Deutsche Tageszeitung - Umfrage: Mehrheit rechnet mit gleichbleibend hoher oder steigender Inflation

Umfrage: Mehrheit rechnet mit gleichbleibend hoher oder steigender Inflation


Umfrage: Mehrheit rechnet mit gleichbleibend hoher oder steigender Inflation
Umfrage: Mehrheit rechnet mit gleichbleibend hoher oder steigender Inflation / Foto: ©

Angesichts der zuletzt stark gestiegenen Inflationsrate rechnet eine Mehrheit der Menschen in Deutschland mit einer gleichbleibenden Steigerung der Verbraucherpreise oder sogar mit einer noch stärkeren Zunahme der Inflation. Eine Rückkehr zu einer niedrigeren Inflationsrate erwartet hingegen nur eine Minderheit, wie das Deutsche Institut für Altersvorsorge (DIA) am Montag erklärte. Insbesondere ältere Menschen rechneten demnach mit einer weiteren Zunahme der Inflation.

Textgröße ändern:

Die Ergebnisse beruhen auf einer Umfrage, die das Meinungsforschungsinstitut INSA Consulere im Auftrag des DIA durchführte. Insgesamt nahmen Mitte August rund 2000 Menschen ab 18 Jahren an der Umfrage teil.

Ein Drittel rechnete laut Umfrage damit, dass die Inflationsrate auch in den kommenden Jahren auf einem Niveau von drei bis vier Prozent verbleiben werde. 31 Prozent rechneten sogar mit einer weiteren Steigerung und hielten auch eine Inflationsrate von über fünf Prozent für möglich.

Unter Menschen im Alter von über 50 Jahren waren die Inflationserwartungen dabei besonders pessimistisch: 38 Prozent der 50 bis 59-Jährigen und 37 Prozent der über 59-Jährigen gaben an, eine Inflationsrate von über fünf Prozent für realistisch zu halten. Unter den 18 bis 49-Jährigen glaubten hingegen zwischen 28 und 35 Prozent, dass die Inflationsrate auf dem Niveau von drei bis vier Prozent verbleiben werde.

Auch die Parteipräferenzen machten sich bei der Einschätzung der Inflationslage bemerkbar: So rechneten 56 Prozent der AfD-Wähler und 46 Prozent der Linken-Wähler mit einer weiteren Zunahme der Inflation. Andere Wählergruppen rechneten mehrheitlich mit einem gleichbleibend hohen Inflationsniveau.

Die Inflationsrate war im Juli sprunghaft auf 3,8 Prozent angestiegen und somit auf den höchsten Stand seit Jahrzehnten geklettert. Grund dafür waren allerdings vor allem Sondereffekte im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie. So waren die Verbraucherpreise ein Jahr zuvor wegen der zeitweiligen Absenkung der Mehrwertsteuer deutlich gefallen - entsprechend stark war der Anstieg im Vergleich. Am Montagnachmittag gibt das Statistische Bundesamt eine erste Schätzung zur Entwicklung der Inflation im August bekannt.

(A.Stefanowych--DTZ)

Empfohlen

EY: Zahl der Beschäftigten deutscher Industrieunternehmen geht weiter zurück

Die Zahl der Beschäftigten deutscher Industrieunternehmen geht weiter zurück. Sie lag Ende März um 1,8 Prozent unter dem Stand ein Jahr zuvor, wie aus dem am Samstag veröffentlichten Industrie-Barometer der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft EY hervorgeht. Binnen eines Jahres wurden damit in der deutschen Industrie etwa 101.000 Stellen abgebaut.

Günther fordert Verbot von sozialen Medien für unter 16-Jährige

Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) hat ein Verbot sozialer Medien für unter 16-Jährige gefordert. "Als Staat haben wir unsere Schutzfunktion in den vergangenen Jahren wirklich vernachlässigt", sagte Günther der "Bild am Sonntag". Daher sei es höchste Zeit, dass ein Paradigmenwechsel eingeleitet und alles getan werde, "damit unter 16-Jährige wirklich TikTok-frei, überhaupt frei von Social Media in unserer Gesellschaft aufwachsen können".

SPD bringt Erhöhung der Gesundheitsbeiträge für Gutverdiener ins Gespräch

Angesichts der angespannten Finanzlage der gesetzlichen Krankenversicherungen bringt die SPD eine Anhebung der Beitragsbemessungsgrenze um rund 2500 Euro und damit höhere Gesundheitsbeiträge für Gutverdiener ins Gespräch. Der gesundheitspolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Christos Pantazis, sagte der "Bild"-Zeitung vom Samstag, eine Anpassung der Beitragsbemessungsgrenze etwa auf das Niveau der Rentenversicherung könne "ein Beitrag zur finanziellen Entlastung der Krankenkassen sein, ohne die Versicherten über Gebühr zu belasten".

China schlägt "grünen Kanal" für leichteren Export Seltener Erden in die EU vor

China hat die Einrichtung eines "grünen Kanals" für die Erleichterung des Exports von sogenannten Seltenen Erden in die EU vorgeschlagen. "Die Ausfuhrkontrolle von Seltenen Erden und anderen Materialien ist eine gängige Praxis auf internationaler Ebene", erklärte ein Sprecher des Handelsministeriums in Peking am Samstag. China lege aber "großen Wert auf die Sorgen der EU und ist bereit, einen grünen Kanal für passende Anträge einzurichten, um deren Bearbeitung zu beschleunigen".

Textgröße ändern: