Deutsche Tageszeitung - EU-Warnsystem verzeichnet 2020 Reihe gefährlicher Corona-Produkte

EU-Warnsystem verzeichnet 2020 Reihe gefährlicher Corona-Produkte


EU-Warnsystem verzeichnet 2020 Reihe gefährlicher Corona-Produkte
EU-Warnsystem verzeichnet 2020 Reihe gefährlicher Corona-Produkte / Foto: ©

Die EU hat im vergangenen Jahr eine Reihe gefährlicher oder unwirksamer Produkte zum Schutz vor dem Coronavirus registriert. Neun Prozent oder 195 über ein EU-System gemeldeten 2253 Warnungen seien auf Angebote im Zusammenhang mit der Covid-19-Pandemie zurückzuführen, erklärte die EU-Kommission am Dienstag. Betroffen waren zumeist Masken ohne ausreichende Filterwirkung. Es folgten Desinfektionsmittel mit giftigen Chemikalien sowie UV-Desinfektionsgeräte mit zu starker Strahlung.

Textgröße ändern:

Das EU-Warnsystem "Safety Gate" war 2003 eingeführt worden. In ihm tauschen die 27 EU-Mitgliedstaaten sowie Norwegen, Island, Liechtenstein und Großbritannien Informationen über gefährliche Produkte außerhalb des Lebensmittelbereichs aus. Dies ermöglicht es den teilnehmenden Ländern, diese schnell vom Markt zu nehmen.

Im vergangenen Jahre führten die eingegangenen Warnungen zu 5377 Folgeaktionen der beteiligten Staaten. Dies waren 20 Prozent mehr als im Vorjahr und ein neuer Rekord.

Problematischste Kategorie blieben Spielwaren. Sie machten laut Kommission 27 Prozent aller Warnungen aus. EU-Verbraucherkommissar Didier Reynders zeigte vor Journalisten etwa einen Plüschaffen, dessen Haare sich leicht lösen können, was bei Kindern bei Verschlucken eine Erstickungsgefahr darstellen könnte. Auch lose Kordeln an Kleidungsstücken wurden demnach als gefährlich eingestuft, weil sie beim Spielen eine Strangulierung von Kindern zur Folge haben können.

Nach Spielwaren waren die Kategorien mit den meisten Problemen Kraftfahrzeuge (21 Prozent) und Elektrogeräte (zehn Prozent). Die insgesamt größten Gefahren durch die Produkte waren Verletzungen (25 Prozent), giftige Chemikalien (18 Prozent) und Erstickungsgefahr bei Verschlucken durch Kinder (zwölf Prozent).

Allerdings waren die Schwerpunkte von Land zu Land unterschiedlich. So tauchten in den Warnungen in Deutschland an erster Stelle Kraftfahrzeuge auf (71 Prozent), gefolgt von Elektrogeräten (fünf Prozent) und Schmuck (vier Prozent).

Positiv bewertete die Kommission, dass immer mehr Online-Händler sich freiwillig zur Verbesserung der Sicherheit von angebotenen Produkten verpflichten. Ein solches "Produktsicherheitsversprechen" haben bisher elf Unternehmen abgegeben, darunter die Branchengrößen Amazon und eBay. Diese Woche kamen die Anbieter Joom und Etsy hinzu.

(Y.Ignatiev--DTZ)

Empfohlen

Französischer EPR-Atomreaktor Flamanville erreicht erstmals volle Kapazität

Der vor rund einem Jahr ans Netz gegangene moderne EPR-Atomreaktor im nordwestfranzösischen Flamanville hat am Sonntag erstmals seine volle Kapazität erreicht. "Der 14. Dezember 2025 markiert einen wichtigen Meilenstein: Der Reaktor von Flamanville 3 erreichte um 11.37 Uhr 100 Prozent seiner Nuklearleistung und erzeugte 1669 MW Bruttostromleistung", hieß es in einer Erklärung des Stromkonzerns und Reaktorbetreibers EDF am Sonntag.

Trump räumt mögliche Niederlage der Republikaner bei Zwischenwahlen 2026 ein

US-Präsident Donald Trump hat eine mögliche Niederlage seiner regierenden Republikaner bei den Zwischenwahlen im kommenden Jahr eingeräumt. Er habe als Präsident zwar für "die beste Wirtschaft der Geschichte" gesorgt, sagte Trump in einem am Samstag (Ortszeit) veröffentlichten Interview mit dem "Wall Street Journal" mit Blick auf die Wachstumszahlen. "Aber es könnte sein, dass die Menschen eine Weile brauchen, um das zu verstehen", fügte er hinzu.

Verdi-Umfrage: Jobcenter-Beschäftigte klagen über zu hohe Belastung

Viele Beschäftigte in Deutschlands Jobcentern erleben ihre Arbeitssituation als äußerst angespannt. Das zeigt eine Umfrage der Gewerkschaft Verdi, aus der die Zeitungen der Funke Mediengruppe am Sonntag zitierten. Danach gaben 70 Prozent der befragten Beschäftigten an, bereits gesundheitliche Auswirkungen zu spüren, knapp 41 Prozent berichten von häufiger Erschöpfung und hohem Stress. Nahezu jeder Zehnte (9,9 Prozent) war deswegen bereits krankgeschrieben.

Bahn kauft mehr als 3000 neue Busse - auch bei chinesischem Hersteller

Die Deutsche Bahn plant die größte Anschaffung von Bussen in ihrer Unternehmensgeschichte. Das Unternehmen will nach eigenen Angaben rund 3300 Busse mit Hybrid- oder Elektroantrieb anschaffen, die für die Regionalverkehrstochter DB Regio in ganz Deutschland eingesetzt werden sollen. Der Hauptpartner soll dabei das Münchner Unternehmen MAN Truck & Bus werden. Etwa fünf Prozent der Neuanschaffungen sollen vom chinesischen Hersteller BYD aus seiner Produktion in Ungarn kommen, wie die Bahn am Samstag mitteilte.

Textgröße ändern: