Deutsche Tageszeitung - Traditionsunternehmen Käthe Wohlfahrt vorerst gerettet

Anzeige Bild
Anzeige Bild
Anzeige Bild
Anzeige Bild
Anzeige Bild

Traditionsunternehmen Käthe Wohlfahrt vorerst gerettet


Traditionsunternehmen Käthe Wohlfahrt vorerst gerettet
Traditionsunternehmen Käthe Wohlfahrt vorerst gerettet / Foto: ©

Ausbleibende Touristen und abgesagte Weihnachtsmärkte in der Corona-Krise haben dem Traditionsunternehmen Käthe Wohlfahrt massive Probleme beschert - jetzt ist der international bekannte Hersteller von Weihachtsschmuck vorerst gerettet. Wie das Unternehmen im bayerischen Rothenburg ob der Tauber mitteilte, stimmten die Gläubiger am Mittwoch im Schutzschirmverfahren "nahezu einstimmig" dem Insolvenzplan zu.

Anzeige Bild

Textgröße ändern:

Damit sei "der Weg frei für eine schnelle Beendigung des gerichtlichen Verfahrens und die Fortführung des Geschäftsbetriebs durch die Familie Wohlfahrt, die weiterhin zu 100 Prozent die Anteile der Gesellschaft hält", erklärte die Firma, die sich selbst als "Botschafter traditioneller deutscher Weihnachtstradition" sieht.

Das Schutzschirmverfahren war Mitte Dezember vom Amtsgericht Ansbach bewilligt worden. Auslöser dafür waren Unternehmensangaben die "finanzwirtschaftlichen Herausforderungen" die sich durch fehlenden internationalen Tourismus in den Reisemonaten von Juni bis Oktober sowie durch den zweiten Lockdown seit November "zunehmend" ergeben hätten.

Sachwalter Volker Böhm erklärte, mit dem Schutzschirmverfahren habe in kurzer Zeit "ein sehr gutes Ergebnis für alle Beteiligten" erzielt werden können. "Die Gläubiger werden eine überdurchschnittlich hohe Quotenzahlung erhalten, der Geschäftsbetrieb wird fortgeführt und das Traditionsunternehmen Käthe Wohlfahrt bleibt erhalten."

Gleichwohl sieht der Insolvenzplan vor, insgesamt sechs der 22 Läden in Deutschland zu schließen, darunter fünf Souvenirgeschäfte. Das Unternehmen bedauere es sehr, sich zudem "von rund 20" der 280 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern trennen zu müssen, erklärte Käthe Wohlfahrt. Der Betrieb der ganzjährigen Weihnachtswelten in Berlin, Oberammergau, Heidelberg, Rüdesheim, Nürnberg, Bamberg und in Rothenburg ob der Tauber geht aber weiter.

Erfreut äußerte sich Rothenburgs Oberbürgermeister Markus Naser (Freie Wähler) und begrüßte "insbesondere den Erhalt der renommierten Weihnachtsfachgeschäfte" in der Stadt. "Hinsichtlich der nationalen wie auch internationalen Bekanntheit Rothenburgs stellen gerade das Weihnachtsdorf und das Deutsche Weihnachtsmuseum zentrale touristische Attraktionen von Weltruf dar."

(Y.Ignatiev--DTZ)

Empfohlen

Rutte und Trump kündigen "massive" Waffenlieferungen für die Ukraine an

Die USA und die Nato haben sich auf "massive" Waffenlieferungen für die Ukraine geeinigt. Die Vereinbarung bedeute, "dass die Ukraine ihre Hände an wirklich massive Mengen an militärischer Ausrüstung bekommen" werde, sagte Nato-Generalsekretär Mark Rutte am Montag bei einem Treffen mit US-Präsident Donald Trump in Washington. Demnach sollen US-Waffen wie Flugabwehr, Raketen oder Munition von europäischen Ländern wie Deutschland bezahlt werden.

Zollstreit: EU bemüht sich um weitere Verhandlungen mit Trump

Nach den jüngsten Zoll-Drohungen von US-Präsident Donald Trump bemüht sich die EU weiter um Verhandlungen mit Washington. EU-Handelskommissar Maros Sefcovic kündigte am Montag an, er werde "jede Minute nutzen, um eine Verhandlungslösung zu finden". Er legte den Mitgliedsländern zugleich eine neue Liste möglicher Gegenzölle vor, die bei einem Scheitern der Gespräche greifen könnten. Einige EU-Länder forderten einen härteren Kurs.

EU bereitet Gegenzölle auf US-Produkte im Umfang von 72 Milliarden Euro vor

Im Zollstreit mit US-Präsident Donald Trump bereitet die EU weitere Gegenzölle auf US-Produkte im Umfang von insgesamt 72 Milliarden Euro vor. Die EU-Kommission habe den Mitgliedsländern eine Liste vorgelegt, die in Kraft treten solle, sollten die Verhandlungen mit der US-Regierung scheitern, sagte EU-Handelskommissar Maros Sefcovic am Montag in Brüssel. Ziel der EU sei aber weiter, einen Kompromiss zu finden.

Kritik an Merz wegen Äußerung zu Wohngeld für Bürgergeld-Empfänger

Mit seiner Forderung nach einer Begrenzung des Wohngelds für Bürgergeld-Empfänger hat Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) für Kritik beim Koalitionspartner SPD und aus der Opposition gesorgt. Die Vorschläge von Merz seien "wenig ausgegoren", erklärte die stellvertretende Fraktionsvorsitzende Dagmar Schmidt am Montag. Das Problem teuren Wohnraums lasse sich nicht "durch mehr Obdachlosigkeit" lösen. Die Grünen forderten von Merz stattdessen Maßnahmen für bezahlbare Mieten, die Linkspartei warf Merz eine "Täter-Opfer-Umkehr" vor.

Textgröße ändern:

Anzeige Bild