Französischer Pharmakonzern Sanofi verkauft Sparte an US-Fonds - nach Zusicherungen
Nach Zusicherungen an die Politik wird der französische Pharmakonzern Sanofi wie geplant einen 50-Prozent-Anteil an seinem Geschäftsbereich für rezeptfreie Medikamente an einen US-Investmentfonds verkaufen. Sanofi und der Fonds CD&R teilten am Montag mit, sie wollten die Tochter Opella "vereint" zu einem "Weltmarktführer" in dem Bereich machen - mit Hauptsitz in Frankreich. Die staatliche Investitionsbank BPI soll zudem einen Anteil von "rund zwei Prozent" übernehmen.
Opella vertreibt in Deutschland etwa Thomapyrin, Mucosolvan oder Maaloxan von Sanofi. Der Geschäftsbereich hat rund 11.000 Beschäftigte in rund 100 Ländern. Sanofi hatte vor rund einem Jahr angekündigt, Opella zu verkaufen - dies hatte in Frankreich für Aufregung und Kritik gesorgt. In der Corona-Pandemie war dort das Schmerzmittel Paracetamol unter dem Markennamen Doliprane knapp geworden, woraufhin die Regierung versprach, die heimische Produktion zu stärken. Befürchtet werden nun ein Abzug der Produktion und der Abbau von rund 1700 Arbeitsplätzen in Frankreich.
Wirtschaftsminister Antoine Armand hatte nach wochenlangen Debatten am Sonntag erklärt, Sanofi habe Arbeitsplatz- und Investitionsgarantien gegeben: "Unsere Bedingungen hinsichtlich Beschäftigung, Produktion und Investitionen werden beachtet", erklärte er.
Sanofi will sich nach eigenen Angaben auf die Entwicklung neuer Medikamente und Impfstoffe konzentrieren und argumentiert, der Investmentfonds Clayton Dubilier & Rice (CD&R) könne bei der Expansion von Opella helfen. Der Verkauf des Geschäftsbereichs soll im Frühjahr kommenden Jahres abgeschlossen werden.
(V.Varonivska--DTZ)