Deutsche Tageszeitung - EZB-Präsidentin Lagarde: Wirtschaftswachstum in der Eurozone "verliert Schwung"

EZB-Präsidentin Lagarde: Wirtschaftswachstum in der Eurozone "verliert Schwung"


EZB-Präsidentin Lagarde: Wirtschaftswachstum in der Eurozone "verliert Schwung"
EZB-Präsidentin Lagarde: Wirtschaftswachstum in der Eurozone "verliert Schwung" / Foto: © AFP

EZB-Präsidentin Christine Lagarde hat die angekündigte erneute Leitzinssenkung vor allem mit der düsteren Wirtschaftslage in der Eurozone begründet. Das solide Wachstum über den Sommer sei vor allem auf privaten Konsum, "einmalige Faktoren", und den Aufbau von Lagerbeständen zurückzuführen, sagte sie am Donnerstag in Frankfurt am Main. "Jüngste Informationen deuten jedoch darauf hin, dass es an Schwung verliert."

Textgröße ändern:

Die Schwächephase der Industrie setze sich weiter fort und das Wachstum im Dienstleistungssektor verlangsame sich, führte Lagarde aus. "Angesichts der schwachen Nachfrage und der äußerst unsicheren Aussichten halten die Unternehmen ihre Investitionsausgaben zurück." Zugleich sei auch die Entwicklung der Exporte schwach.

Die EZB hatte angesichts der wieder stark verlangsamten Inflation im Sommer damit begonnen, die Leitzinsen wieder zu senken. Zuletzt hatte die Teuerungsrate in der Eurozone allerdings wieder zwei Monate in Folge angezogen. Im November lag sie mit 2,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat wieder über dem Zwei-Prozent-Ziel der Zentralbank.

Dennoch beschloss der EZB-Rat am Donnerstag eine weitere Absenkung der Leitzinsen um 0,25 Prozentpunkte. Der zentrale Leitzins, der Einlagezins, zu dem Geschäftsbanken Geld bei der EZB anlegen, liegt so zukünftig bei 3,0 Prozent.

(B.Izyumov--DTZ)

Empfohlen

Supreme Court bestätigt Gesetz zur Verbannung von Tiktok aus US-App-Stores

Der Oberste Gerichtshof der USA hat am Freitag das Gesetz bestätigt, das den chinesischen Eigentümer Bytedance zum Verkauf der Videoplattform Tiktok in den USA zwingen soll oder andernfalls deren Verbannung aus den App-Stores von Google und Apple vorsieht. In der Entscheidung hieß es, das Gesetz verstoße nicht gegen das Recht auf freie Meinungsäußerung. Zudem habe die US-Regierung berechtigte Sicherheitsbedenken angeführt.

EU und Mexiko stärken Handelsbeziehungen

Kurz vor dem Amtsantritt von Donald Trump als US-Präsident hat die Europäische Union eine Vereinbarung mit Mexiko zur Stärkung der wechselseitigen Handelsbeziehungen verkündet. Damit werde ein bereits seit dem Jahr 2000 bestehendes Abkommen gestärkt, teilte die EU-Kommission am Freitag in Brüssel mit. Exporteure unter anderem aus der Landwirtschaft und dem Lebensmittelsektor erhielten so "neue Geschäftsmöglichkeiten", erklärte Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen.

Internationaler Währungsfonds senkt Wachstumsprognose für Deutschland deutlich

Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat seine Wachstumsprognose für die deutsche Wirtschaft in diesem und im kommenden Jahr ein weiteres Mal deutlich gesenkt. In einer Aktualisierung seiner Herbstprognose korrigierte der IWF den Wert für die Bundesrepublik im Jahr 2025 um 0,5 Prozentpunkte nach unten. Demnach ist nur noch mit einem Wachstum von 0,3 Prozent zu rechnen.

SPD will Kauf von E-Autos fördern - Miersch kritisiert Pro-Verbrenner-Kurs von Merz

Die SPD hat am Freitag einen Fünf-Punkte-Plan zur Stärkung der Automobilindustrie in Deutschland vorgelegt. Ein Schwerpunkt ist dabei die Förderung der Elektromobilität, unter anderem durch einen Steuerbonus als Kaufanreiz. SPD-Generalsekretär Matthias Miersch warf Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz vor, mit seinem Eintreten für ein Festhalten am Verbrennermotor die Zukunft der deutschen Autoindustrie zu gefährden.

Textgröße ändern: