Deutsche Tageszeitung - Bundestagswahl: Große Mehrheit fürchtet Einflussnahme aus dem Ausland

Bundestagswahl: Große Mehrheit fürchtet Einflussnahme aus dem Ausland


Bundestagswahl: Große Mehrheit fürchtet Einflussnahme aus dem Ausland
Bundestagswahl: Große Mehrheit fürchtet Einflussnahme aus dem Ausland / Foto: © AFP/Archiv

Eine große Mehrheit der Menschen in Deutschland fürchtet eine Einflussnahme anderer Staaten und ausländischer Akteure auf die Bundestagswahl. Einer am Donnerstag veröffentlichten Umfrage des Branchenverbands Bitkom zufolge nehmen 88 Prozent der befragten Wahlberechtigen an, dass fremde Regierungen oder ausländische Akteure versuchen, die Wahl über soziale Medien zu manipulieren. An der Spitze dieser Manipulationsversuche steht nach Ansicht der Befragten Russland: 45 Prozent nehmen an, dass die Einflussversuche in Russland ihren Ursprung haben.

Textgröße ändern:

Dahinter folgen die USA mit 42 Prozent und China mit 26 Prozent. Acht Prozent vermuten osteuropäische Staaten, sieben Prozent Nordkorea als potenzielle Quelle für Manipulations- oder Desinformations-Kampagnen. Mit 47 Prozent hält fast die Hälfte der Umfrageteilnehmenden insbesondere "Deepfakes", also realistisch wirkende, aber gefälschte Videos, Fotos oder Tonaufnahmen, für eine Gefahr in diesem Wahlkampf.

Drei Viertel sehen die Demokratie in Deutschland auf Fake News und Desinformation insgesamt nicht gut vorbereitet. Für mehr als die Hälfte (56 Prozent) reichen die Maßnahmen der Politik gegen Desinformation und Fake News aber nicht aus.

Für gut zwei Drittel oder 69 Prozent der Wahlberechtigten ist das Internet eine wichtige Informationsquelle zur Wahl. Eine sehr viel größere Bedeutung haben laut Umfrage aber nach wie vor persönliche Gespräche im Freundes-, Bekannten oder Familienkreis, dies sagten 82 Prozent.

Direkt dahinter folgt für 76 Prozent das Fernsehen. Bei den Älteren über 75 Jahren ist sogar für 82 Prozent das Fernsehen eine wichtige Inforamtionsquelle, wohingegen die unter 30-Jährigen mehrheitlich im Internet nach Informationen zur Wahl suchen (86 Prozent). 54 Prozent lesen demnach Flyer oder Broschüren der Parteien, für 53 Prozent sind das Radio, für 50 Prozent Tageszeitungen eine wichtige Informationsquelle zur Bundestagswahl.

Für die Wahlberechtigten ist es laut Umfrage aktuell nicht immer leicht, im Dschungel der politischen Positionen den Überblick zu behalten: 28 Prozent können sich nur schwer unterscheiden, welche Partei wofür steht. Mit 34 Prozent will rund ein Drittel auf jeden Fall den Wahl-O-Mat vor der eigenen Wahlentscheidung nutzen, 43 Prozent wären auch offen für eine Beratung durch eine Künstliche Intelligenz.

Der Wahl-O-Mat der Bundeszentrale für politische Bildung wurde am Donnerstagmittag freigeschaltet. Über ihn können Bürgerinnen und Bürger testen, welche Parteien ihrer eigenen Haltung am nächsten sind.

Für die repräsentative Erhebung befragte Bitkom telefonisch von 6. bis 23. Januar mehr als tausend deutsche Wahlberechtigte ab 18 Jahren.

(L.Barsayjeva--DTZ)

Empfohlen

Bericht: SPD-Mitgliederbegehren über Bürgergeldreform voraussichtlich folgenlos

Das SPD-Mitgliederbegehren über die Bürgergeldreform der schwarz-roten Koalition endet voraussichtlich erst nach dem entscheidenden Votum im Bundestag - und wäre damit folgenlos. Wie ein Parteisprecher gegenüber "Bild am Sonntag" (Bams) sagte, startete das Mitgliederbegehren gegen die geplanten Verschärfungen beim Bürgergeld offiziell am 23. Dezember und endet drei Monate später. Die Regierung hingegen will die Bürgergeldreform nach Informationen aus Koalitionskreisen bereits am 5. oder 6. März im Bundestag beschließen – und damit knapp drei Wochen vor Abschluss des SPD-Begehrens.

Baustellen-Pause: Deutsche Bahn über Weihnachten pünktlicher als sonst

Über die Weihnachtstage waren die Züge der Deutschen Bahn deutlich pünktlicher als sonst. Die Pünktlichkeitsquote im Fernverkehr lag am 24., 25. und 26. Dezember bei über 75 Prozent, wie ein Konzernsprecher am Samstag der Nachrichtenagentur AFP sagte. Dies waren rund 20 Prozentpunkte mehr als im November-Schnitt. Die Bahn verwies auf einen hohen Personal- und Zugeinsatz, aber auch auf die Reduzierung von Baustellen über die Feiertage.

Zoll mahnt zur Vorsicht bei Feuerwerk aus dem Ausland

Vor dem Verkaufsstart für Silvester-Feuerwerk hat der Zoll vor den Gefahren durch nicht zugelassene Pyrotechnik aus dem Ausland gewarnt. Einige Produkte, die in benachbarten Ländern oder online angeboten würden, entsprächen nicht den deutschen Sicherheitsstandards und könnten beim Zünden unberechenbare und schwere Folgen haben, teilte das Hauptzollamt Karlsruhe am Samstag mit. Es verwies auch auf mögliche strafrechtlichen Konsequenzen bei der Einfuhr solcher Feuerwerkskörper aus dem Ausland.

Bundesnetzagentur erwartet 2026 "stabile oder sinkende" Strompreise

Die Bundesnetzagentur erwartet im kommenden Jahr "stabile oder sinkende" Strompreise: "Mit den erneuerbaren Energien wächst das Stromangebot, das senkt die Erzeugungspreise", sagte der Präsident der Bundesnetzagentur, Klaus Müller, der "Rheinischen Post" vom Samstag. Zwar stiegen wegen des Netzausbaus die Netzentgelte. Der Staat werde diese aber mit 6,5 Milliarden Euro subventionieren, womit es unter dem Strich nicht zu einer Verteuerung kommen werde.

Textgröße ändern: