Deutsche Tageszeitung - VdK kritisiert fehlende Gegenfinanzierung der neuen Tarifregelung in der Pflege

VdK kritisiert fehlende Gegenfinanzierung der neuen Tarifregelung in der Pflege


VdK kritisiert fehlende Gegenfinanzierung der neuen Tarifregelung in der Pflege
VdK kritisiert fehlende Gegenfinanzierung der neuen Tarifregelung in der Pflege / Foto: © AFP/Archiv

Der Sozialverband VdK hat angesichts der ab Donnerstag geltenden Tariftreueregelung in der Pflege vor steigenden Kosten für Pflegebedürftige gewarnt. "Die Politik hat es versäumt, die tarifliche Bezahlung von Pflegekräften – die wir natürlich begrüßen – auch vernünftig gegenzufinanzieren", kritisierte VdK-Präsidentin Verena Bentele am Dienstag. "Deshalb werden nun Pflegebedürftige zur Kasse gebeten." Für viele bleibe nur der Gang zum Sozialamt.

Textgröße ändern:

Mit den zum 1. September anstehenden Änderungen werden nur noch Pflegeeinrichtungen zur Versorgung zugelassen, die ihr Pflege- und Betreuungspersonal nach Tarif oder nach kirchlichen Arbeitsrechtsregelungen bezahlen oder mindestens in Höhe eines Tarifvertrags oder einer kirchlichen Arbeitsrechtsregelung entlohnen. Pflegekräfte, die bislang nicht nach Tarif bezahlt wurden, bekommen also mehr Geld.

Der VdK befürchtet, dass viele Träger von Einrichtungen und Dienste-Anbieter die dadurch entstehenden Kosten an die Pflegebedürftigen weiterreichen und diese zusätzlich belasten. "Denn die Preissteigerungen für Pflegeleistungen sind immens, sie liegen bei 30 bis 40 Prozent", erklärte Bentele. "Hinzu kommen Erhöhungen für die steigenden Energiekosten."

Die Pflegeversicherung müsse daher endlich alle Pflegeleistungen übernehmen, forderte die VdK-Präsidentin. "Auch das Pflegegeld muss dringend angepasst werden. Pflege darf nicht länger arm machen und muss endlich zur Chefsache werden", mahnte Bentele.

(O.Zhukova--DTZ)

Empfohlen

Rechenzentren in Hessen: Google investiert 5,5 Milliarden Euro bis 2029

Der US-Konzern Google hat den massiven Ausbau seiner KI-Infrastruktur in Deutschland angekündigt. Zusammen mit einer geplanten Erweiterung der Google-Standorte in München, Berlin und Frankfurt will das Unternehmen bis 2029 so 5,5 Milliarden Euro investieren, wie Google-Deutschlandchef Philipp Justus am Dienstag in Berlin sagte. Das sei "unser bisher größtes Investitionsprogramm für die digitale Zukunft Deutschlands", fügte er hinzu.

Chinesische Betrügerin in Großbritannien zu mehr als elf Jahren Haft verurteilt

Die als "Göttin des Reichtums" bekannt gewordene chinesische Betrügerin Zhimin Qian ist in Großbritannien wegen Geldwäsche zu elf Jahren und acht Monaten Haft verurteilt worden. "Die von Ihnen begangene Straftat war äußerst raffiniert und erforderte eine sorgfältige Planung", sagte die Richterin Sally Ann Hales am Dienstag gerichtet an die Angeklagt. "Ihr Motiv war reine Gier."

Artikel zu Spionageverdacht: BGH verhandelt über Klage Marokkos gegen Medien

Eine Klage Marokkos gegen deutsche Medien hat am Dienstag den Bundesgerichtshof (BGH) in Karlsruhe beschäftigt. Marokko will erreichen, dass die "Süddeutsche Zeitung" und "Zeit Online" nicht mehr über den Verdacht schreiben, dass der marokkanische Geheimdienst mithilfe der Spionagesoftware Pegasus ausländische Politiker ausgespäht habe. Der BGH entscheidet, ob ein ausländischer Staat überhaupt gegen deutsche Medien solche Ansprüche geltend machen kann. (Az. VI ZR 415/23 und VI ZR 416/23)

Durchschnittspreis für eine Tasse Glühwein weiter kräftig gestiegen

Der Preis für eine Tasse Glühwein auf dem Weihnachtsmarkt ist in diesem Jahr erneut gestiegen: Im Schnitt werden 4,54 Euro ohne Pfand fällig und damit sieben Prozent mehr als im Vorjahr, wie das Unternehmen Coupons.de am Dienstag mitteilte. Im Vergleich zu 2023 betrug der Anstieg demnach sogar 15 Prozent. Teuer ist Glühwein vor allem in Großstädten und auf bei Touristen beliebten Weihnachtsmärkten.

Textgröße ändern: