dadurch.

Der Auftragseingang in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres von Nucera war den Angaben zufolge mit 522,1 Millionen Euro zwei Prozent niedriger als im Vorjahreszeitraum, der Auftragsbestand sei weiterhin hoch. Der Umsatz wuchs über die ersten drei Quartale gesehen deutlich um 24 Prozent auf 612 Millionen Euro. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern ging zugleich von 20,3 Millionen Euro Plus auf ein Minus von 10,8 Millionen Euro zurück.

"Der Markt für grünen Wasserstoff hat weiterhin ein sehr hohes Wachstumspotenzial", erklärte Nucera-Chef Werner Ponikwar. Deshalb setze das Unternehmen seinen Kurs fort. Die Kosten für Forschung und Entwicklung wurden demnach im dritten Quartal von 5,1 Millionen auf 10,5 Millionen annähernd verdoppelt. Die Zahl der Mitarbeiter weltweit stieg von 628 Ende Juni 2023 auf 944 ein Jahr später.

(V.Sørensen--DTZ)

Empfohlen

Mineralwasser-Skandal in Frankreich: Justiz ermittelt gegen Nestlé Waters

Im Streit um mutmaßlich illegal behandeltes Mineralwasser hat die französische Justiz Vorermittlungen gegen eine Filiale des Lebensmittelkonzerns Nestlé und einen weiteren Hersteller von Mineralwasser aufgenommen. "Die Nachricht ist klar: Kein multinationaler Konzern steht über dem Gesetz", sagte die Chefin von Foodwatch Frankreich, Karine Jacquemart, am Freitag dem Sender BFM. Sie hoffe auf ein "Ende des Klimas der Straflosigkeit".

Fridays for Future kritisiert Parteien für Vermeiden von Klima-Thema

Vor den bundesweiten Klimastreiks hat die Initiative Fridays for Future (FFF) alle Parteien dafür kritisiert, den Klimaschutz zu wenig zu thematisieren – auch die Grünen. "Es ist ein fataler Fehler von den Grünen, aber auch von anderen Parteien, Klima im Wahlkampf nicht auf den großen Bühnen zu thematisieren", sagte Fridays-For-Future-Sprecherin Carla Reemtsma den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND) vom Freitag.

Klima-Konsortium warnt vor Rückschritt in Klimapolitik

Das Deutsche Klima-Konsortium (DKK) hat mit Blick auf die bevorstehende Bundestagswahl vor "einem Rückschritt in der Klimapolitik" gewarnt. Hintergrund ist eine Analyse der Wahlprogramme der derzeit im Bundestag vertretenen Parteien. "Wir stellen fest, dass die Programme mehrerer Parteien nicht den Kriterien genügen, die aus Sicht des Deutschen Klima-Konsortiums in allen Wahlprogrammen enthalten sein sollten", erklärte DKK-Geschäftsführer Tilman Santarius am Donnerstag in Berlin.

Klimaforscher und BND warnen vor Folgen der Klimakrise für nationale Sicherheit

Die globale Klimakrise wird nach Ansicht von Forschern und dem Bundesnachrichtendienst (BND) dramatische Folgen für Deutschland und die nationale Sicherheit des Landes haben. Der "Spiegel" zitierte am Mittwoch aus einer gemeinsamen Studie im Auftrag des Auswärtigen Amtes, die am Wochenende bei der Münchner Sicherheitskonferenz vorgestellt werden soll. Die Klimakrise sei "die größte Sicherheitsgefahr unserer Zeit", sagte Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) dazu dem Nachrichtenmagazin.

Textgröße ändern: