Deutsche Tageszeitung - Menge an versteuerten Zigaretten erstmals seit fünf Jahren wieder gestiegen

Menge an versteuerten Zigaretten erstmals seit fünf Jahren wieder gestiegen


Menge an versteuerten Zigaretten erstmals seit fünf Jahren wieder gestiegen
Menge an versteuerten Zigaretten erstmals seit fünf Jahren wieder gestiegen / Foto: © AFP

Erstmals seit 2019 sind im vergangenen Jahr wieder mehr Zigaretten versteuert worden als im Vorjahr. 2024 wurden in Deutschland 66,2 Milliarden Zigaretten versteuert, wie das Statistische Bundesamt am Montag in Wiesbaden mitteilte. Das waren 3,5 Prozent oder 2,2 Milliarden mehr als 2023. Der Bundesverband der Tabakwirtschaft und neuartiger Erzeugnisse (BVTE) betonte, Grund sei die Steuererhöhung zu Jahresbeginn - der Zuwachs bedeute "keinesfalls", dass in Deutschland generell mehr geraucht werde.

Textgröße ändern:

Im langfristigen Vergleich zum Jahr 1991 ging der Zigarettenabsatz um mehr als die Hälfte zurück, wie das Statistikamt mitteilte. Damals waren noch 146,5 Milliarden Zigaretten versteuert worden. Damit habe sich - statistisch betrachtet - der Pro-Kopf-Verbrauch von 1831 Zigaretten im Jahr auf 784 Zigaretten pro Kopf 2024 verringert, teilte das Bundesamt mit.

Auch der BVTE betonte, seit Jahren gehe der Tabakmarkt kontinuierlich zurück. "An dieser Tendenz hat sich nichts geändert." Hersteller und Importeure hätten wegen der Steuererhöhung zum 1. Januar 2025 schon im alten Jahr Steuerzeichen mit dem höheren Steuertarif für 2025 bestellt, "damit zum Jahresbeginn die Produktion reibungslos funktionieren kann".

Ein deutliches Plus gab es zuletzt bei Wasserpfeifentabak, dessen Absatz den Statistikern zufolge 2024 um drei Viertel (75,1 Prozent) im Vergleich zum Vorjahr zulegte. Zurückzuführen ist das demnach insbesondere auf eine Änderung der Tabaksteuerverordnung zum 1. Juli, wonach für Wasserpfeifentabak nun wieder alle Packungsgrößen zulässig sind, nachdem zuvor eine Packungshöchstmenge von 25 Gramm gegolten hatte.

Die Menge der 2024 versteuerten Tabak-Ersatzprodukte wie beispielsweise Liquids für E-Zigaretten stieg im Vorjahresvergleich um 3,5 Prozent auf 1,3 Millionen Liter. Der Absatz von Zigarren und Zigarillos legte um 0,2 Prozent auf 2,3 Milliarden Stück zu; bei Tabak-Feinschnitt erhöhte sich die versteuerte Menge um 6,7 Prozent auf 25.152 Tonnen.

(U.Beriyev--DTZ)

Empfohlen

SPD und Grüne kritisieren Söders Vorstoß zum Bürgergeld-Entzug für Ukrainer als "Populismus"

Der Vorschlag von Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU), allen geflüchteten Ukrainern das Bürgergeld zu streichen, ist in der SPD und bei den Grünen auf scharfe Kritik gestoßen. Der Vorschlag sei "gefährlich und populistisch", sagte Juso-Chef Philipp Türmer der "Augsburger Allgemeinen" (Dienstag). Söder wolle "Haushaltslöcher auf dem Rücken der Schwächsten stopfen", kritisierte er. "Das ist falsch und darf nicht passieren."

Schweiz will Trump im Zollstreit "attraktiveres Angebot" unterbreiten

Angesichts der von US-Präsident Donald Trump verschärften Strafzölle in Höhe von 39 Prozent setzt die Schweiz weiterhin auf eine Verhandlungslösung. Das Land sei bereit, den USA "ein noch attraktiveres Angebot" zu machen, erklärte die Schweizer Regierung am Montag nach einer Dringlichkeitssitzung. Dies werde "die Bedenken der USA berücksichtigen" und "die derzeitige Zollsituation entschärfen".

Südafrikas Präsident Ramaphosa kritisiert US-Zölle als "sehr strafend"

Südafrikas Präsident Cyril Ramaphosa hat die ab kommender Woche geltenden US-Zölle auf südafrikanische Exporte in Höhe von 30 Prozent kritisiert. Das Land müsse nun "mit Dringlichkeit und Vorsatz handeln", um die Auswirkungen der "sehr strafenden Zölle" zu begrenzen, sagte Ramaphosa am Montag vor Journalisten in Johannesburg. Die Zollerhöhungen erfolgen inmitten angespannter Beziehungen zwischen beiden Ländern.

Söders Bürgergeld-Vorstoß sorgt für Diskussionen - Klingbeil warnt von Konflikt

Mit der Forderung nach einer Komplettabschaffung des Bürgergelds für ukrainische Geflüchtete hat Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) für Diskussionen gesorgt. Kanzleramtschef Thorsten Frei (CDU) zeigte sich am Montag gesprächsbereit. SPD-Chef Lars Klingbeil warnte hingegen vor Konflikten in der Koalition. Kritik an Söders Vorstoß kam auch vom Sozialflügel der CDU und der Linkspartei.

Textgröße ändern: