Deutsche Tageszeitung - Astrazeneca will Corona-Impfstoff an neue Virus-Varianten anpassen

Astrazeneca will Corona-Impfstoff an neue Virus-Varianten anpassen


Astrazeneca will Corona-Impfstoff an neue Virus-Varianten anpassen
Astrazeneca will Corona-Impfstoff an neue Virus-Varianten anpassen / Foto: ©

Der Pharmakonzern Astrazeneca will seinen Corona-Impfstoff in den kommenden Monaten an die neuen Virus-Varianten anpassen. Das britisch-schwedische Unternehmen kündigte am Donnerstag nach den jüngsten Rückschlägen in Südafrika an, sich auf die Weiterentwicklung des Vakzins zu konzentrieren. Ziel sei es, in sechs bis neun Monaten mit der Massenproduktion des angepassten Impfstoffs zu beginnen. Im Corona-Jahr 2020 konnte der Konzern seinen Gewinn mehr als verdoppeln.

Textgröße ändern:

Astrazeneca war zuletzt wegen Lieferengpässen bei seinem Corona-Impfstoff in Europa und aufgrund von Zweifeln an der Wirksamkeit des Mittels bei Menschen über 65 Jahre unter Druck geraten. Am Mittwoch verkündete zudem die südafrikanische Regierung, auf den Einsatz des Astrazeneca-Impfstoffs zu verzichten. Hintergrund war eine Studie, der zufolge das Mittel nicht umfassend gegen die zuerst in Südafrika entdeckte Corona-Mutante wirksam ist.

In Deutschland und mehreren anderen europäischen Ländern ist das von Astrazeneca mit der Universität Oxford entwickelte Vakzin nur für Menschen unter 65 Jahre zugelassen. Die zuständigen Aufsichtsbehörden verweisen darauf, dass belastbare Daten für die Wirksamkeit des Impfstoffs bei älteren Menschen fehlten. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) erklärte am Mittwoch jedoch, sie empfehle den Corona-Impfstoff von Astrazeneca auch für Menschen über 65 Jahre.

Astrazeneca-Chef Pascal Soriot räumte bei einer virtuellen Pressekonferenz am Donnerstag ein, dass nicht alles "perfekt" verlaufen sei. Der Corona-Impfstoff seines Unternehmens schütze aber "zu 100 Prozent gegen schwerste Verläufe der Krankheit". Astrazeneca verweist außerdem darauf, dass der Impfstoff gegen die britische Corona-Variante wirksam sei. Im Februar will der Konzern nach eigenen Angaben 100 Millionen weitere Dosen des Präparats produzieren.

Im vergangenen Jahr verzeichnete das britisch-schwedische Unternehmen einen Gewinnsprung. Unter dem Strich stand nach Konzernangaben vom Donnerstag ein Plus von 3,2 Milliarden Dollar (2,6 Milliarden Euro). Der Umsatz stieg im vergangenen Jahr demnach im Vergleich zum Vorjahr um neun Prozent auf 26,6 Milliarden Dollar. Einnahmen aus dem Verkauf des erst Ende 2020 erstmals zugelassenen Corona-Impfstoffs flossen noch nicht in die Bilanz ein.

(P.Vasilyevsky--DTZ)

Empfohlen

Bahn kauft mehr als 3000 neue Busse - auch bei chinesischem Hersteller

Die Deutsche Bahn plant die größte Anschaffung von Bussen in ihrer Unternehmensgeschichte. Das Unternehmen will nach eigenen Angaben rund 3300 Busse mit Hybrid- oder Elektroantrieb anschaffen, die für die Regionalverkehrstochter DB Regio in ganz Deutschland eingesetzt werden sollen. Der Hauptpartner soll dabei das Münchner Unternehmen MAN Truck & Bus werden. Etwa fünf Prozent der Neuanschaffungen sollen vom chinesischen Hersteller BYD aus seiner Produktion in Ungarn kommen, wie die Bahn am Samstag mitteilte.

Spahn zu Heizungsgesetz: Es darf keinen Zwang bei Heizungen im Bestand geben

In der Koalitionsdebatte um die Reform des Heizungsgesetzes hat Unionsfraktionschef Jens Spahn (CDU) die Abschaffung aller Vorgaben zu neuen Heizanlagen in Bestandsbauten gefordert. "Das Heizungsgesetz abzuschaffen, heißt für uns, dass es keinen Zwang bei Heizungen im Bestand gibt", sagte Spahn dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (Samstagsausgaben).

Bei Überschwemmungen zerstörte Ahrtalbahn wiedereröffnet

Mehr als vier Jahre nach der Hochwasserkatastrophe im rheinland-pfälzischen Ahrtal ist die damals zerstörte Strecke der Ahrtahlbahn wieder eröffnet worden. Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder (CDU), Ministerpräsident Alexander Schweizer (SPD) und Bahn-Chefin Evelyn Palla nahmen am Freitag an der Eröffnungsfahrt teil. Ab Sonntag fahren auf der Strecke wieder zwei Regionalzuglinien im regulären Betrieb.

EU-Staaten einigen sich auf Paketabgabe auf Billigimporte - vor allem aus China

Im Kampf gegen Billigimporte aus Drittländern wird ab Juli in der EU eine Sonderabgabe von drei Euro auf kleinere Pakete aus Drittstaaten erhoben. Das beschlossen am Freitag die EU-Finanzminister. Die neue Regelung betrifft vor allem Sendungen von Billighändlern chinesischen Ursprungs wie Temu und Shein. Der Handelsverband Deutschland (HDE) begrüßte die Abgabe als "ersten Schritt" zu fairem Wettbewerb.

Textgröße ändern: