Deutsche Tageszeitung - Bahn tauscht wegen Verdachts eines Herstellerfehlers 137.000 Betonschwellen aus

Bahn tauscht wegen Verdachts eines Herstellerfehlers 137.000 Betonschwellen aus


Bahn tauscht wegen Verdachts eines Herstellerfehlers 137.000 Betonschwellen aus
Bahn tauscht wegen Verdachts eines Herstellerfehlers 137.000 Betonschwellen aus / Foto: © AFP/Archiv

Wegen des Verdachts eines Herstellerfehlers tauscht die Deutsche Bahn nach einer umfangreichen Inspektion bundesweit rund 137.000 Betonschwellen im Schienennetz aus. Wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte, wurden die Schwellen an 70 betroffenen Streckenabschnitten bereits ausgetauscht, Arbeiten an weiteren 155 Abschnitten sollen folgen. Dabei kommt es zu Einschränkungen, Verspätungen und Ersatzverkehr - bis zum Jahresende sollen aber "nahezu alle betroffenen Strecken wieder regulär befahrbar sein".

Textgröße ändern:

Die Maßnahme ist das Ergebnis einer nach dem schweren Zugunglück von Garmisch-Partenkirchen Anfang Juni mit fünf Toten eingeleiteten Untersuchung von Betonschwellen im deutschen Schienennetz. Die Arbeiten erfolgten laut Bahn vorsorglich, weil im Zusammenhang mit dem Unfall Schwellen eines bestimmten Bautyps von den Ermittlungsbehörden geprüft werden. Daher seien baugleiche Schwellen untersucht worden. Es soll sich um einen Herstellerfehler handeln - so weisen die Schwellen teils Unregelmäßigkeiten in der Materialbeschaffenheit auf.

Von den rund 200.000 geprüften Schwellen müssen nun 137.000 ausgetauscht werden. "Wir tun alles, um die Einschränkungen im Netz und damit längere Fahrzeiten und Umleitungen für unsere Reisenden schnellstmöglich zu beseitigen", versicherte die Bahn. Priorität hätten nun zunächst besonders hoch ausgelastete Strecken.

(M.Dorokhin--DTZ)

Empfohlen

Trotz Israels Bedenken: Trump will Saudi-Arabien F-35-Kampfjets verkaufen

Trotz israelischer Bedenken will US-Präsident Donald Trump den Verkauf von F-35-Kampfjets an Saudi-Arabien genehmigen. "Wir werden F-35er verkaufen", sagte Trump am Montag in Washington mit Blick auf Saudi-Arabien. Der Golfstaat sei ein "großartiger Verbündeter". Israel ist bisher das einzige Land im Nahen Osten, das über F-35-Kampfflugzeuge aus US-Produktion verfügt.

Problem mit Treibstoffanzeige - USA-Flug von Landwirtschaftsminister Rainer abgebrochen

Die USA-Reise von Bundeslandwirtschaftsminister Alois Rainer (CSU) verzögert sich wegen eines technischen Problems seines Flugzeugs. Die Global 5000 der Flugbereitschaft des Verteidigungsministeriums sei zwei Stunden nach dem Start wieder umgekehrt, sagte ein Sprecher des Bundesministeriums für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat (BMLEH) der Nachrichtenagentur AFP am Montagabend. Als Grund habe der Pilot "ein Problem mit der Treibstoffanzeige" genannt. Dem Sprecher zufolge starteten Rainer und sein Mitarbeiterstab in Brüssel und landeten rund vier Stunden später wieder in Köln/Bonn.

Kontrolle über die eignen Daten: Schwarz-Gruppe baut KI-Rechenzentrum im Spreewald

Für Dienstag haben Deutschland und Frankreich zu einem Gipfeltreffen für "digitale Souveränität" geladen - am Montag zeigte bereits die Schwarz-Gruppe, was darunter zu verstehen ist: Der Konzern hinter Lidl und Kaufland baut im Spreewald auf rund 13 Hektar Fläche ein riesiges Rechenzentrum für elf Milliarden Euro. Sein Unternehmen wolle seine Daten "niemals in die Hände Dritter geben", sagte der Ko-Chef der Schwarz-Digitalsparte, Rolf Schumann. Deshalb brauche es eine eigene Dateninfrastruktur.

Höchststand: Über eine Million Menschen waren 2024 wohnungslos

Die Zahl der Wohnungslosen hat in Deutschland einen Höchststand erreicht: Über eine Million Menschen waren im vergangenen Jahr betroffen. Wie aus der am Montag veröffentlichten Hochrechnung der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe (BAG W) hervorgeht, waren im Verlauf des Jahres 2024 mindestens 1.029.000 wohnungslos. Die Zahl stieg im Vergleich zum Vorjahr deutlich um elf Prozent an - 2023 gab es noch 928.000 Wohnungslose. Zum Stichtag 30. Juni 2024 waren 760.000 Menschen betroffen (2023: 681.000).

Textgröße ändern: