Deutsche Tageszeitung - Zugstrecke unter den Ärmelkanal: Virgin-Konzern will Eurostar Konkurrenz machen

Zugstrecke unter den Ärmelkanal: Virgin-Konzern will Eurostar Konkurrenz machen


Zugstrecke unter den Ärmelkanal: Virgin-Konzern will Eurostar Konkurrenz machen
Zugstrecke unter den Ärmelkanal: Virgin-Konzern will Eurostar Konkurrenz machen / Foto: © AFP

Der britische Virgin-Konzern hat angekündigt, dem Bahn-Unternehmen Eurostar auf seiner Strecke von London durch den Eurotunnel nach Frankreich Konkurrenz machen zu wollen. "Die Ärmelkanal-Route ist reif für Veränderungen und würde vom Wettbewerb profitieren", sagte ein Konzernsprecher am Montag. Er bestätigte Medienberichte, denen zufolge Virgin auf der Suche nach Investoren ist, um bis 2029 einen eigenen Bahnservice auf der Strecke anzubieten.

Textgröße ändern:

Demnach schwebt Virgin eine Investitionssumme von 700 Millionen Pfund (834 Millionen Euro) vor. 300 Millionen davon sollen aus Eigen- und 400 Millionen aus Fremdkapital kommen. "Wir glauben, dass Virgin mit seiner preisgekrönten Erfahrung in der Bahnindustrie und seiner Erfolgsbilanz beim Aufbau weltweit erfolgreicher Reiseunternehmen die richtige Marke ist, um dies zu realisieren", erklärte der Sprecher. Virgin hatte zwischen 1997 und 2019 ein Bahnunternehmen in Großbritannien betrieben.

Dem Chef der Betreiberfirma des Kanaltunnels zufolge haben mehrere Anbieter Interesse an der Möglichkeit bekundet, einen mit dem Eurostar konkurrierenden Dienst anzubieten. Getlink-Chef Yann Leriche nannte unter anderem das spanische Unternehmen Evolyn und das niederländische Heuro.

Der britische Eurostar ist seit der Eröffnung des Tunnels vor fast 31 Jahren der einzige Betreiber des Schienenpersonenverkehrs über den Ärmelkanal. Sein Bahnservice verbindet London mit Lille und Paris in Frankreich sowie Brüssel und Amsterdam. Frühere Angebote von Konkurrenten waren etwa an begrenzten Bahnhofskapazitäten und gesetzlichen Vorschriften gescheitert.

"Wir begrüßen die Entwicklung der Eisenbahndienste in Europa", erklärte Eurostar am Montag auf AFP-Anfrage. "Wir sind seit Jahren in einem wettbewerbsorientierten Umfeld tätig und konkurrieren mit Fluggesellschaften, Fähren und Bussen."

Im vergangenen Jahr meldete Eurostar mit 19,5 Millionen das höchste Passagieraufkommen jemals. Wegen der vergleichsweise teuren Zugtickets nehmen viele Reisende häufig aber weiterhin lieber das Flugzeug.

(U.Stolizkaya--DTZ)

Empfohlen

Baustellen-Pause: Deutsche Bahn über Weihnachten pünktlicher als sonst

Über die Weihnachtstage waren die Züge der Deutschen Bahn deutlich pünktlicher als sonst. Die Pünktlichkeitsquote im Fernverkehr lag am 24., 25. und 26. Dezember bei über 75 Prozent, wie ein Konzernsprecher am Samstag der Nachrichtenagentur AFP sagte. Dies waren rund 20 Prozentpunkte mehr als im November-Schnitt. Die Bahn verwies auf einen hohen Personal- und Zugeinsatz, aber auch auf die Reduzierung von Baustellen über die Feiertage.

Zoll mahnt zur Vorsicht bei Feuerwerk aus dem Ausland

Vor dem Verkaufsstart für Silvester-Feuerwerk hat der Zoll vor den Gefahren durch nicht zugelassene Pyrotechnik aus dem Ausland gewarnt. Einige Produkte, die in benachbarten Ländern oder online angeboten würden, entsprächen nicht den deutschen Sicherheitsstandards und könnten beim Zünden unberechenbare und schwere Folgen haben, teilte das Hauptzollamt Karlsruhe am Samstag mit. Es verwies auch auf mögliche strafrechtlichen Konsequenzen bei der Einfuhr solcher Feuerwerkskörper aus dem Ausland.

Bundesnetzagentur erwartet 2026 "stabile oder sinkende" Strompreise

Die Bundesnetzagentur erwartet im kommenden Jahr "stabile oder sinkende" Strompreise: "Mit den erneuerbaren Energien wächst das Stromangebot, das senkt die Erzeugungspreise", sagte der Präsident der Bundesnetzagentur, Klaus Müller, der "Rheinischen Post" vom Samstag. Zwar stiegen wegen des Netzausbaus die Netzentgelte. Der Staat werde diese aber mit 6,5 Milliarden Euro subventionieren, womit es unter dem Strich nicht zu einer Verteuerung kommen werde.

Zeitungsbericht: Deutsche Bahn über Weihnachten pünktlicher als sonst

Über die Weihnachtstage waren die Züge der Deutschen Bahn einem Medienbericht zufolge deutlich pünktlicher als sonst. Wie die "Bild"-Zeitung am Samstag unter Berufung auf Bahnkreise meldete, erreichten an den Weihnachtstagen 75 Prozent der ICE- und IC-Züge die Bahnhöfe pünktlich. Das waren 20 Prozent mehr als der Durchschnitt im Monat November. Im November hatten lediglich 55 Prozent der Züge pünktlich ihr Ziel erreicht.

Textgröße ändern: