Deutsche Tageszeitung - Adidas verkauft schwächelnde US-Tochter Reebok

Adidas verkauft schwächelnde US-Tochter Reebok


Adidas verkauft schwächelnde US-Tochter Reebok
Adidas verkauft schwächelnde US-Tochter Reebok / Foto: ©

Der deutsche Sportartikelhersteller Adidas trennt sich von Reebok: Adidas kündigte am Dienstag den Verkauf seiner schwächelnden US-Tochter an. Im Rahmen seiner neuen Fünf-Jahres-Strategie beschloss das Unternehmen in Herzogenaurach demnach, "einen formalen Prozess einzuleiten, der auf die Veräußerung von Reebok abzielt". Die "Prüfung von strategischen Alternativen für Reebok" habe ergeben, dass beide Unternehmen ihr Wachstumspotenzial unabhängig voneinander besser ausschöpfen könnten.

Textgröße ändern:

Adidas hatte Reebok im Jahr 2006 für 3,1 Milliarden Euro gekauft - auch, um gegenüber dem Konkurrenten Nike Boden gut zu machen. Zwar hätten sich die Aussichten für Reebok dadurch deutlich verbessert, erklärte der bayerische Sportartikelhersteller am Dienstag. Dennoch: Reebok blieb mit deutschem Eigentümer unter den Erwartungen. Nach mehreren buchhalterischen Abschreibungen ist die Marke Reebok derzeit noch etwa 800 Millionen Euro wert.

Adidas wolle sich in Zukunft darauf konzentrieren, die führende Position der Marke Adidas im weltweiten Sportartikelmarkt weiter zu stärken, erklärte Unternehmenschef Kasper Rorsted. Dementsprechend werde Reebok ab dem ersten Quartal 2021 als aufgegebener Geschäftsbereich ausgewiesen.

Zur Zukunft von Reebok erklärte Rorsted, "die langfristigen Wachstumschancen in unserer Branche sind sehr attraktiv, insbesondere für ikonische Sportmarken". Adidas werde in den kommenden Monaten "mit Hochdruck" daran arbeiten, "eine erfolgreiche Zukunft für die Marke Reebok und das Team dahinter zu gewährleisten". Einzelheiten dazu sowie zur weiteren strategischen Ausrichtung von Adidas selbst will das Unternehmen am 10. März bekanntgeben.

Bereits in den vergangenen Monaten hatte es Berichte gegeben, Adidas wolle Reebok verkaufen. Nach Informationen des "Manager Magazins" schienen Ende vergangenen Jahres noch das chinesische Unternehmen Anta Sports sowie die VF Corporation, Eigentümer der Marke The North Face, an einer Übernahme von Reebok interessiert zu sein. Adidas-Aktionäre hatten schon 2017 den Verkauf der damals verlustreichen Tochter gefordert.

Im dritten Quartal 2020, als sich die Branche gerade von den Geschäftseinbrüchen durch die Corona-Pandemie im Frühjahr zu erholen begann, sank der Reebok-Umsatz um sieben Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf 403 Millionen Euro. Derweil ging der Umsatz von Adidas im Vorjahresvergleich um zwei Prozent auf 5,5 Milliarden Euro zurück.

(W.Budayev--DTZ)

Empfohlen

Bahn kauft mehr als 3000 neue Busse - auch bei chinesischem Hersteller

Die Deutsche Bahn plant die größte Anschaffung von Bussen in ihrer Unternehmensgeschichte. Das Unternehmen will nach eigenen Angaben rund 3300 Busse mit Hybrid- oder Elektroantrieb anschaffen, die für die Regionalverkehrstochter DB Regio in ganz Deutschland eingesetzt werden sollen. Der Hauptpartner soll dabei das Münchner Unternehmen MAN Truck & Bus werden. Etwa fünf Prozent der Neuanschaffungen sollen vom chinesischen Hersteller BYD aus seiner Produktion in Ungarn kommen, wie die Bahn am Samstag mitteilte.

Spahn zu Heizungsgesetz: Es darf keinen Zwang bei Heizungen im Bestand geben

In der Koalitionsdebatte um die Reform des Heizungsgesetzes hat Unionsfraktionschef Jens Spahn (CDU) die Abschaffung aller Vorgaben zu neuen Heizanlagen in Bestandsbauten gefordert. "Das Heizungsgesetz abzuschaffen, heißt für uns, dass es keinen Zwang bei Heizungen im Bestand gibt", sagte Spahn dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (Samstagsausgaben).

Bei Überschwemmungen zerstörte Ahrtalbahn wiedereröffnet

Mehr als vier Jahre nach der Hochwasserkatastrophe im rheinland-pfälzischen Ahrtal ist die damals zerstörte Strecke der Ahrtahlbahn wieder eröffnet worden. Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder (CDU), Ministerpräsident Alexander Schweizer (SPD) und Bahn-Chefin Evelyn Palla nahmen am Freitag an der Eröffnungsfahrt teil. Ab Sonntag fahren auf der Strecke wieder zwei Regionalzuglinien im regulären Betrieb.

EU-Staaten einigen sich auf Paketabgabe auf Billigimporte - vor allem aus China

Im Kampf gegen Billigimporte aus Drittländern wird ab Juli in der EU eine Sonderabgabe von drei Euro auf kleinere Pakete aus Drittstaaten erhoben. Das beschlossen am Freitag die EU-Finanzminister. Die neue Regelung betrifft vor allem Sendungen von Billighändlern chinesischen Ursprungs wie Temu und Shein. Der Handelsverband Deutschland (HDE) begrüßte die Abgabe als "ersten Schritt" zu fairem Wettbewerb.

Textgröße ändern: