Deutsche Tageszeitung - Bundesbankchef Nagel: Reformen für mehr Wachstum und Augenmaß bei Schulden

Bundesbankchef Nagel: Reformen für mehr Wachstum und Augenmaß bei Schulden


Bundesbankchef Nagel: Reformen für mehr Wachstum und Augenmaß bei Schulden
Bundesbankchef Nagel: Reformen für mehr Wachstum und Augenmaß bei Schulden / Foto: © AFP

Der Chef der Deutschen Bundesbank, Joachim Nagel, hat der kommenden Bundesregierungen einen Reformkatalog für mehr Wachstum vorgelegt und dabei auch die Schuldenbremse thematisiert. Nagel nannte bei einer Rede an der Humboldt-Universität in Berlin laut Redetext insgesamt zwölf Punkte von Arbeit und Rente über die Energiewende und der Steuerpolitik, um die Konjunktur in Deutschland wieder anzukurbeln. Ein neues Sondervermögen sollte demnach ausschließlich für zusätzliche Investitionen genutzt werden.

Textgröße ändern:

Union und SPD hatten sich in der vergangenen Woche auf ein umfangreiches Finanzpaket verständigt, das neben weitreichenden Ausnahmen von der Schuldenbremse für Verteidigungsausgaben auch ein neues Sondervermögen von 500 Milliarden Euro für Infrastruktur-Investitionen vorsieht. Laut Bundesbank-Chef ist nun entscheidend, wie Union und SPD ihr Vorhaben konkret umsetzen wollen.

Das Finanzpaket dürfe nicht zum Stopfen von Haushaltslöchern eingesetzt werden. Stattdessen sei darauf zu achten, "dass neue Verschuldungsspielräume auch nur neuen, zusätzlichen Investitionen zugutekommen", sagte Nagel laut Redetext.

Gleichzeitig machte der Bundesbank-Präsident klar, dass eine weitere Verschuldung notwendig sei. Außergewöhnliche Zeiten rechtfertigten "außergewöhnliche fiskalische Maßnahmen". Zusätzliche Schulden bedeuteten jedoch steigende Zinslasten und weniger Haushaltsspielräume und sollten nur für eine Übergangszeit aufgenommen werden. "Danach muss eine nachhaltige Finanzierung über den Haushalt erfolgen", mahnte Nagel.

Der Bundesbank-Chef selbst stellte zudem zwölf Maßnahmen vor, die das Wirtschaftswachstum in Deutschland ankurbeln sollen. "Die große Mehrzahl der von mir vorgeschlagenen Maßnahmen belastet den Bundeshaushalt nicht", sagte er. Nagel sprach sich unter anderem gegen die abschlagsfreie Rente nach 45 Beitragsjahren aus und forderte, die Arbeitszeiten von Teilzeitkräften zu erhöhen und die Migration in den Arbeitsmarkt zu stärken.

Daneben forderte er Steuerentlastungen für Unternehmen, eine Vereinfachung von Firmengründungen und den Abbau von Bürokratie.

(L.Møller--DTZ)

Empfohlen

Baustellen-Pause: Deutsche Bahn über Weihnachten pünktlicher als sonst

Über die Weihnachtstage waren die Züge der Deutschen Bahn deutlich pünktlicher als sonst. Die Pünktlichkeitsquote im Fernverkehr lag am 24., 25. und 26. Dezember bei über 75 Prozent, wie ein Konzernsprecher am Samstag der Nachrichtenagentur AFP sagte. Dies waren rund 20 Prozentpunkte mehr als im November-Schnitt. Die Bahn verwies auf einen hohen Personal- und Zugeinsatz, aber auch auf die Reduzierung von Baustellen über die Feiertage.

Zoll mahnt zur Vorsicht bei Feuerwerk aus dem Ausland

Vor dem Verkaufsstart für Silvester-Feuerwerk hat der Zoll vor den Gefahren durch nicht zugelassene Pyrotechnik aus dem Ausland gewarnt. Einige Produkte, die in benachbarten Ländern oder online angeboten würden, entsprächen nicht den deutschen Sicherheitsstandards und könnten beim Zünden unberechenbare und schwere Folgen haben, teilte das Hauptzollamt Karlsruhe am Samstag mit. Es verwies auch auf mögliche strafrechtlichen Konsequenzen bei der Einfuhr solcher Feuerwerkskörper aus dem Ausland.

Bundesnetzagentur erwartet 2026 "stabile oder sinkende" Strompreise

Die Bundesnetzagentur erwartet im kommenden Jahr "stabile oder sinkende" Strompreise: "Mit den erneuerbaren Energien wächst das Stromangebot, das senkt die Erzeugungspreise", sagte der Präsident der Bundesnetzagentur, Klaus Müller, der "Rheinischen Post" vom Samstag. Zwar stiegen wegen des Netzausbaus die Netzentgelte. Der Staat werde diese aber mit 6,5 Milliarden Euro subventionieren, womit es unter dem Strich nicht zu einer Verteuerung kommen werde.

Zeitungsbericht: Deutsche Bahn über Weihnachten pünktlicher als sonst

Über die Weihnachtstage waren die Züge der Deutschen Bahn einem Medienbericht zufolge deutlich pünktlicher als sonst. Wie die "Bild"-Zeitung am Samstag unter Berufung auf Bahnkreise meldete, erreichten an den Weihnachtstagen 75 Prozent der ICE- und IC-Züge die Bahnhöfe pünktlich. Das waren 20 Prozent mehr als der Durchschnitt im Monat November. Im November hatten lediglich 55 Prozent der Züge pünktlich ihr Ziel erreicht.

Textgröße ändern: