Deutsche Tageszeitung - Ifo-Präsident Fuest fordert Verschiebung der Brexit-Frist um zwei Jahre

Ifo-Präsident Fuest fordert Verschiebung der Brexit-Frist um zwei Jahre


Ifo-Präsident Fuest fordert Verschiebung der Brexit-Frist um zwei Jahre
Ifo-Präsident Fuest fordert Verschiebung der Brexit-Frist um zwei Jahre / Foto: ©

Der Präsident des Münchner Ifo-Instituts, Clemens Fuest, hat sich für eine Verschiebung der Brexit-Frist um zwei Jahre ausgesprochen. Es bestehe die Gefahr, dass es am 12. April zu einem harten EU-Austritt kommt, "der großen Schaden anrichtet und den keine der beiden Seiten wirklich will", erklärte der Leiter des Wirtschaftsforschungsinstituts am Mittwoch. Bei einer verlängerten Frist um zwei Jahre "könnte das Vereinigte Königreich den Brexit grundsätzlich überdenken".

Textgröße ändern:

Zwar verlängere sich auf diese Weise die Unsicherheit, ein Brexit ohne Abkommen wäre hingegen noch teurer, warnte Fuest. Sollte das Vereinigte Königreich schließlich am Austritt aus der EU festhalten, könnte eine dauerhafte Lösung in einer Zollvereinigung zwischen der EU und dem Vereinigten Königreich bestehen, fuhr der Ifo-Präsident fort.

Im britischen Unterhaus stimmen die Abgeordneten am Mittwoch in einer Reihe von Probeabstimmungen über verschiedene Brexit-Szenarien ab. Unterstützt wurde der Schritt vor allem von pro-europäischen Abgeordneten, die entweder den Austritt Großbritanniens aus der EU stoppen wollen oder nach einem Brexit auf sehr viel engere Wirtschaftsbeziehungen setzen, als es der Plan von Premierministerin Theresa May vorsieht. Das Ergebnis der Probeabstimmungen ist für May nicht bindend, kann aber trotzdem große politische Wirkung entfalten.

(O.Tatarinov--DTZ)

Empfohlen

Trotz Zöllen: Inflation in den USA geht im April auf 2,3 Prozent zurück

Ungeachtet der Zollpolitik von Präsident Donald Trump hat sich die Inflation in den USA zunächst verlangsamt. Die Verbraucherpreise stiegen im April um 2,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, wie das Arbeitsministerium am Dienstag in Washington mitteilte. Im März hatte die Rate bei 2,4 Prozent gelegen. Hauptgrund waren die um fast zwölf Prozent gesunkenen Kraftstoffpreise.

Verivox-Umfrage: Rund ein Viertel will oder hat ein Balkonkraftwerk

Rund ein Viertel der Menschen in Deutschland spielt einer Umfrage zufolge mit dem Gedanken, bei sich zu Hause eine Mini-Solaranlage zu installieren oder hat das bereits getan. Wie das Vergleichsportal Verivox am Dienstag mitteilte, betreiben neun Prozent bereits ein sogenanntes Balkonkraftwerk, für weitere 17 Prozent kommt das in Frage. Laut Verivox kann sich die Anschaffung bereits nach zweieinhalb Jahren amortisieren.

Bas' Rentenvorstoß erregt die Gemüter - Lehrerverband verteidigt Pensionssystem

Der Vorschlag von Bundesarbeitsministerin Bärbel Bas (SPD) für eine breitere Basis an Einzahlenden in die gesetzliche Rentenversicherung sorgt weiter für Diskussionen. Die Deutsche Rentenversicherung sprach sich zwar für eine zügige Einbeziehung von Selbstständigen aus, sieht die Aufnahme von Beamtinnen und Beamten aber skeptisch. Ähnlich äußerte sich der Deutsche Lehrerverband, der am Dienstag das "bewährte Pensionssystem" verteidigte. Die SPD warb für eine nüchterne Betrachtung des Themas.

Deutsch-französische Experten: EU muss bereit zu harter Antwort auf US-Zölle sein

Ein Team deutscher und französischer Ökonomen hat von der EU die Bereitschaft zu einer harten Antwort auf weitere Zölle von US-Präsident Donald Trump gefordert. "Die EU sollte eine Führungsrolle bei der Verteidigung der globalen Handelsordnung übernehmen", erklärte der Deutsch-Französische Rat der Wirtschaftsexperten am Dienstag. "Dazu muss sie bereit sein, sich notfalls entschieden gegen Zölle zu wehren, die den Welthandel und die Weltwirtschaft gefährden."

Textgröße ändern: