Deutsche Tageszeitung - Warnungen vor chinesischer Technologie in Offshore-Windanlagen in der Nordsee

Warnungen vor chinesischer Technologie in Offshore-Windanlagen in der Nordsee


Warnungen vor chinesischer Technologie in Offshore-Windanlagen in der Nordsee
Warnungen vor chinesischer Technologie in Offshore-Windanlagen in der Nordsee / Foto: © POOL/AFP

Chinesische Technologie in Offshore-Windanlagen in der Nordsee könnte ein Sicherheitsrisiko darstellen. Zu diesem Schluss kommt eine Analyse der Bundeswehr-Denkfabrik German Institute for Defence and Strategic Studies (Gids), über die am Montag das Düsseldorfer "Handelsblatt" berichtete. Die Bundesregierung bestätigte, dass Fragen der Cybersicherheit in diesem Zusammenhang eine Rolle spielen und geprüft würden.

Textgröße ändern:

Dem Medienbericht zufolge geht es vor allem um ein Projekt des Hamburger Investmentfonds Luxcara vor der Insel Borkum. Die Gids-Experten hätten hier mit Blick auf chinesische Turbinen ernstzunehmende Risiken festgestellt. Genannt werden demnach politische Einflussnahme, Spionage durch Sensorik, Zugang zu Sicherheitsprotokollen wichtiger Infrastruktur und Störung der Energieversorgung.

"Wir haben es mit kritischer Infrastruktur zu tun", sagte Regierungssprecher Steffen Hebestreit dazu und bestätigte, dass es ein solches Papier der Bundeswehr-Denkfabrik gibt. Die Experten hätten sich Gedanken darüber gemacht, "wer welche Hoheit über welche Systeme hat, welche Daten, welche Sensoren, welche Mittel da vorhanden sind, die gegebenenfalls nicht unter unserer Einflussnahme sind", sagte ein Sprecher des Bundesverteidigungsministeriums.

Laut "Handelsblatt" empfehlen die Experten, die Nutzung chinesischer Windkraftanlagen "zu verhindern". Die Regierungsvertreter machten keine genaueren Angaben zum Inhalt der Gids-Analyse oder möglichen Folgen - das fragliche Papier sei nicht öffentlich, hieß es.

Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) zeigte sich offen für ein Verbot kritischer Komponenten aus China in der Energieversorgung. Beim Aufbau von 5G-Mobilfunknetzen habe die Bundesregierung bereits gesetzliche Einschränkungen erlassen, sagte sie der Düsseldorfer "Rheinischen Post". Ähnliche Regelungen brauche es nun "auch für unsere Energieversorgung. Auch hier müssen Sicherheitsrisiken vermieden werden, indem kritische Komponenten strikt überprüft und im Zweifel untersagt werden."

Der CDU-Außenpolitiker Roderich Kiesewetter bezeichnete das Projekt vor Borkum, bei dem laut "Handelsblatt" 16 Windkraftanlagen des chinesischen Turbinenhersteller Mingyang aufgestellt werden sollen, als "grob fahrlässig und sicherheitsgefährdend". "Das ist gerade in der Nordsee auch ein Sicherheitsrisiko für unsere Nato-Partner", sagte er der Zeitung. Der Grünen-Politiker Konstantin von Notz mahnte, die Warnungen der Bundeswehrexperten "sehr ernst" zu nehmen.

(V.Varonivska--DTZ)

Empfohlen

Baustellen-Pause: Deutsche Bahn über Weihnachten pünktlicher als sonst

Über die Weihnachtstage waren die Züge der Deutschen Bahn deutlich pünktlicher als sonst. Die Pünktlichkeitsquote im Fernverkehr lag am 24., 25. und 26. Dezember bei über 75 Prozent, wie ein Konzernsprecher am Samstag der Nachrichtenagentur AFP sagte. Dies waren rund 20 Prozentpunkte mehr als im November-Schnitt. Die Bahn verwies auf einen hohen Personal- und Zugeinsatz, aber auch auf die Reduzierung von Baustellen über die Feiertage.

Zoll mahnt zur Vorsicht bei Feuerwerk aus dem Ausland

Vor dem Verkaufsstart für Silvester-Feuerwerk hat der Zoll vor den Gefahren durch nicht zugelassene Pyrotechnik aus dem Ausland gewarnt. Einige Produkte, die in benachbarten Ländern oder online angeboten würden, entsprächen nicht den deutschen Sicherheitsstandards und könnten beim Zünden unberechenbare und schwere Folgen haben, teilte das Hauptzollamt Karlsruhe am Samstag mit. Es verwies auch auf mögliche strafrechtlichen Konsequenzen bei der Einfuhr solcher Feuerwerkskörper aus dem Ausland.

Bundesnetzagentur erwartet 2026 "stabile oder sinkende" Strompreise

Die Bundesnetzagentur erwartet im kommenden Jahr "stabile oder sinkende" Strompreise: "Mit den erneuerbaren Energien wächst das Stromangebot, das senkt die Erzeugungspreise", sagte der Präsident der Bundesnetzagentur, Klaus Müller, der "Rheinischen Post" vom Samstag. Zwar stiegen wegen des Netzausbaus die Netzentgelte. Der Staat werde diese aber mit 6,5 Milliarden Euro subventionieren, womit es unter dem Strich nicht zu einer Verteuerung kommen werde.

Zeitungsbericht: Deutsche Bahn über Weihnachten pünktlicher als sonst

Über die Weihnachtstage waren die Züge der Deutschen Bahn einem Medienbericht zufolge deutlich pünktlicher als sonst. Wie die "Bild"-Zeitung am Samstag unter Berufung auf Bahnkreise meldete, erreichten an den Weihnachtstagen 75 Prozent der ICE- und IC-Züge die Bahnhöfe pünktlich. Das waren 20 Prozent mehr als der Durchschnitt im Monat November. Im November hatten lediglich 55 Prozent der Züge pünktlich ihr Ziel erreicht.

Textgröße ändern: