Deutsche Tageszeitung - Finanzen - Großbank UBS weist Steuerbetrugsvorwürfe vor Gericht vehement zurück

Finanzen - Großbank UBS weist Steuerbetrugsvorwürfe vor Gericht vehement zurück


Finanzen - Großbank UBS weist Steuerbetrugsvorwürfe vor Gericht vehement zurück
Finanzen - Großbank UBS weist Steuerbetrugsvorwürfe vor Gericht vehement zurück / Foto: ©

Im Steuerbetrugs-Prozess gegen die Schweizer Großbank UBS in Frankreich haben Firmenvertreter erneut sämtliche Vorwürfe zurückgewiesen. Es gebe "keine Spur" von illegalen Geschäften auch nur im kleinsten Maßstab, betonten diese am Montag vor dem Pariser Strafgericht. Der Anklage zufolge soll die Bank französische Kunden dazu angestiftet haben, mehr als zehn Milliarden Euro am Fiskus vorbei zu schmuggeln. Der Prozess begann vor zwei Wochen.

Textgröße ändern:

"Jedes Mal, wenn es Zweifel gab, haben wir geprüft, aber niemals etwas gefunden", sagte Jean-Frédéric de Leusse, aktueller Chef der französischen UBS-Tochter. Das Verfahren gegen das Institut ist eines der größten Steuerbetrugsverfahren in Frankreich. Im Falle eines Schuldspruchs droht UBS eine Strafe von bis zu fünf Milliarden Euro. Die Bank weist alle Vorwürfe zurück.

Die französische Justiz wirft dem Schweizer Finanzhaus und seiner französischen Tochter vor, in den Jahren zwischen 2004 und 2012 aggressiv um reiche französische Kunden geworben zu haben. So seien Geschäftsmänner oder Sportstars bei Empfängen, Golf- oder Tennisturnieren überzeugt worden, ihr Geld mit Hilfe von Trusts, Stiftungen oder Offshore-Gesellschaften vor dem Fiskus zu verstecken.

Nach Dokumenten, die deutsche Behörden französischen Ermittlern übergaben, legten rund 38.000 französische Kunden elf Milliarden Euro bei der Bank an. Die Geldtransfers in die Schweiz soll die UBS verschleiert haben. Der frühere UBS-Rechnungsprüfer Nicolas Forissier deckte das System auf und wurde 2009 entlassen.

Die UBS spricht von "oft unbegründeten Vorwürfen". Vor Gericht stehen in Paris sechs amtierende und frühere Manager der Bank. Darunter sind die frühere Nummer drei des Schweizer Instituts, Raoul Weil, und die frühere Nummer zwei in Frankreich, Patrick de Fayet.  (N.Loginovsky--DTZ)

Empfohlen

Keine Fluppe am Strand: Ausweitung des Rauchverbots in Frankreich in Kraft getreten

Eine Woche vor Beginn der Sommerferien ist in Frankreich ein Rauchverbot an Stränden in Kraft getreten. Seit Sonntag dürfen sich Besucher öffentlicher Strände dort keine Zigarette mehr anstecken. Auch andere Orte sind von dem ausgeweiteten Rauchverbot betroffen, etwa Bushaltestellen, Parks, Ausbildungsstätten und Unterkünfte für Minderjährige. Bei Schulen, Bibliotheken und Schwimmbädern darf in einem Umkreis von zehn Metern nicht geraucht werden.

Côte d'Azur-Ort Cannes schränkt Anlegen riesiger Kreuzfahrtschiffe deutlich ein

Nach Nizza schränkt auch Cannes das Anlegen riesiger Kreuzfahrtschiffe in seinen Gewässern deutlich ein. Wie die Stadtverwaltung am Samstag mitteilte, dürfen künftig nie zwei Kreuzfahrtschiffe gleichzeitig in seiner Bucht ankern. Von den großen Schiffen mit mehr als 3000 Passagieren darf nun nur noch eins pro Tag anlegen. Die neue Obergrenze für die Gesamtzahl der Kreuzfahrtschiff-Passagiere liegt bei 6000 pro Tag.

Bundesverkehrsminister: Gegenwärtige Unpünktlichkeit der Bahn "indiskutabel"

Der neue Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder (CDU) hat die häufige Unpünktlichkeit der Züge im Fernverkehr kritisiert. Mit der aktuellen Pünktlichkeitsquote sei er "nicht zufrieden", sagte Schnieder der "Bild am Sonntag". Die gegenwärtigen Werte im Fernverkehr von 60, 65 Prozent seien "indiskutabel". "Ich wäre sehr froh, wenn wir eine Pünktlichkeitsquote jenseits der 80 oder 90 Prozent erreichen", formulierte Schnieder als Zielmarke.

250.000 Menschen feiern CSD in München

Bei Temperaturen um die 30 Grad haben hunderttausende Menschen in München an der traditionellen CSD-Demonstration für die Rechte sexueller Minderheiten teilgenommen. Die Polizei sprach am Samstagnachmittag von rund 20.000 Teilnehmenden an der Pride-Parade sowie rund 230.000 Zuschauern. Die Stimmung sei gut, außergewöhnliche Vorfälle habe es bis dato nicht gegeben, sagte ein Sprecher.

Textgröße ändern: