Deutsche Tageszeitung - Tarifstreit im Bau: Arbeitgeber empfehlen Firmen freiwillige Lohnerhöhungen

Tarifstreit im Bau: Arbeitgeber empfehlen Firmen freiwillige Lohnerhöhungen


Tarifstreit im Bau: Arbeitgeber empfehlen Firmen freiwillige Lohnerhöhungen
Tarifstreit im Bau: Arbeitgeber empfehlen Firmen freiwillige Lohnerhöhungen / Foto: © AFP

Im Tarifstreit im Bauhauptgewerbe haben die beiden Arbeitgeberverbände angesichts drohender Streiks den Unternehmen freiwillige Lohnerhöhungen empfohlen. Die Beschäftigten hätten eine Entgeltsteigerung verdient, sollten jedoch "nicht unter dem Tarifkonflikt zu leiden haben", erklärte der Verhandlungsführer der Arbeitgeberseite, Uwe Nostitz vom Zentralverband des Deutschen Baugewerbes (ZDB) am Mittwoch. Der zweite Arbeitgeberverband in den Tarifverhandlungen ist der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie (HDB).

Textgröße ändern:

Die Arbeitgeber empfahlen nun, dass die Tariflöhne und Gehälter ab Mai im Westen um fünf Prozent und im Osten um sechs Prozent angehoben werden sollen. Für die unterste Lohngruppe ist demnach eine Mindestanhebung auf bundeseinheitlich 14 Euro vorgesehen. Auch die Azubi-Gehälter sollen steigen. Nostitz zeigte dabei "Verständnis für die Unternehmen, die aufgrund ihrer schwierigen wirtschaftlichen Situation diese Empfehlung nicht eins zu eins umsetzen können".

Damit dürften die Arbeitgeber vor allem versuchen, Streiks abzuwenden. Die beiden Verbände hatten am Freitag den Schlichterspruch abgelehnt, mit dem der Tarifstreit gelöst werden sollte. Die Gewerkschaft IG BAU hatte dem Kompromiss zugestimmt und kündigte unmittelbar nach der Ablehnung durch die Arbeitgeber an, dass nun gestreikt werde. Im Bauhauptgewerbe arbeiten rund 930.000 Menschen.

"Wir streben nach wie vor eine schnelle Lösung des Tarifkonflikts an und stehen für entsprechende Gespräche bereit", erklärte Jutta Beeke, Vizepräsidentin des HDB. Die Gewerkschaft hatte bereits angekündigt, im anstehenden Arbeitskampf wieder für ihre ursprüngliche Forderung zu kämpfen - nämlich 500 Euro mehr im Monat über alle Lohngruppen hinweg.

(O.Zhukova--DTZ)