Deutsche Tageszeitung - Balkon oder Mülltonne: Jeder Dritte ärgert sich über Paket an ungewöhnlichem Ort

Balkon oder Mülltonne: Jeder Dritte ärgert sich über Paket an ungewöhnlichem Ort


Balkon oder Mülltonne: Jeder Dritte ärgert sich über Paket an ungewöhnlichem Ort
Balkon oder Mülltonne: Jeder Dritte ärgert sich über Paket an ungewöhnlichem Ort / Foto: ©

Pakete im Gemüsebeet und unfreundliche Boten: Mit der steigenden Zahl online gekaufter Produkte wächst die Arbeit für die Zusteller - und das führt auch immer wieder zu Ärgernissen bei den Verbrauchern. Nach einer Umfrage des Digitalverbands Bitkom ärgerten sich zuletzt über drei Viertel (78 Prozent) der Online-Käufer über verspätete Lieferungen. Jeder Zehnte erlebte dies demnach häufig, wie Bitkom am Dienstag mitteilte.

Textgröße ändern:

Trotz der Anwesenheit zu Hause im Homeoffice während der Corona-Pandemie erlebten laut Umfrage zwei Drittel der Befragten (67 Prozent), dass der Bote sich nicht einmal die Mühe machte, zu klingeln - sondern das Paket gleich beim Nachbarn oder in einem Paketshop abgab. Häufig passierte dies demnach 22 Prozent der Befragten.

Viele ärgerten sich darüber, dass die Pakete auf den Balkon oder ins Gemüsebeet geworfen oder sogar in der Mülltonne deponiert wurden, mehr als jeder Dritte (38 Prozent) hat das bereits erlebt. Jeder fünfte Online-Shopper (21 Prozent) konnte außerdem auf dem Zettel nicht entziffern, wo sein Paket denn nun abzuholen sei. 45 Prozent schließlich ärgerten sich über unfreundliche Boten - neun Prozent häufig.

Bitkom ließ 1055 Menschen befragen, die online einkaufen. Grundsätzlich sei die Zustellung in Deutschland "trotz des erhöhten Paketaufkommens" aber sichergestellt, betonte Bitkom. Gleichwohl sei es für die Verbraucher "ärgerlich", wenn es zu Schwierigkeiten komme.

Dem Bundesverband Paket & Expresslogistik zufolge beförderten die Paketdienste in Deutschland im Weihnachtsgeschäft, also im November und Dezember, ein Rekordvolumen von rund 775 Millionen Sendungen. Angetrieben wurden diese Zahlen von Paketen an Endverbraucher - eine Folge des Lockdowns: Die Zahl stieg im Vergleich zum Weihnachtsgeschäft 2019 um 80 Millionen auf 435 Millionen. Um das Aufkommen zu bewältigen, griffen die Unternehmen dem Verband zufolge auf rund 30.000 zusätzliche Arbeitskräfte zurück.

(W.Uljanov--DTZ)

Empfohlen

Bundestag beschließt umstrittenes Rentenpaket mit Kanzlermehrheit

Der Bundestag hat das umstrittene Rentenpaket der schwarz-roten Koalition beschlossen. Bei der namentlichen Abstimmung gaben 597 Angeordnete ihre Stimme ab - von ihnen votierten 319 Abgeordnete mit Ja, wie Bundestagsvizepräsident Bodo Ramelow (Linke) bekannt gab. 53 Abgeordnete enthielten sich, 225 stimmten gegen die Vorlage. Mit dieser soll das Rentenniveau bis zum Jahr 2031 auf 48 Prozent des aktuellen Durchschnittseinkommens festgeschrieben werden soll.

Netflix steht vor Übernahme von Warner Bros Discovery für fast 83 Milliarden Dollar

Der US-Streamingdienst Netflix steht vor der Übernahme des Film- und Medienkonzerns Warner Bros Discovery. Wie die beiden US-Unternehmen am Freitag in einer gemeinsamen Erklärung mitteilten, soll die Übernahme Netflix eine Summe von fast 83 Milliarden Dollar (rund 71,3 Milliarden Euro) kosten. Das Geschäft dürfte allerdings auf eine strenge Prüfung der Kartellbehörden nicht nur in den USA treffen. Netflix ist der weltweit größte Streaminganbieter.

EU einigt sich auf Aufschub von Gesetz gegen Abholzung

Lob aus der Industrie, Enttäuschung bei Umweltschützern: Die Europäische Union verschiebt ihr Verkaufsverbot für Kaffee, Kakao und Palmöl aus Abholzungsgebieten um ein weiteres Jahr. Vertreter aus dem Europaparlament und dem Rat der 27 EU-Länder einigten sich am Donnerstagabend darauf, dass die Vorschriften erst Ende 2026 greifen sollen. Bis dahin soll es Verhandlungen über ein weiteres Abschwächen des Gesetzes geben. Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) sprach am Freitag von einem "Erfolg für unsere Initiative".

Außenminister Wadephul reist Sonntag nach China

Bundesaußenminister Johann Wadephul (CDU) holt seine im Oktober abgesagte Reise nach China nun nach. Am Sonntag werde der Außenminister nach Peking reisen, sagte ein Sprecher des Auswärtigen Amtes am Freitag in Berlin. Wichtige politische Themen sind demnach Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine, die Taiwan-Frage "sowie natürlich die Einhaltung der Menschenrechte und Fragen der bilateralen Zusammenarbeit".

Textgröße ändern: