Deutsche Tageszeitung - Außenhandelspräsident rechnet mit steigenden Preisen wegen Schiffsstau in China

Außenhandelspräsident rechnet mit steigenden Preisen wegen Schiffsstau in China


Außenhandelspräsident rechnet mit steigenden Preisen wegen Schiffsstau in China
Außenhandelspräsident rechnet mit steigenden Preisen wegen Schiffsstau in China / Foto: ©

Aufgrund des Staus hunderter Containerschiffe vor dem südchinesischen Hafen Yantian könnten sich Preise und Lieferzeiten von Konsumprodukten in Deutschland erhöhen. "Die Abfertigungsengpässe im Hafen Yantian aufgrund von Terminalschließungen verschärfen die nach der Blockade des Suezkanals ohnehin angespannte Situation weiter", sagte der Präsident des Bundesverbandes Großhandel, Außenhandel und Dienstleistungen (BGA), Anton Börner, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (Freitagsausgaben). Vereinzelt seien Preiserhöhungen und verlängerte Lieferzeiten bereits spürbar.

Textgröße ändern:

"Damit ist auch in den kommenden Monaten zu rechnen", sagte Börner weiter. Auch das Weihnachtsgeschäft sei aufgrund frühzeitiger Vorbereitungen betroffen, insbesondere im Lebensmittelhandel. "Lange Lieferzeiten durch Verzögerungen in der Seefracht bringen natürlich die präzisen Planungen durcheinander", sagte Börner weiter.

Dass an Weihnachten jedoch nichts unter dem Baum liegen wird, hält Börner für unwahrscheinlich. "Die Kunden werden garantiert auch in diesem Jahr eine riesige Auswahl haben", sagte er. Dass der Hafenbetrieb seit dem Wochenende wieder laufe, sorge für "etwas Erleichterung".

Börner warnte die Politik vor falschen Schlüssen aus der aktuellen Krise. "Es wäre fatal, nun das Heil in einer neuen Form der Staatswirtschaft und in einer Abkehr von der Globalisierung zurück ins Nationale zu suchen", warnte er.

In Yantian waren 2020 rund 13,3 Millionen 20-Fuß-Standardcontainer für den Außenhandel umgeschlagen worden. Nach Angaben des japanischen Finanzunternehmens Nomura macht das mehr als zehn Prozent des chinesischen Containerumschlags im Außenhandel aus. Wegen eines Corona-Ausbruchs unter Dockarbeitern im Mai war der Betrieb stark eingeschränkt worden.

(W.Budayev--DTZ)

Empfohlen

Französischer EPR-Atomreaktor Flamanville erreicht erstmals volle Kapazität

Der vor rund einem Jahr ans Netz gegangene moderne EPR-Atomreaktor im nordwestfranzösischen Flamanville hat am Sonntag erstmals seine volle Kapazität erreicht. "Der 14. Dezember 2025 markiert einen wichtigen Meilenstein: Der Reaktor von Flamanville 3 erreichte um 11.37 Uhr 100 Prozent seiner Nuklearleistung und erzeugte 1669 MW Bruttostromleistung", hieß es in einer Erklärung des Stromkonzerns und Reaktorbetreibers EDF am Sonntag.

Trump räumt mögliche Niederlage der Republikaner bei Zwischenwahlen 2026 ein

US-Präsident Donald Trump hat eine mögliche Niederlage seiner regierenden Republikaner bei den Zwischenwahlen im kommenden Jahr eingeräumt. Er habe als Präsident zwar für "die beste Wirtschaft der Geschichte" gesorgt, sagte Trump in einem am Samstag (Ortszeit) veröffentlichten Interview mit dem "Wall Street Journal" mit Blick auf die Wachstumszahlen. "Aber es könnte sein, dass die Menschen eine Weile brauchen, um das zu verstehen", fügte er hinzu.

Verdi-Umfrage: Jobcenter-Beschäftigte klagen über zu hohe Belastung

Viele Beschäftigte in Deutschlands Jobcentern erleben ihre Arbeitssituation als äußerst angespannt. Das zeigt eine Umfrage der Gewerkschaft Verdi, aus der die Zeitungen der Funke Mediengruppe am Sonntag zitierten. Danach gaben 70 Prozent der befragten Beschäftigten an, bereits gesundheitliche Auswirkungen zu spüren, knapp 41 Prozent berichten von häufiger Erschöpfung und hohem Stress. Nahezu jeder Zehnte (9,9 Prozent) war deswegen bereits krankgeschrieben.

Bahn kauft mehr als 3000 neue Busse - auch bei chinesischem Hersteller

Die Deutsche Bahn plant die größte Anschaffung von Bussen in ihrer Unternehmensgeschichte. Das Unternehmen will nach eigenen Angaben rund 3300 Busse mit Hybrid- oder Elektroantrieb anschaffen, die für die Regionalverkehrstochter DB Regio in ganz Deutschland eingesetzt werden sollen. Der Hauptpartner soll dabei das Münchner Unternehmen MAN Truck & Bus werden. Etwa fünf Prozent der Neuanschaffungen sollen vom chinesischen Hersteller BYD aus seiner Produktion in Ungarn kommen, wie die Bahn am Samstag mitteilte.

Textgröße ändern: