Deutsche Tageszeitung - Brüssel will Lücken bei Fahrgastrechten in Europa schließen

Brüssel will Lücken bei Fahrgastrechten in Europa schließen


Brüssel will Lücken bei Fahrgastrechten in Europa schließen
Brüssel will Lücken bei Fahrgastrechten in Europa schließen / Foto: © AFP

Wenn ein Zug oder Flugzeug in Europa verspätet ist oder annulliert wird, können Reisende entschädigt werden - allerdings nicht in allen Fällen. Einige Lücken bei den Fahrgastrechten will die EU-Kommission schließen, wie sie am Mittwoch in Brüssel mitteilte. Profitieren sollen Pauschalreisende oder Verbraucher, die verschiedene Verkehrsmittel kombinieren. Doch es gibt Kritik.

Textgröße ändern:

Bei Pauschalreisen sollen Anzahlungen künftig in der Regel 25 Prozent des Gesamtpreises nicht übersteigen. Zu diesem Thema gab es in Deutschland bereits zahlreiche Rechtsstreitigkeiten. Der Anbieter soll den Betrag nach dem Brüsseler Vorschlag zudem frühestens vier Wochen vor Reiseantritt verlangen dürfen.

Geld zurückerhalten sollen künftig Fahrgäste, die einen kombinierten Fahrschein etwa für Bahn und Flugzeug kaufen und diesen mit einer einzigen Zahlung begleichen. Wenn sie ihren Anschluss verpassen, sollen sie eine Entschädigung vom Verkäufer erhalten - allerdings nur, wenn ihnen nicht mitgeteilt wurde, dass es sich um getrennte Fahrkarten handelte. Die EU-Kommission empfiehlt dem Verkäufer, 75 Prozent des Fahrpreises zusätzlich zur Entschädigung zurückzuerstatten.

Die EU-Kommission will damit die Lehren aus der Corona-Pandemie und der Pleite des Anbieters Thomas Cook ziehen, wodurch massenhaft Reisen storniert wurden. Der Europaabgeordnete Jens Gieseke (CDU) nannte die Vorschläge zwar "gut gemeint". Er rechne aber nicht mit einer Verabschiedung durch Parlament und Mitgliedsländer vor den Europawahlen im Juni.

Kritik übte auch der Dachverband der Fluggesellschaften A4E. Weiter nicht vollständig geklärt sei die Frage, bei welchen "außergewöhnlichen Umständen" Reiseanbieter bei Ausfällen oder Verspätungen nicht zur Kasse gebeten werden können. Bisher zählt die EU dazu etwa Naturkatastrophen oder Anschläge.

(U.Stolizkaya--DTZ)

Empfohlen

Gesetzesvorhaben: Neuer Gebäudetyp E soll Bauen vereinfachen

Die Bundesregierung will mit einer Gesetzesreform das Bauen deutlich vereinfachen, Innovation fördern und so die Baukonjunktur wieder ankurbeln. Mit dem geplanten sogenannten Gebäudetyp E sollen Bauunternehmen einfacher von technischen Normen abweichen können, wie es am Freitag aus dem Bundesjustizministerium hieß. Eine entsprechende Gesetzesänderung im Bürgerlichen Gesetzbuch in Absprache mit dem Bundesbauministerium soll bald vorgelegt werden.

Automobilzulieferer ZF will bis 2028 bis zu 14.000 Stellen in Deutschland abbauen

Deutschlands zweitgrößter Automobilzulieferer, das Friedrichshafener Unternehmen ZF, will in den kommenden Jahren tausende Stellen streichen. "Die deutschen Standorte sollen perspektivisch effizienter aufgestellt und zu mehreren Standortverbünden zusammengeführt werden", erklärte ZF am Freitag. Bis Ende 2028 soll sich die Zahl der derzeit rund 54.000 Beschäftigten in Deutschland um 11.000 bis 14.000 reduzieren.

Weiter stark steigende Preise: Russische Zentalbank hebt Leitzinsen

Die russische Zentralbank hat im Kampf gegen die weiter stark steigenden Preise im Land ihre Leitzinsen erneut erhöht. Der zentrale Zinssatz steigt von 16 auf 18 Prozent, wie die Moskauer Notenbank am Freitag mitteilte. "Die Inflation hat sich beschleunigt und liegt deutlich über der April-Prognose", erklärte sie dazu. Es ist bereits die sechste Zinsanhebung in gut einem Jahr.

Automobilzulieferer ZF will bis zu 14.000 Stellen in Deutschland abbauen

Der Automobilzulieferer ZF in Friedrichshafen will tausende Stellen streichen. "Die deutschen Standorte sollen perspektivisch effizienter aufgestellt und zu mehreren Standortverbünden zusammengeführt werden", erklärte das Unternehmen am Freitag. Bis Ende 2028 soll sich die Zahl der derzeit rund 54.000 Beschäftigten in Deutschland um 11.000 bis 14.000 reduzieren.

Textgröße ändern: