Deutsche Tageszeitung - Jugendstudie: Sorge vor Kriegen - Jugendliche aber grundsätzlich optimistisch

Jugendstudie: Sorge vor Kriegen - Jugendliche aber grundsätzlich optimistisch


Jugendstudie: Sorge vor Kriegen - Jugendliche aber grundsätzlich optimistisch
Jugendstudie: Sorge vor Kriegen - Jugendliche aber grundsätzlich optimistisch / Foto: © AFP/Archiv

Jugendliche in Deutschland fürchten sich vor allem vor Kriegen, blicken persönlich aber überwiegend optimistisch in ihre Zukunft. Das zeigt die am Montag von der Barmer in Berlin veröffentlichte Sinus-Jugendstudie 2024. Politischer Populismus und Extremismus bereiten fast jedem zweiten Jugendlichen (42 Prozent) Sorgen. Lediglich Kriege erwähnten die Befragten mit 59 Prozent noch häufiger. Im Jahr zuvor lag dieser Anteil noch bei 53 Prozent.

Textgröße ändern:

42 Prozent sorgen sich um die Umweltverschmutzung und 41 Prozent wegen des Klimawandels. Einem Drittel (33 Prozent) bereitet das Thema Migration Sorgen, fast ebenso vielen das Thema Armut (32 Prozent). Weitere Themen, die den Teenagern in Deutschland Angst bereiten, sind unter anderem Wirtschaftskrisen (29 Prozent), Krankheiten und Pandemien (27 Prozent), Wohnungsnot (26 Prozent), Arbeitsplatzsuche (20 Prozent) und Künstliche Intelligenz (16 Prozent).

Barmer-Chef Christoph Straub nannte es "ein Alarmsignal, dass so viele Teenager in diesen unruhigen Zeiten Zukunftsängste haben". Existenzielle Sorgen könnten die Psyche massiv belasten und damit auch die Gesundheit beeinträchtigen.

Grundsätzlich schauen die Jugendlichen in Deutschland aber positiv nach vorn. Demnach blicken derzeit 79 Prozent optimistisch in ihre persönliche Zukunft. Das ist derselbe Wert wie im Jahr 2023.

Während der Zukunftsoptimismus bei Schülern mit einem niedrigeren Bildungsniveau von 70 auf 79 Prozent stieg, sank er bei angehenden Abiturientinnen und Abiturienten von 82 auf 79 Prozent. Derzeit sind 79 Prozent der befragten Teenager mit ihrem Leben zufrieden und damit zwei Prozentpunkte weniger als 2023.

Im Gegensatz zum eigenen Leben blicken Teenager der Studie zufolge allerdings nur verhalten positiv auf die Zukunft Deutschlands und der Welt. Eine optimistische Sicht auf Deutschland hat knapp die Hälfte (46 Prozent) der Befragten. Damit rangiert der aktuelle Wert um 16 Prozentpunkte unter dem des Jahres 2021 mit damals 62 Prozent. 2023 lag der Wert bei 48 Prozent.

Die Zukunft der Welt schätzten zuletzt 38 Prozent positiv ein. Das sind sechs Prozentpunkte weniger als im Jahr 2021 und drei Punkte weniger als 2023. Befragt wurden im Auftrag der Barmer im Oktober bundesweit 2000 Jugendliche zwischen 14 und 17 Jahren.

(M.Dorokhin--DTZ)

Empfohlen

Bericht: SPD-Mitgliederbegehren über Bürgergeldreform voraussichtlich folgenlos

Das SPD-Mitgliederbegehren über die Bürgergeldreform der schwarz-roten Koalition endet voraussichtlich erst nach dem entscheidenden Votum im Bundestag - und wäre damit folgenlos. Wie ein Parteisprecher gegenüber "Bild am Sonntag" (Bams) sagte, startete das Mitgliederbegehren gegen die geplanten Verschärfungen beim Bürgergeld offiziell am 23. Dezember und endet drei Monate später. Die Regierung hingegen will die Bürgergeldreform nach Informationen aus Koalitionskreisen bereits am 5. oder 6. März im Bundestag beschließen – und damit knapp drei Wochen vor Abschluss des SPD-Begehrens.

Baustellen-Pause: Deutsche Bahn über Weihnachten pünktlicher als sonst

Über die Weihnachtstage waren die Züge der Deutschen Bahn deutlich pünktlicher als sonst. Die Pünktlichkeitsquote im Fernverkehr lag am 24., 25. und 26. Dezember bei über 75 Prozent, wie ein Konzernsprecher am Samstag der Nachrichtenagentur AFP sagte. Dies waren rund 20 Prozentpunkte mehr als im November-Schnitt. Die Bahn verwies auf einen hohen Personal- und Zugeinsatz, aber auch auf die Reduzierung von Baustellen über die Feiertage.

Zoll mahnt zur Vorsicht bei Feuerwerk aus dem Ausland

Vor dem Verkaufsstart für Silvester-Feuerwerk hat der Zoll vor den Gefahren durch nicht zugelassene Pyrotechnik aus dem Ausland gewarnt. Einige Produkte, die in benachbarten Ländern oder online angeboten würden, entsprächen nicht den deutschen Sicherheitsstandards und könnten beim Zünden unberechenbare und schwere Folgen haben, teilte das Hauptzollamt Karlsruhe am Samstag mit. Es verwies auch auf mögliche strafrechtlichen Konsequenzen bei der Einfuhr solcher Feuerwerkskörper aus dem Ausland.

Bundesnetzagentur erwartet 2026 "stabile oder sinkende" Strompreise

Die Bundesnetzagentur erwartet im kommenden Jahr "stabile oder sinkende" Strompreise: "Mit den erneuerbaren Energien wächst das Stromangebot, das senkt die Erzeugungspreise", sagte der Präsident der Bundesnetzagentur, Klaus Müller, der "Rheinischen Post" vom Samstag. Zwar stiegen wegen des Netzausbaus die Netzentgelte. Der Staat werde diese aber mit 6,5 Milliarden Euro subventionieren, womit es unter dem Strich nicht zu einer Verteuerung kommen werde.

Textgröße ändern: