Deutsche Tageszeitung - Boeing will in kommenden Monaten rund 17.000 Stellen streichen

Boeing will in kommenden Monaten rund 17.000 Stellen streichen


Boeing will in kommenden Monaten rund 17.000 Stellen streichen
Boeing will in kommenden Monaten rund 17.000 Stellen streichen / Foto: © GETTY IMAGES NORTH AMERICA/AFP/Archiv

Inmitten der Streiks bei Boeing hat der angeschlagene US-Flugzeugbauer angekündigt, in den kommenden Monaten etwa zehn Prozent seiner weltweiten Stellen zu streichen - also rund 17.000 Jobs. Die Verkleinerung der Belegschaft soll zur Überwindung der gegenwärtigen finanziellen Probleme des Unternehmens beitragen, wie Boeing am Freitag mitteilte. Demnach sorgt insbesondere der gegenwärtige Streik von mehr als 33.000 Boeing-Beschäftigten für einen Absturz der Unternehmensergebnisse im dritten Quartal.

Textgröße ändern:

Boeing-Chef Kelly Ortberg erklärte, das Unternehmen müsse "unsere Beschäftigtenzahlen neu festlegen, um sie mit unserer finanziellen Realität in Einklang zu bringen". Der weltweite Stellenabbau soll demnach auch die Führungsebene betreffen. Boeing gab am Freitag überdies die Verschiebung der Auslieferung seiner neuen Großraummaschine 777X von 2025 auf das darauffolgende Jahr bekannt. Die Produktion der Frachtmaschine 767 werde 2027 eingestellt.

Der Streik bei Boeing in der Region Pacific Northwest rund um die US-Metropole Seattle hatte Mitte September begonnen. Wegen der Arbeitsniederlegungen kam die Montage der Boeing-Maschinen 737 Max und 777 praktisch zum Erliegen.

Am Dienstag setzte Boeing die Gespräche mit der Gewerkschaft IAM aus und nahm sein Tarifangebot zurück. Die Arbeitnehmer stellten "unverhandelbare Forderungen, die weit über das hinausgehen, was akzeptiert werden kann", erklärte der Konzern.

Die Gewerkschaft hatte zuvor ein erneut verbessertes Angebot des Unternehmens abgelehnt, das unter anderem 30 Prozent mehr Lohn, höhere Prämienzahlungen sowie Verbesserungen bei den Pensionsbeiträgen vorsah. Die IAM will für die Belegschaft 40 Prozent mehr Geld und die Wiedereinführung von Pensionssystemen erstreiten.

Boeing ist jedoch nicht nur wegen des Streiks finanziell angeschlagen. Schon vor dem Arbeitskampf hatte der Flugzeugbauer zahlreiche Probleme, die auch die Sicherheit seiner Maschinen betraf.

(V.Korablyov--DTZ)

Empfohlen

Umfrage: Nur 22 Prozent der Jugendlichen glauben an bessere Zukunft

Nur eine Minderheit der Jugendlichen in Deutschland sieht das Land auf einem guten Weg. Laut einer am Dienstag in Gütersloh veröffentlichten Umfrage für die Liz-Mohn-Stiftung glauben nur 22 Prozent oder etwas mehr als ein Fünftel der befragten Zwölf- bis 18-Jährigen, dass die Zukunft hierzulande in drei Jahren besser sein wird als heute. Mit dem eigenen Leben ist eine knappe Mehrheit von 52 Prozent demnach aber zufrieden.

China kündigt "Antidumping"-Zölle auf Schweinefleisch aus der EU an

Im Handelskonflikt mit der Europäischen Union hat China angekündigt, ab Mittwoch "Antidumping"-Zölle auf Schweinefleisch aus der EU zu erheben. Die Zölle auf Schweinefleisch und dessen Nebenprodukte sollen für einen Zeitraum von fünf Jahren 4,9 bis 19,8 Prozent betragen, wie das Handelsministerium in Peking am Dienstag mitteilte. Grund dafür sei, dass Schweinefleischerzeugnisse aus der EU "gedumpt" worden seien, was der chinesischen Industrie "erheblichen Schaden" zugefügt habe.

US-Autobauer Ford will weniger E-Autos bauen und schreibt 19,5 Milliarden Dollar ab

Der US-Autobauer Ford hat seine Pläne für den Bau insbesondere größerer E-Autos deutlich zurückgeschraubt. Die Nachfrage nach diesen Autos sei deutlich geringer als erwartet, teilte das Unternehmen am Montag mit. Ford werde sich stattdessen auf den Bau von Hybriden und Benziner konzentrieren. Der Strategiewechsel kostet den Konzern demnach 19,5 Milliarden Dollar.

Minister Frei sieht Einigung mit SPD über Bürgergeldreform - Beschluss am Mittwoch

Kanzleramtsminister Thorsten Frei (CDU) sieht die Bedenken der Union gegen den Gesetzentwurf aus dem SPD-geführten Bundesarbeitsministerium zur Bürgergeldreform ausgeräumt. "Wir haben uns über alle offenen Punkte verständigen können", sagte Frei am Montag nach einer Sitzung des CDU-Bundesvorstands in Berlin. Er gehe davon aus, dass die Reform am Mittwoch im Kabinett verabschiedet werden könne.

Textgröße ändern: