Deutsche Tageszeitung - Britische Regierung kündigt Gesetz zu Verbot neuer Kohlebergwerke an

Britische Regierung kündigt Gesetz zu Verbot neuer Kohlebergwerke an


Britische Regierung kündigt Gesetz zu Verbot neuer Kohlebergwerke an
Britische Regierung kündigt Gesetz zu Verbot neuer Kohlebergwerke an / Foto: © AFP

Die britische Regierung will im Rahmen ihrer ehrgeizigen Klimaschutzpolitik ein Gesetz zum Verbot neuer Kohlebergwerke verabschieden. Die Labour-Regierung kündigte am Donnerstag an, das neue Gesetz "so bald wie möglich" vorzulegen. Dies sei ein "entscheidender Schritt" zur Bekämpfung des Klimawandels.

Textgröße ändern:

Die Ankündigung erfolgt einen Monat, nachdem in Großbritannien das letzte verbliebene Kohlekraftwerk Ratcliffe-on-Soar geschlossen wurde. Mit dem Betriebsende Anfang Oktober ist Großbritannien das erste Land in der Gruppe sieben großer Industriestaaten (G7), das sich von der Kohle verabschiedet. Spätestens 2030 will das Land sämtlichen Strom CO2-frei produzieren, bis 2050 soll es komplett klimaneutral sein.

Energieminister Michael Shanks erklärte, dass die Kohleverstromung der Vergangenheit angehöre. Ihr Ende ebne den Weg für eine saubere, sichere Energiewirtschaft, welche die Steuerzahler schütze und eine neue Generation qualifizierter Arbeitnehmer hervorbringe. Die Regierung teilte mit, dass der Anteil von Kohle an der Stromversorgung Großbritanniens von rund 40 Prozent im Jahr 2012 auf nunmehr null Prozent gesunken sei.

Die britische Regierung hatte im Juli ihren Plan für die künftige Energiepolitik vorgestellt. Demnach soll insbesondere in Windkraftanlagen an See, Gezeitenkraftwerke und Atomkraftwerke investiert werden.

Am Dienstag erklärte Premierminister Keir Starmer bei der UN-Klimakonferenz (COP29) in Baku, dass das Vereinigte Königreich sein nationales Klimaschutzziel erhöht habe und sich bis 2035 zu einer Reduzierung der Treibhausgasemissionen um 81 Prozent im Vergleich zu 1990 verpflichte. Die Labour-Regierung hat zudem ein von der konservativen Vorgängerregierung verhängtes Verbot neuer Onshore-Windkraftprojekte aufgehoben und neue Lizenzen für die Öl- und Gasförderung in der Nordsee gestoppt.

(M.Dylatov--DTZ)

Empfohlen

Ozean-Konferenz in Nizza: Weltmeere sollen "nicht zum Wilden Westen werden"

Mit einem dringenden Appell von UN-Generalsekretär António Guterres, die Weltmeere nicht zum "Wilden Westen" verkommen zu lassen, hat die internationale Ozeankonferenz in Nizza begonnen. Sie wird überschattet von der Entscheidung von US-Präsidenten Donald Trump, Tiefsee-Bergbau in internationalen Gewässern voranzutreiben. Gut 30 Staaten forderten zum Auftakt der Konferenz am Montag, "zumindest eine vorsorgliche Pause" bei dieser Art der Meeresausbeutung durchzusetzen.

Ozean-Konferenz in Nizza: Macron fordert Moratorium für Tiefsee-Bergbau

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat zum Auftakt der UN-Ozeankonferenz die baldige Ratifizierung des Hochseeabkommens ins Aussicht gestellt und ein Moratorium für Tiefsee-Bergbau gefordert. "Das Abkommen wird umgesetzt werden, das ist geschafft", sagte Macron am Montag in Nizza. Etwa 15 weitere Länder hätten sich verpflichtet, das Abkommen bis Ende des Jahres zu ratifizieren. Damit werde die Schwelle von 60 Ländern erreicht, so dass die Vereinbarung in Kraft treten könne.

Umweltminister Schneider will mit Extremsegler Herrmann für Meeresschutz werben

Bundesumweltminister Carsten Schneider (SPD) will zum Auftakt der UN-Ozeankonferenz in Nizza gemeinsam mit dem Extremsegler Boris Herrmann für mehr Meeresschutz werben. Schneider nehme gemeinsam mit Herrmann an der Jungfernfahrt des Forschungsschiffs "Malizia Explorer" am Sonntag teil, sagte eine Sprecherin des Bundesumweltministeriums am Freitag in Berlin. Ziel sei es, "gemeinsam auf das wichtige Thema Ozeanschutz und Meeeresforschung aufmerksam zu machen".

Rund 3000 Hitzetote in Sommern 2023 und 2024 in Deutschland

n den Sommern 2023 und 2024 hat es in Deutschland jeweils rund 3000 Hitzetote gegeben. Ältere Menschen über 75 Jahren mit Vorerkrankungen wie Demenz oder Herzkreislauferkrankungen sind deutlich häufiger betroffen, wie das Umweltbundesamt (UBA) am Dienstag in Dessau auf Basis einer vom Bundesumweltministerium in Auftrag gegebenen Studie mitteilte.

Textgröße ändern: