Deutsche Tageszeitung - Handel fordert baldige Öffnung aller Geschäfte

Handel fordert baldige Öffnung aller Geschäfte


Handel fordert baldige Öffnung aller Geschäfte
Handel fordert baldige Öffnung aller Geschäfte / Foto: ©

Der Handel fordert vor der Ministerpräsidentenkonferenz mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) eine baldige Öffnung aller Geschäfte. "Sicheres Einkaufen geht auch unter Pandemiebedingungen", sagte der Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands HDE, Stefan Genth, der "Welt" vom Montag. Alle müssten lernen, mit dem Virus zu leben. "Dazu gehören Öffnungen, schon bevor der Inzidenzwert von 50 erreicht ist." Lebensmittelhändler und Drogerien bewiesen seit Monaten, dass dies unter Einhaltung strikter Hygiene- und Abstandsregeln möglich sei.

Textgröße ändern:

Genth äußerte heftige Kritik an Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU), der am Wochenende der Gastronomie eine Öffnung womöglich erst Anfang April an Ostern in Aussicht gestellt hatte. "Das kann nicht der Ernst des Wirtschaftsministers sein, ich erwarte, dass er sich für die Interessen der Wirtschaft einsetzt", sagte Genth der "Welt". Es gehe um die Existenz tausender Unternehmen. "Einen Lockdown bis Ostern werden viele Geschäfte nicht überleben." Bis dahin würden die bislang ohnehin spärlich fließenden staatlichen Hilfen in keinem Fall reichen.

Genth begrüßte Stufenpläne für eine Öffnung, wie sie einige Bundesländer vorgelegt haben. "Wir brauchen klare Aussagen, wann die Maßnahmen unter Einhaltung strikter Hygiene- und Abstandsregeln wieder zurückgefahren werden", sagte der HDE-Hauptgeschäftsführer der "Welt". Dabei müssten alle möglichen Szenarien zugrunde gelegt werden, nicht nur ein "Worst Case-Szenario mit stark exponentiellem Infektionsanstieg durch Virusmutationen". Der HDE formulierte seine Forderungen den Angaben zufolge auch in einem Brief an Bundeskanzlerin Merkel. Der Lockdown ganzer Wirtschaftsbereiche müsse "durch ein intelligentes Konzept zielgenauer und regional differenzierter Einzelmaßnahmen zur wirksamen Viruseindämmung ersetzt werden", zitierte die Zeitung aus dem Brief.

(W.Budayev--DTZ)

Empfohlen

Französischer EPR-Atomreaktor Flamanville erreicht erstmals volle Kapazität

Der vor rund einem Jahr ans Netz gegangene moderne EPR-Atomreaktor im nordwestfranzösischen Flamanville hat am Sonntag erstmals seine volle Kapazität erreicht. "Der 14. Dezember 2025 markiert einen wichtigen Meilenstein: Der Reaktor von Flamanville 3 erreichte um 11.37 Uhr 100 Prozent seiner Nuklearleistung und erzeugte 1669 MW Bruttostromleistung", hieß es in einer Erklärung des Stromkonzerns und Reaktorbetreibers EDF am Sonntag.

Trump räumt mögliche Niederlage der Republikaner bei Zwischenwahlen 2026 ein

US-Präsident Donald Trump hat eine mögliche Niederlage seiner regierenden Republikaner bei den Zwischenwahlen im kommenden Jahr eingeräumt. Er habe als Präsident zwar für "die beste Wirtschaft der Geschichte" gesorgt, sagte Trump in einem am Samstag (Ortszeit) veröffentlichten Interview mit dem "Wall Street Journal" mit Blick auf die Wachstumszahlen. "Aber es könnte sein, dass die Menschen eine Weile brauchen, um das zu verstehen", fügte er hinzu.

Verdi-Umfrage: Jobcenter-Beschäftigte klagen über zu hohe Belastung

Viele Beschäftigte in Deutschlands Jobcentern erleben ihre Arbeitssituation als äußerst angespannt. Das zeigt eine Umfrage der Gewerkschaft Verdi, aus der die Zeitungen der Funke Mediengruppe am Sonntag zitierten. Danach gaben 70 Prozent der befragten Beschäftigten an, bereits gesundheitliche Auswirkungen zu spüren, knapp 41 Prozent berichten von häufiger Erschöpfung und hohem Stress. Nahezu jeder Zehnte (9,9 Prozent) war deswegen bereits krankgeschrieben.

Bahn kauft mehr als 3000 neue Busse - auch bei chinesischem Hersteller

Die Deutsche Bahn plant die größte Anschaffung von Bussen in ihrer Unternehmensgeschichte. Das Unternehmen will nach eigenen Angaben rund 3300 Busse mit Hybrid- oder Elektroantrieb anschaffen, die für die Regionalverkehrstochter DB Regio in ganz Deutschland eingesetzt werden sollen. Der Hauptpartner soll dabei das Münchner Unternehmen MAN Truck & Bus werden. Etwa fünf Prozent der Neuanschaffungen sollen vom chinesischen Hersteller BYD aus seiner Produktion in Ungarn kommen, wie die Bahn am Samstag mitteilte.

Textgröße ändern: