Deutsche Tageszeitung - Österreichischer Oberster Gerichtshof legt EuGH Fragen zu Facebook vor

Österreichischer Oberster Gerichtshof legt EuGH Fragen zu Facebook vor


Österreichischer Oberster Gerichtshof legt EuGH Fragen zu Facebook vor
Österreichischer Oberster Gerichtshof legt EuGH Fragen zu Facebook vor / Foto: ©

Der Oberste Gerichtshof in Österreich hat dem Europäischen Gerichtshof (EuGH) eine Reihe von Fragen zu Facebooks Umgang mit Nutzerdaten vorgelegt. "Diese weiteren Fragen sind extrem wichtig", erklärte der Kläger und Vorsitzende der Datenschutzorganisation NOYB Max Schrems am Dienstag. Diese beziehen sich auf die Verwendung von Nutzerdaten auf der sozialen Plattform selbst und aus anderen Quellen, beispielsweise Seiten, auf denen ein Facebook-"Like"-Button eingebettet ist.

Textgröße ändern:

Je nach Standpunkt des EuGH dürfe Facebook dann selbst bei einer gültigen Einwilligung der Nutzerinnen und Nutzer unter Umständen nicht mehr alle Daten für Werbung verwenden. "Ebenso muss es möglicherweise sensible Daten wie politische Ansichten oder Daten zur sexuellen Orientierung herausfiltern", erklärte Schrems weiter.

Fast jede Datennutzung, mit der Facebook in der EU Gewinne erziele, beruhe auf einer Umgehung geltender Datenschutzbestimmungen, argumentierte NOYB weiter. "Verliert Facebook vor dem EuGH, müssten sie nicht nur damit aufhören Daten zu missbrauchen und illegal gesammelte Daten löschen, sondern auch Millionen von Nutzern Schadenersatz zahlen", erklärte Schrems.

Der österreichische Oberste Gerichtshof verurteilte Facebook außerdem zur Zahlung von 500 Euro an Schrems, da der Konzern ihm keinen vollständigen Zugang zu seinen personenbezogenen Daten ermöglicht habe. Die Zahlung sei jedoch lediglich ein symbolischer Betrag, sagte Schrems der Nachrichtenagentur AFP. Die Weitergabe an den Europäischen Gerichtshof hingegen sei ein "riesen Ding".

(W.Uljanov--DTZ)

Empfohlen

Französischer EPR-Atomreaktor Flamanville erreicht erstmals volle Kapazität

Der vor rund einem Jahr ans Netz gegangene moderne EPR-Atomreaktor im nordwestfranzösischen Flamanville hat am Sonntag erstmals seine volle Kapazität erreicht. "Der 14. Dezember 2025 markiert einen wichtigen Meilenstein: Der Reaktor von Flamanville 3 erreichte um 11.37 Uhr 100 Prozent seiner Nuklearleistung und erzeugte 1669 MW Bruttostromleistung", hieß es in einer Erklärung des Stromkonzerns und Reaktorbetreibers EDF am Sonntag.

Trump räumt mögliche Niederlage der Republikaner bei Zwischenwahlen 2026 ein

US-Präsident Donald Trump hat eine mögliche Niederlage seiner regierenden Republikaner bei den Zwischenwahlen im kommenden Jahr eingeräumt. Er habe als Präsident zwar für "die beste Wirtschaft der Geschichte" gesorgt, sagte Trump in einem am Samstag (Ortszeit) veröffentlichten Interview mit dem "Wall Street Journal" mit Blick auf die Wachstumszahlen. "Aber es könnte sein, dass die Menschen eine Weile brauchen, um das zu verstehen", fügte er hinzu.

Verdi-Umfrage: Jobcenter-Beschäftigte klagen über zu hohe Belastung

Viele Beschäftigte in Deutschlands Jobcentern erleben ihre Arbeitssituation als äußerst angespannt. Das zeigt eine Umfrage der Gewerkschaft Verdi, aus der die Zeitungen der Funke Mediengruppe am Sonntag zitierten. Danach gaben 70 Prozent der befragten Beschäftigten an, bereits gesundheitliche Auswirkungen zu spüren, knapp 41 Prozent berichten von häufiger Erschöpfung und hohem Stress. Nahezu jeder Zehnte (9,9 Prozent) war deswegen bereits krankgeschrieben.

Bahn kauft mehr als 3000 neue Busse - auch bei chinesischem Hersteller

Die Deutsche Bahn plant die größte Anschaffung von Bussen in ihrer Unternehmensgeschichte. Das Unternehmen will nach eigenen Angaben rund 3300 Busse mit Hybrid- oder Elektroantrieb anschaffen, die für die Regionalverkehrstochter DB Regio in ganz Deutschland eingesetzt werden sollen. Der Hauptpartner soll dabei das Münchner Unternehmen MAN Truck & Bus werden. Etwa fünf Prozent der Neuanschaffungen sollen vom chinesischen Hersteller BYD aus seiner Produktion in Ungarn kommen, wie die Bahn am Samstag mitteilte.

Textgröße ändern: