Deutsche Tageszeitung - Verbraucherschützer kritisieren EU-Pläne zu Temu und Shein als unzureichend

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Verbraucherschützer kritisieren EU-Pläne zu Temu und Shein als unzureichend


Verbraucherschützer kritisieren EU-Pläne zu Temu und Shein als unzureichend
Verbraucherschützer kritisieren EU-Pläne zu Temu und Shein als unzureichend / Foto: © AFP

Deutsche Verbraucherschützer haben das Vorgehen der EU gegen chinesische Billigwarenanbieter wie Temu und Shein als unzureichend kritisiert. "Die Vorschläge sind eine vertane Chance", sagte die zuständige Referentin der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv), Stefanie Grunert, dem Magazin "Spiegel" nach Angaben vom Samstag. "Wir befürchten, dass Produkte auf den Plattformen teurer werden, ohne dass sie sicherer werden."

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Die EU-Kommission hatte am Mittwoch Pläne für verschärfte Kontrollen vorgestellt, die für sicheren Onlinehandel sorgen sollen. Neu ist dabei die Idee, eine Bearbeitungsgebühr für Päckchen von Shein, Temu und Co. einzuführen.

Auf EU-Ebene laufen bereits Verhandlungen über eine Reform der gemeinsamen Zollregeln. In diesem Zusammenhang könnte auch die vorgeschlagene Gebühr für Päckchen eingeführt werden. Die Kommission hatte zudem vorgeschlagen, Zölle auf Sendungen aus Drittstaaten mit geringem Wert wieder einzuführen. Bislang sind Pakete im Wert von weniger als 150 Euro zollfrei. Würden die Pläne umgesetzt, dürften Billigprodukte teurer werden.

Nach Angaben der EU-Kommission kommen im Schengenraum täglich bis zu zwölf Millionen Kleinteile, etwa Spielzeug, bei Verbrauchern an, die meisten aus China. Die Zahl hat sich von 2023 auf 2024 verdoppelt.

Laut Verbraucherschutzverbänden häufen sich Kundenbeschwerden wegen mangelnder Qualität der Artikel oder irreführender Rücksendeangaben. Kritisiert werden auch Produkte, die nicht EU-Standards entsprechen und etwa Schadstoffe enthalten. Nach Angaben der EU-Kommission zeigen Tests von Verbraucherorganisationen, dass mehr als 90 Prozent der auf Shein und Temu verkauften und getesteten Produkte nicht EU-rechtskonform sind.

Der vzbv fordert, Plattformen mehr in die Verantwortung zu nehmen, unsichere Produkte sollten erst gar nicht verkauft werden dürfen. Onlinemarktplätze sollten neue Angebote mit der EU-Datenbank über gefährliche Produkte abgleichen, bevor sie für den Verkauf freigegeben werden.

Der Bundesverband E-Commerce und Versandhandel fordert seinerseits, vorhandene Regeln besser durchzusetzen. Robert Gentz, Co-Chef des Onlinehändlers Zalando, befürwortete laut "Spiegel" die vorgeschlagenen "pragmatischen Lösungen". Eine Shein-Sprecherin sagte dem Magazin, das Unternehmen begrüße "alle Bemühungen, die das Vertrauen und die Sicherheit europäischer Verbraucher in den Onlineeinkauf stärken" und werde die Empfehlungen prüfen.

(L.Møller--DTZ)

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