Deutsche Tageszeitung - Beschäftigte im MAN-Werk im österreichischen Steyr stimmen gegen Übernahme

Beschäftigte im MAN-Werk im österreichischen Steyr stimmen gegen Übernahme


Beschäftigte im MAN-Werk im österreichischen Steyr stimmen gegen Übernahme
Beschäftigte im MAN-Werk im österreichischen Steyr stimmen gegen Übernahme / Foto: ©

Im Werk des Lkw-Herstellers MAN im österreichischen Steyr haben die rund 2200 Beschäftigten mehrheitlich gegen eine Übernahme durch eine Beteiligungsgesellschaft gestimmt - MAN will die Fabrik daher nun schließen. "Wir sind vom Ergebnis wirklich sehr enttäuscht, da wir die angebotene Alternative zur Schließung als einen für alle Beteiligten sehr guten Weg angesehen haben", erklärte MAN-Personalvorstand Martin Rabe am Donnerstag. Das Unternehmen nehme nun seine Pläne zur Schließung des Werks wieder auf.

Textgröße ändern:

MAN hatte im September angekündigt, 9500 Stellen weltweit zu streichen. Das Werk in Steyr sollte die Firma WSA des Investors Siegfried Wolf übernehmen; er ist Ex-Chef des Autozulieferers Magna. MAN erklärte am Donnerstag, der zusammen mit der WSA ausgearbeitete Plan habe die Rettung "eines großen Teils der Belegschaft" vorgesehen, verbunden mit einer klaren Zukunftsperspektive für den Standort durch die Fertigung von Fahrzeugen der Marke Steyr - die es nicht mehr gibt - sowie externen Aufträgen von MAN und anderen Unternehmen.

Die Beschäftigten votierten jedoch in geheimer Abstimmung dagegen; laut Unternehmen beteiligten sich über 90 Prozent, laut der Nachrichtenagentur APA stimmten knapp 64 Prozent gegen die Übernahme. MAN erklärte, nun müsse auch der Sozialplan neu verhandelt werden. Das Unternehmen gehört zur VW-Tochter Traton und beschäftigt weltweit mehr als 37.000 Menschen.

Betriebsratschef Helmut Emler sagte APA, das Konzept von Wolf sei zwar "schlüssig, die Einschnitte wären aber zu gravierend gewesen". Der Betriebsrat werde "morgen beginnen, mit MAN das Gespräch zu suchen".

(W.Budayev--DTZ)

Empfohlen

Umweltminister Schneider vergibt erstmals Blauen Engel für Software

Bundesumweltminister Carsten Schneider (SPD) vergibt am Mittwoch erstmals den Blauen Engel für Softwareprodukte. Das Umweltzeichen bekommen die beiden Unternehmen Nextcloud Server und Green Metrics Tool, wie das Bundesumweltministerium in Berlin der Nachrichtenagentur AFP mitteilte. Ausgezeichnet werden die Unternehmen für ressourcen- und energieeffiziente und dabei quelloffene Software.

Trump spricht mit Blick auf Proteste in Los Angeles von Invasion durch "ausländischen Feind"

US-Präsident Donald Trump hat mit Blick auf die Proteste in Los Angeles von einer Invasion aus dem Ausland gesprochen. "Wir werden nicht zulassen, dass eine amerikanische Stadt von einem ausländischen Feind überfallen und erobert wird", sagte Trump am Dienstag vor Soldaten am Militärstützpunkt Fort Bragg. Die Protestierenden bezeichnete er als "Tiere".

Zahl der Einbürgerungen in Deutschland 2024 um fast die Hälfte gestiegen

Im vergangenen Jahr sind in Deutschland 291.955 Ausländer eingebürgert worden. Gegenüber dem Vorjahr stieg die Zahl um 91.860 Einbürgerungen oder 46 Prozent auf einen Höchststand seit der Einführung der Statistik im Jahr 2000, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag in Wiesbaden mitteilte. Ein Grund für die hohe Zahl lag auch in der Reform des Staatsangehörigkeitsrechts mit verkürzten Einbürgerungsfristen im vergangenen Jahr.

Bundesverwaltungsgericht prüft Verbot von "Compact"-Magazin

Das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig hat am Dienstag mit seiner Verhandlung über das Verbot des rechtsextremistischen "Compact"-Magazins begonnen. Die Compact-Magazin GmbH wurde vor knapp einem Jahr verboten, das Bundesinnenministerium begründete das mit verfassungsfeindlichen Zielen. Das Gericht entscheidet nun, ob das Verbot bestehen bleibt. (Az. 6 A 4.24)

Textgröße ändern: