Deutsche Tageszeitung - Zwei Kaufverträge für insolventen Flughafens Frankfurt-Hahn

Zwei Kaufverträge für insolventen Flughafens Frankfurt-Hahn


Zwei Kaufverträge für insolventen Flughafens Frankfurt-Hahn
Zwei Kaufverträge für insolventen Flughafens Frankfurt-Hahn / Foto: © AFP/Archiv

Die Gläubiger des insolventen Flughafens Frankfurt-Hahn entscheiden am Dienstag auf einer Gläubigerversammlung über das weitere Vorgehen. Es gehe dabei um verschiedene Gesellschaften der Unternehmensgruppe, teilte Insolvenzverwalter Jan Markus Plathner am Samstag mit. Er erklärte zugleich, dass mit zwei Investoren Kaufverträge abgeschlossen wurden, von denen aber nur einer vollzogen werde. Die weitere Entwicklung sei "offen".

Textgröße ändern:

Nach Angaben Plathners wurde in den vergangenen Wochen nach intensiven Verhandlungen mit der Insolvenzverwaltung zunächst ein Kaufvertrag mit einem Investor notariell beurkundet. Zusätzlich wurde mit einem zweiten Investor ebenfalls ein Kaufvertrag verhandelt und beglaubigt. Dieser Investor soll demnach aber nur zum Zuge kommen, "wenn im ersten Vertrag gesetzte Bedingungen nicht eintreten". Details dazu nannte Plathner nicht.

Medienberichten zufolge handelt es sich beim ersten Investor um eine Holding eines russischen Investors, der die Rennstrecke Nürburgring in Rheinland-Pfalz gehört. Der Milliardär und Unternehmer ist demnach aber nicht von Sanktionen betroffen, die wegen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine verhängt wurden. Bei dem zweiten Kaufinteressenten handelt es sich laut Berichten um den Immobilienentwickler WR Holding.

Die Flughafengesellschaft war Ende 2021 in die Zahlungsunfähigkeit gerutscht. Das Insolvenzverfahren wurde im Februar 2022 eröffnet und Plathner vom zuständigen Amtsgericht im rheinland-pfälzischen Bad Kreuznach zum Insolvenzverwalter bestellt.

Der Flughafen Hahn liegt im Hunsrück zwischen Mainz und Trier auf dem Gelände eines ehemaligen US-Militärstützpunkts und ist mehrheitlich im Besitz der chinesischen HNA Airport Group. Auch das Bundesland Hessen hält Anteile an dem Flughafen.

Vor der Corona-Krise im Jahr 2019 verzeichnete der Airport 1,5 Millionen Passagiere. Dank einer 24-Stunden-Betriebserlaubnis ist er auch ein wichtiger Frachtstützpunkt. Er wurde früher vom Land Rheinland-Pfalz kontrolliert. 2017 übertrug das Land seine Anteile von 82,5 Prozent aber an die HNA Airport Group, 17,5 Prozent blieben Eigentum des Landes Hessen.

Nach Angaben Plathners wurde von seinem Team inzwischen auch "ein ganzes Bündel an Sanierungsmaßnahmen umgesetzt, die den Flughafen Hahn wieder attraktiver für Airlines und Passagiere machen". Während des Verfahrens laufe der Flugbetrieb vollumfänglich weiter. Der Sommerflugplan 2023 enthalte auch neue europäische Ziele, die nonstop abgeflogen würden.

(L.Møller--DTZ)

Empfohlen

Französischer EPR-Atomreaktor Flamanville erreicht erstmals volle Kapazität

Der vor rund einem Jahr ans Netz gegangene moderne EPR-Atomreaktor im nordwestfranzösischen Flamanville hat am Sonntag erstmals seine volle Kapazität erreicht. "Der 14. Dezember 2025 markiert einen wichtigen Meilenstein: Der Reaktor von Flamanville 3 erreichte um 11.37 Uhr 100 Prozent seiner Nuklearleistung und erzeugte 1669 MW Bruttostromleistung", hieß es in einer Erklärung des Stromkonzerns und Reaktorbetreibers EDF am Sonntag.

Trump räumt mögliche Niederlage der Republikaner bei Zwischenwahlen 2026 ein

US-Präsident Donald Trump hat eine mögliche Niederlage seiner regierenden Republikaner bei den Zwischenwahlen im kommenden Jahr eingeräumt. Er habe als Präsident zwar für "die beste Wirtschaft der Geschichte" gesorgt, sagte Trump in einem am Samstag (Ortszeit) veröffentlichten Interview mit dem "Wall Street Journal" mit Blick auf die Wachstumszahlen. "Aber es könnte sein, dass die Menschen eine Weile brauchen, um das zu verstehen", fügte er hinzu.

Verdi-Umfrage: Jobcenter-Beschäftigte klagen über zu hohe Belastung

Viele Beschäftigte in Deutschlands Jobcentern erleben ihre Arbeitssituation als äußerst angespannt. Das zeigt eine Umfrage der Gewerkschaft Verdi, aus der die Zeitungen der Funke Mediengruppe am Sonntag zitierten. Danach gaben 70 Prozent der befragten Beschäftigten an, bereits gesundheitliche Auswirkungen zu spüren, knapp 41 Prozent berichten von häufiger Erschöpfung und hohem Stress. Nahezu jeder Zehnte (9,9 Prozent) war deswegen bereits krankgeschrieben.

Bahn kauft mehr als 3000 neue Busse - auch bei chinesischem Hersteller

Die Deutsche Bahn plant die größte Anschaffung von Bussen in ihrer Unternehmensgeschichte. Das Unternehmen will nach eigenen Angaben rund 3300 Busse mit Hybrid- oder Elektroantrieb anschaffen, die für die Regionalverkehrstochter DB Regio in ganz Deutschland eingesetzt werden sollen. Der Hauptpartner soll dabei das Münchner Unternehmen MAN Truck & Bus werden. Etwa fünf Prozent der Neuanschaffungen sollen vom chinesischen Hersteller BYD aus seiner Produktion in Ungarn kommen, wie die Bahn am Samstag mitteilte.

Textgröße ändern: