Deutsche Tageszeitung - Studie: Westen verliert an wirtschaftlichem Gewicht in der Welt

Studie: Westen verliert an wirtschaftlichem Gewicht in der Welt


Studie: Westen verliert an wirtschaftlichem Gewicht in der Welt
Studie: Westen verliert an wirtschaftlichem Gewicht in der Welt / Foto: ©

Europa und die USA werden in der Weltwirtschaft einer Studie zufolge in den kommenden zwanzig Jahren deutlich an Dominanz einbüßen. Vor allem der asiatische Wirtschaftsraum werde im Zuge von "demografischen und ökonomischen Verschiebungen" bis 2040 aufholen, heißt es in einer am Montag veröffentlichten Analyse im Auftrag der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft (vbw).

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"Die Weltwirtschaft befindet sich im Umbruch, eine Kräfteverschiebung ist im Gange", erklärte vbw-Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt. Während das Wachstumspotenzial "in den klassischen Industriestaaten" in Nordamerika sowie West- und Mitteleuropa wegen der stagnierenden Bevölkerungsentwicklung begrenzt sei, "erleben viele Schwellenländer vor allem im asiatischen Raum einen dynamischen Aufholprozess". Vor allem die Region Ostasien und Pazifik werde "an wirtschaftlichem Gewicht gewinnen", heißt es in der Studie. "Der wichtigste, wenngleich nicht der einzige Treiber in dieser Region ist China."

Die vbw sieht deutsche Unternehmen "nur in Teilen" auf diese Verlagerung vorbereitet. Bei Fahrzeugen und medizinischen Produkten seien sie "schon heute auf den wichtigsten Absatzmärkten Ostasien und Pazifik sowie Nordamerika stark aufgestellt". Deutliche Wachstumschancen haben demnach aber noch beispielsweise deutsche Maschinenbauer sowie Exporteure von Straßen- und Energieinfrastruktur.

In einem zunehmend wichtigen Technologiebereich droht China unterdessen nach Angaben einer US-Denkfabrik die gesamte EU abzuhängen: Bei der Entwicklung Künstlicher Intelligenz (KI). Laut einer am Montag veröffentlichten Studie der Information Technology and Innovation Foundation sind die USA bei KI unter anderem wegen ihrer Forschung und hoher Investitionen in Startups noch führend. Doch Peking habe dem Bereich höchste Priorität gegeben und hole stark auf.

Die EU hängt nach Angaben der Denkfabrik hinterher und muss unter anderem die Finanzierungsbedingungen für Technologiefirmen und Startups verbessern und steuerliche Anreize schaffen. Mit einem Rückstand bei KI-Technologien riskierten Staaten auch ihre "Wettbewerbsfähigkeit in Schlüsselindustrien", warnte Studienautor Daniel Castro.

(N.Loginovsky--DTZ)

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