Deutsche Tageszeitung - Philippinen: Hunderttausende fliehen vor gefährlichem Super-Taifun

Philippinen: Hunderttausende fliehen vor gefährlichem Super-Taifun


Philippinen: Hunderttausende fliehen vor gefährlichem Super-Taifun
Philippinen: Hunderttausende fliehen vor gefährlichem Super-Taifun / Foto: © AFP

Auf die Philippinen steuert der nächste gefährliche Tropensturm zu: Der Wirbelsturm "Man-yi" habe sich zu einem Super-Taifun mit "möglicherweise katastrophalen und lebensbedrohlichen" Folgen verstärkt, warnte der Wetterdienst am Samstag. "Man-yi" wird der sechste starke Sturm sein, der innerhalb eines Monats auf die Philippinen trifft. Hunderttausende Menschen haben sich bereits in Sicherheit gebracht.

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"Man-yi", auf den Philippinen auch "Pepito" genannt, wird den Vorhersagen zufolge am Samstagabend oder Sonntagmorgen mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 240 Stundenkilometern in der dünn besiedelten Inselprovinz Catanduanes vor der Küste der philippinischen Hauptinsel Luzon auf Land treffen. Aber auch in der Küstenregion Bicol auf Luzon müssten sich die Menschen auf "möglicherweise katastrophale und lebensbedrohliche Situationen" vorbereiten, warnte der Wetterdienst.

Auf Catanduanes wird den Angaben zufolge mit bis zu 14 Meter hohen Wellen gerechnet. In den umliegenden Regionen drohen Sturmfluten von ein bis drei Metern. Die Meteorologen warnen auch vor starkem Wind und heftigen Regenfällen, die "großflächige Überschwemmungen und Erdrutsche" verursachen könnten. Insgesamt sind den Angaben zufolge mehr als 7,6 Millionen Menschen in Gefahr.

Mehr als 650.000 Menschen wurden nach Behördenangaben bereits aus besonders gefährdeten Regionen in Sicherheit gebracht. Die Regierung rief die Menschen auf, den Evakuierungsaufrufen unbedingt Folge zu leisten. Wer erst in der "Stunde der Gefahr" aus der Unwetterregion fliehe, gefährde nicht nur sein eigenes Leben, "sondern auch das unserer Rettungskräfte", sagte Innenstaatssekretär Marlo Iringan.

Die Lebensmittelhändlerin Myrna Perea aus der Küstenstadt Legazpi City ist mit ihrem Mann und ihren drei Kindern in einer Notunterkunft in einer Schule unterkommen. Zusammen mit neun anderen Familien harrt sie in einem Klassenzimmer aus. "Unser Haus wird zerstört sein, wenn wir zurückkommen", sagte die 44-Jährige. "Es braucht nur zwei Windböen, um es einzureißen."

In den vergangenen vier Wochen hatten bereits fünf Tropenstürme die Philippinen heimgesucht, teils ebenfalls in Taifun-Stärke. Mindestens 163 Menschen kamen bisher ums Leben und Zehntausende haben ihr Zuhause verloren. Es kam zu massiven Zerstörungen, auch Acker- und Weideland wurde vernichtet.

Die Philippinen werden jährlich von etwa 20 großen Stürmen getroffen, die meisten Taifune bilden sich zwischen Juli und Oktober. Dabei gibt es immer wieder zahlreiche Tote und Millionen Menschen werden in Armut gestürzt. Der Klimawandel trägt dazu bei, dass sich die Stürme immer näher an den Küsten bilden, schneller an Stärke zunehmen und länger über Land bleiben.

(L.Møller--DTZ)

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