Reiseveranstalter Tui blickt trotz Milliardenverlusts optimistisch ins neue Jahr
Die Corona-Pandemie hat den weltweit größten Reiseveranstalter Tui hart getroffen - doch der Konzern blickt optimistisch ins neue Jahr. Im vergangenen Geschäftsjahr bis Ende September 2021 beliefen sich die Verluste des Konzerns auf knapp 2,5 Milliarden Euro, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte. Der Neustart im Sommer sei jedoch gelungen und auch das erste Winterquartal 2022 sei bereits "nahezu vollständig gebucht".
"Wir gehen davon aus, dass der Sommer 2022 ein weitgehend normalisiertes Buchungsniveau erreichen wird", erklärte der Vorstandsvorsitzende der Tui Group, Fritz Joussen. Die Buchungen für das erste Quartal 2022 erreichten demnach aktuell 69 Prozent des Vorkrisenniveaus. Auch die Transformation des Konzerns schreite voran, erklärte Joussen. "Wir haben bereits rund 60 Prozent der für 2023 angekündigten jährlichen Kosteneinsparungen in Höhe von 400 Millionen Euro in 2021 realisiert."
Im vierten Quartal des vergangenen Geschäftsjahrs erwirtschaftete der Reisekonzern nach eigenen Angaben einen Umsatz von 3,5 Milliarden Euro - im Vorjahresquartal waren es lediglich 1,2 Milliarden Euro gewesen. Unterm Strich stand beim operativen Ergebnis allerdings ein Minus von 97 Millionen Euro.
Insgesamt blickt der Konzern trotz der Herausforderungen optimistisch in das neue Jahr. "Die übergeordneten Trends sind intakt", erklärte Joussen. Die Menschen seien bereit, mehr für Reisen zu zahlen. So lagen die Preise in der Wintersaison 15 Prozent höher als vor der Pandemie, für den Sommer 2022 stiegen die Preise sogar um 23 Prozent.
Einen Strich durch die Rechnung könnte dem Konzern allerdings noch die Omikron-Variante des Coronavirus machen. Der Konzern werde "flexibel entscheiden", ob Urlaubsreisen im Winterprogramm angesichts möglicher Corona-Einschränkungen "am unteren Ende der Spanne angeboten werden".
TUI, der weltweit größte Anbieter von Pauschalreisen, litt besonders schwer unter den Folgen der Corona-Pandemie und verzeichnete bereits im Geschäftsjahr 2019/2020 einen Verlust von 3,1 Milliarden Euro. Die deutsche Regierung unterstützte den Konzern mit drei Krediten in einer Gesamthöhe von 4,3 Milliarden Euro.
(M.Dorokhin--DTZ)