Deutsche Tageszeitung - BDI schwächt Prognose für Wirtschaftswachstum auf 1,2 Prozent ab

BDI schwächt Prognose für Wirtschaftswachstum auf 1,2 Prozent ab


BDI schwächt Prognose für Wirtschaftswachstum auf 1,2 Prozent ab
BDI schwächt Prognose für Wirtschaftswachstum auf 1,2 Prozent ab / Foto: ©

Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) hat seine Prognose für das Wirtschaftswachstum des laufenden Jahres auf 1,2 Prozent abgesenkt. Verantwortlich dafür sei vor allem die sich abkühlende Konjunktur in wichtigen Exportländern wie den USA, Frankreich oder China, teilte der BDI am Montag mit. Bei seiner Prognose im Januar war der Verband noch von einem Anstieg des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 1,5 Prozent ausgegangen.

Textgröße ändern:

Die für Deutschland sehr wichtigen Exporte sollen 2019 nur um 1,5 Prozent wachsen. Die Importe sollen hingegen um rund 2,8 Prozent wachsen. "Bei diesem Szenario unterstellen wir, dass es weder zu einem ungeordneten Brexit kommt noch die schwelenden Handelskonflikte Chinas und der EU mit den USA Zollerhöhungen nach sich ziehen", schreiben die BDI-Volkswirte. "Verwerfungen im Außenhandel mit dem Vereinigten Königreich oder den Vereinigten Staaten könnten uns gefährlich nahe an die Nulllinie bringen", warnten sie.

Für die Binnenkonjunktur seien die Aussichten hingegen weiter positiv. Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten nehme weiter zu, und die jüngsten Lohnabschlüsse seien "kräftig" ausgefallen. Das stabilisiere den privaten Konsum. Auch die Investitionen der Firmen sehen die Ökonomen vom weltweiten Abschwung nicht sonderlich beeinträchtigt. Wachstumstreiber seien hier die noch auf Jahre hohe Nachfrage nach Wohnungen und Infrastruktur.

Mit seiner aktuellen Prognose ist der BDI sogar noch etwas optimistischer als die Bundesregierung und die Europäische Kommission. Die Regierung geht von einem Wachstum um 1,0 Prozent aus, die Kommission von 1,1 Prozent.

(O.Tatarinov--DTZ)

Empfohlen

Santander will ein Fünftel seiner Bankfilialen in Großbritannien schließen

Die spanische Großbank Santander will angesichts starker Konkurrenz und mehr und mehr Onlinebanking ein Fünftel ihrer Niederlassungen in Großbritannien schließen. 95 der insgesamt 444 Filialen sowie 750 Arbeitsplätze seien betroffen, erklärte die Bank am Mittwoch. Der Betrieb werde an einigen der verbleibenden 349 Standorte mit verkürzten Öffnungszeiten und ohne Dienste am Schalter weitergeführt.

EU-Kommission verspricht Unterstützung für die Stahl- und Aluminiumindustrie

Angesichts des Handelsstreits mit US-Präsident Donald Trump hat die EU-Kommission der kriselnden Stahl- und Aluminiumindustrie in Europa Unterstützung zugesagt. EU-Industriekommissar Stéphane Séjourné kündigte am Mittwoch an, bestehende Schutzmaßnahmen gegen billige Stahlimporte zum 1. April zu verschärfen und über das kommende Jahr hinaus zu verlängern. "Unser Ziel ist es, die Einfuhren um bis zu 15 Prozent zu verringern", sagte Séjourné in Brüssel.

Unicredit-Chef: Entscheidung zu Commerzbank-Übernahme kann "bis 2027" warten

Der Chef der italienischen Großbank Unicredit, Andrea Orcel, will sich bei einer möglichen Übernahme der Commerzbank Zeit lassen. Eine Entscheidung könne bis 2027 warten, sagte er am Mittwoch auf einer Bankenkonferenz in London. Er habe Geduld.

Verbände fordern von künftiger Bundesregierung Politikwechsel bei Gesundheit

Führende Verbände des Gesundheitswesens haben von der künftigen Bundesregierung einen "Politikwechsel in der Gesundheitspolitik" gefordert. "Die Finanzierung des Gesundheitssystems muss stabil, gerecht und planbar sein, ohne Versicherte zu überfordern oder die Versorgungsqualität zu gefährden", heißt es in dem am Mittwoch in Berlin verbreiteten Text. Mit dem gemeinsamen Papier wollen die Unterzeichner nach eigenen Angaben "ein deutliches Signal der Geschlossenheit" senden.

Textgröße ändern: