Deutsche Tageszeitung - Wohnungsgipfel: Haus & Grund verteidigt Absage und fordert andere Politik

Wohnungsgipfel: Haus & Grund verteidigt Absage und fordert andere Politik


Wohnungsgipfel: Haus & Grund verteidigt Absage und fordert andere Politik
Wohnungsgipfel: Haus & Grund verteidigt Absage und fordert andere Politik / Foto: © AFP

Der Eigentümerverband Haus & Grund hat seine Absage am Bau- und Wohnungsgipfel im Kanzleramt verteidigt und einen Wechsel bei der Wohnungspolitik gefordert. "Eigentlich notwendige Maßnahmen haben wir der Regierung mehrfach vorgetragen", sagte Verbandspräsident Kai Warnecke den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND) vom Dienstag. "Sie hat sie schlicht ignoriert und hat sogar Maßnahmen ergriffen, die Vertrauen nachhaltig gestört haben – beispielsweise beim Gebäudeenergiegesetz, beim Mietrecht oder auch in der Förderpolitik."

Textgröße ändern:

Haus & Grund hatte ebenso wie der Spitzenverband der Wohnungswirtschaft (GdW) den Wohnungsgipfel am Montag im Bundeskanzleramt boykottiert. Die Verbände warfen der Regierung vor, damit eine "in erster Linie öffentlichkeitswirksame" Veranstaltung auszurichten.

Warnecke verteidigte dieses Vorgehen im RND als "weithin sichtbares Zeichen" dafür, "dass wir dringend eine andere Wohnungspolitik benötigen, die weit über das Bündnis bezahlbarer Wohnraum hinausgeht", sagte er. "Wir fordern Maßnahmen, die Privatpersonen wieder dazu veranlassen, für sich selbst oder für andere Menschen Wohnraum bauen und erwerben zu wollen und zu können."

Die Regierung hatte am Montag ein Maßnahmenpaket gegen den Wohnungsmangel präsentiert. Darin vorgesehen ist unter anderem der Verzicht auf die geplante Verschärfung der Energiestandards bei Neubauten, außerdem soll es mehr Geld für Familien auf dem Weg ins Eigenheim oder für den Heizungstausch geben.

"Das, was die Bundesregierung jetzt vorhat, sind allesamt Ideen aus der Mottenkiste", sagte Warnecke dazu dem TV-Sender Welt. Es gebe zwar auch gute Signale wie bei der Absenkung der Energiesparziele und dem Ende der Zwangssanierung. Das sei aber "lediglich keine Verschärfung", eine Verbesserung des Status Quo sei es nicht.

(L.Møller--DTZ)

Empfohlen

Internationale Luft- und Raumfahrtmesse in Le Bourget startet am Montag

In Le Bourget bei Paris startet am Montag die weltgrößte Luft- und Raumfahrtmesse, die Paris Air Show. Angemeldet haben sich für die einwöchige Ausstellung rund 2400 Unternehmen aus fast 50 Ländern. Im Mittelpunkt dürften die Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump sowie die Mehrausgaben für Verteidigung in Europa stehen, die vielen Unternehmen die Auftragsbücher füllen könnten.

Renault-Chef De Meo verlässt französischen Autobauer

Nach fünf Jahren an der Spitze von Renault verlässt Konzernchef Luca de Meo den französischen Autobauer. De Meo wolle sich "neuen Herausforderungen außerhalb der Automobilbranche widmen", erklärte das Unternehmen am Sonntag und bestätigte damit einen Bericht der französischen Zeitung "Le Figaro". Er verlässt Renault demnach zum 15. Juli.

Bauministerin Hubertz will Kosten neuer Wohngebäude halbieren

Bundesbauministerin Verena Hubertz (SPD) will die Kosten für den Bau neuer Wohngebäude halbieren. "Die Hälfte können wir uns durchaus auf die Schippe nehmen als sehr ambitioniertes Ziel", sagte Hubertz der "Bild am Sonntag". Gelingen solle das unter anderem über mehr serielle Vorprodukte. So könnten zum Beispiel Gebäudewände in einer Fabrik vorfertigt werden. "Wir sparen richtig an den Kosten. Da kann man 30 bis 40 Prozent ganz leicht reinholen", sagte Hubertz.

Portal Verivox: Heizölpreise in Deutschland steigen nach Israels Angriff auf Iran

Nach dem Angriff Israels auf den Iran sind die Heizölpreise in Deutschland gestiegen. 100 Liter Heizöl kosten im Schnitt derzeit rund 93 Euro, wie aus einer Analyse des Vergleichsportals Verivox hervorgeht, aus der die Funke-Zeitungen am Sonntag zitierten. Im Mai lag der Preis für diese Menge durchschnittlich bei 87 Euro – das war laut Verivox so wenig wie seit zwei Jahren nicht.

Textgröße ändern: