Deutsche Tageszeitung - Britische Regierung treibt Bau von Mini-Atomkraftwerken voran

Britische Regierung treibt Bau von Mini-Atomkraftwerken voran


Britische Regierung treibt Bau von Mini-Atomkraftwerken voran
Britische Regierung treibt Bau von Mini-Atomkraftwerken voran / Foto: © EDF ENGERY/AFP/Archiv

Die britische Regierung will den Bau sogenannter Mini-Atomkraftwerke in ihrem Land vorantreiben. Änderungen im Planungsrecht würden den Weg frei machen für "kleinere, sicherere und leichter zu bauende Kernreaktoren", teilte die von der Labour-Partei geführte Regierung am Donnerstag in London mit. Großbritannien erhofft sich dadurch günstigeren Strom und eine höhere Energiesicherheit bei weniger Emissionen.

Textgröße ändern:

Die Labour-Partei geht davon aus, dass die Lockerung der Vorschriften und der Bau sogenannter Small Modular Reactors (SMR) die schwächelnde Wirtschaft ankurbeln und tausende Jobs schaffen wird. Aktuell ist der Aufbau einer Infrastruktur für Kernenergie auf acht Standorte begrenzt. Die neuen Pläne sollen das aufheben, gleichzeitig aber strenge Regeln für Standorte von Kernreaktoren aufrechterhalten. In dicht besiedelten Gebieten und im Bereich von Armeestandorten wird der Aufbau demnach weiter eingeschränkt.

SMR sind Kernreaktoren, die hinsichtlich Größe und Stromerzeugungskapazität kleiner sind als herkömmliche Reaktoren. Durch eine standardisierte Bauweise können sie einfacher und kostengünstiger installiert werden.

Die Umweltorganisation Greenpeace zeigte sich angesichts der Pläne skeptisch. Premierminister Keir Starmer und seine Regierung stellten ihre Vorstellungen zu niedrigeren Kosten, schnellen Lieferung und zur Sicherheit als Fakten dar. Das sei "mutig - oder dumm", da bisher noch kein einziger Mini-Reaktor in Großbritannien gebaut wurde, erklärten die Umweltschützer.

Aktuell sind fünf Kernkraftwerke in Großbritannien in Betrieb, von denen vier ihre Laufzeit laut Ankündigung des französischen Betreibers EDF verlängern werden.

(L.Barsayjeva--DTZ)

Empfohlen

Bericht: SPD-Mitgliederbegehren über Bürgergeldreform voraussichtlich folgenlos

Das SPD-Mitgliederbegehren über die Bürgergeldreform der schwarz-roten Koalition endet voraussichtlich erst nach dem entscheidenden Votum im Bundestag - und wäre damit folgenlos. Wie ein Parteisprecher gegenüber "Bild am Sonntag" (Bams) sagte, startete das Mitgliederbegehren gegen die geplanten Verschärfungen beim Bürgergeld offiziell am 23. Dezember und endet drei Monate später. Die Regierung hingegen will die Bürgergeldreform nach Informationen aus Koalitionskreisen bereits am 5. oder 6. März im Bundestag beschließen – und damit knapp drei Wochen vor Abschluss des SPD-Begehrens.

Baustellen-Pause: Deutsche Bahn über Weihnachten pünktlicher als sonst

Über die Weihnachtstage waren die Züge der Deutschen Bahn deutlich pünktlicher als sonst. Die Pünktlichkeitsquote im Fernverkehr lag am 24., 25. und 26. Dezember bei über 75 Prozent, wie ein Konzernsprecher am Samstag der Nachrichtenagentur AFP sagte. Dies waren rund 20 Prozentpunkte mehr als im November-Schnitt. Die Bahn verwies auf einen hohen Personal- und Zugeinsatz, aber auch auf die Reduzierung von Baustellen über die Feiertage.

Zoll mahnt zur Vorsicht bei Feuerwerk aus dem Ausland

Vor dem Verkaufsstart für Silvester-Feuerwerk hat der Zoll vor den Gefahren durch nicht zugelassene Pyrotechnik aus dem Ausland gewarnt. Einige Produkte, die in benachbarten Ländern oder online angeboten würden, entsprächen nicht den deutschen Sicherheitsstandards und könnten beim Zünden unberechenbare und schwere Folgen haben, teilte das Hauptzollamt Karlsruhe am Samstag mit. Es verwies auch auf mögliche strafrechtlichen Konsequenzen bei der Einfuhr solcher Feuerwerkskörper aus dem Ausland.

Bundesnetzagentur erwartet 2026 "stabile oder sinkende" Strompreise

Die Bundesnetzagentur erwartet im kommenden Jahr "stabile oder sinkende" Strompreise: "Mit den erneuerbaren Energien wächst das Stromangebot, das senkt die Erzeugungspreise", sagte der Präsident der Bundesnetzagentur, Klaus Müller, der "Rheinischen Post" vom Samstag. Zwar stiegen wegen des Netzausbaus die Netzentgelte. Der Staat werde diese aber mit 6,5 Milliarden Euro subventionieren, womit es unter dem Strich nicht zu einer Verteuerung kommen werde.

Textgröße ändern: