Deutsche Tageszeitung - Vergabe von Auftrag für neue Galileo-Satelliten vorerst gestoppt

Vergabe von Auftrag für neue Galileo-Satelliten vorerst gestoppt


Vergabe von Auftrag für neue Galileo-Satelliten vorerst gestoppt
Vergabe von Auftrag für neue Galileo-Satelliten vorerst gestoppt / Foto: ©

Die jüngst erfolgte Auftragsvergabe für den Bau der neuen Satelliten-Generation für das europäische Satellitennavigationssystem Galileo liegt auf Eis. Das zuständige EU-Gericht in Luxemburg ordnete nach einer Klage des unterlegenen Bremer Raumfahrtkonzerns OHB an, die Unterzeichnung der Verträge mit den Konkurrenten Thales Alenia Space und Airbus auszusetzen, wie es am Donnerstag mitteilte. Es handelt sich demnach aber um eine "sehr vorläufige" Entscheidung, die geändert oder aufgehoben werden könnte.

Textgröße ändern:

Galileo ist eines der zentralen EU-Projekte im Raumfahrtbereich. Seine bisher 26 Satelliten liefern weltweit Positionsdaten alternativ zum US-System GPS, dem russischen Glosnass oder dem chinesischen Beidou. OHB hatte den Großteil der Satelliten der ersten Galileo-Generation gebaut.

Die EU-Kommission hatte im Januar zwei Aufträge für zwölf Satelliten der zweiten Generation im Wert von 1,47 Milliarden Euro vergeben. Sie sollen je zur Hälfte von Thales Alenia Space in Italien und Airbus Defense and Space in Deutschland gebaut werden. Erste Satelliten der zweiten Generation sollen 2024 in den Orbit gebracht werden.

Die EU-Kommission erklärte, sie werde der Anordnung des Gerichts Folge leisten und die Unterzeichnung der Verträge aussetzen. Ein Sprecher verwies aber darauf, dass Luxemburg die Entscheidung ohne Anhörung der EU-Kommission getroffen habe. "Die Kommission ist der Ansicht, dass sie über aussagekräftige Elemente verfügt, die sie dem Gerichtshof vorlegen kann, um die Situation so schnell wie möglich zu klären."

(Y.Ignatiev--DTZ)

Empfohlen

Französischer EPR-Atomreaktor Flamanville erreicht erstmals volle Kapazität

Der vor rund einem Jahr ans Netz gegangene moderne EPR-Atomreaktor im nordwestfranzösischen Flamanville hat am Sonntag erstmals seine volle Kapazität erreicht. "Der 14. Dezember 2025 markiert einen wichtigen Meilenstein: Der Reaktor von Flamanville 3 erreichte um 11.37 Uhr 100 Prozent seiner Nuklearleistung und erzeugte 1669 MW Bruttostromleistung", hieß es in einer Erklärung des Stromkonzerns und Reaktorbetreibers EDF am Sonntag.

Trump räumt mögliche Niederlage der Republikaner bei Zwischenwahlen 2026 ein

US-Präsident Donald Trump hat eine mögliche Niederlage seiner regierenden Republikaner bei den Zwischenwahlen im kommenden Jahr eingeräumt. Er habe als Präsident zwar für "die beste Wirtschaft der Geschichte" gesorgt, sagte Trump in einem am Samstag (Ortszeit) veröffentlichten Interview mit dem "Wall Street Journal" mit Blick auf die Wachstumszahlen. "Aber es könnte sein, dass die Menschen eine Weile brauchen, um das zu verstehen", fügte er hinzu.

Verdi-Umfrage: Jobcenter-Beschäftigte klagen über zu hohe Belastung

Viele Beschäftigte in Deutschlands Jobcentern erleben ihre Arbeitssituation als äußerst angespannt. Das zeigt eine Umfrage der Gewerkschaft Verdi, aus der die Zeitungen der Funke Mediengruppe am Sonntag zitierten. Danach gaben 70 Prozent der befragten Beschäftigten an, bereits gesundheitliche Auswirkungen zu spüren, knapp 41 Prozent berichten von häufiger Erschöpfung und hohem Stress. Nahezu jeder Zehnte (9,9 Prozent) war deswegen bereits krankgeschrieben.

Bahn kauft mehr als 3000 neue Busse - auch bei chinesischem Hersteller

Die Deutsche Bahn plant die größte Anschaffung von Bussen in ihrer Unternehmensgeschichte. Das Unternehmen will nach eigenen Angaben rund 3300 Busse mit Hybrid- oder Elektroantrieb anschaffen, die für die Regionalverkehrstochter DB Regio in ganz Deutschland eingesetzt werden sollen. Der Hauptpartner soll dabei das Münchner Unternehmen MAN Truck & Bus werden. Etwa fünf Prozent der Neuanschaffungen sollen vom chinesischen Hersteller BYD aus seiner Produktion in Ungarn kommen, wie die Bahn am Samstag mitteilte.

Textgröße ändern: