Deutsche Tageszeitung - Studie: Netzausbau und flexible Nutzung kann Strompreise deutlich senken

Studie: Netzausbau und flexible Nutzung kann Strompreise deutlich senken


Studie: Netzausbau und flexible Nutzung kann Strompreise deutlich senken
Studie: Netzausbau und flexible Nutzung kann Strompreise deutlich senken / Foto: © AFP

Der Ausbau der europäischen Stromnetzinfrastruktur und Maßnahmen zur Flexibilisierung der Nachfrage bergen einer Studie zufolge großes Potenzial zur Reduzierung der Preise. "Die Umstellung des Stromsektors in der EU könnte die Endpreise bis 2035 bereits um elf Prozent senken und um 30 Prozent bis 2040", erklärten die Autoren einer am Dienstag veröffentlichten Studie von Allianz Research. Dafür nötig seien der Ausbau nationaler Stromnetze, internationaler Konnektore und Speicherkapazitäten sowie Technologien wie Smart Meter und bi-direktionales Laden von E-Autos.

Textgröße ändern:

"Die Unterschiede in der europäischen Strominfrastruktur und im Marktdesign sind zu großen Hindernissen für den grünen Übergang geworden", erklärten die Forscher weiter. Fehlende Netzinfrastruktur habe zu einem Stau beim Anschluss neuer Wind- und Solaranlagen geführt. "Gleichzeitig untergraben die anhaltend hohen Strompreise die Wettbewerbsfähigkeit der Industrie und belasten die Verbraucher."

Fehlende Netzkapazitäten verhindern nicht nur den Anschluss neuer Anlagen, sie verschärfen auch die Volatilität der Preise innerhalb eines Tages: In Zeiten hoher Nachfrage führen Engpässe im Netz zu besonders starken Preisspitzen - und in gegenteiligen Fällen zu negativen Preisen. Das belaste die Verbraucher, betonten die Forscher.

In Deutschland kommen noch die Verluste für den Fiskus wegen der garantierten Abnahmevergütung für viele Erneuerbaren-Anlagen hinzu: Bei niedrigen oder negativen Marktpreisen springt die Staatskasse ein. Im Jahr 2024 belief sich die so gezahlte Entschädigung den Allianz-Forschern zufolge auf 20,9 Milliarden Euro.

Neben dem Ausbau der Netzinfrastruktur können der Studie zufolge weitere Maßnahmen Abhilfe schaffen: "Die Ausweitung der Nutzung intelligenter Zähler kann die Spitzenlast und den Speicherbedarf reduzieren und gleichzeitig den Energieverbrauch der Haushalte um zwei bis zehn Prozent senken." Und E-Autos, deren Batterie als Speicher im Netz dienen kann, - das sogenannte bi-direktionale Laden - könnten die Netzstabilität weiter verbessern.

Überschüssige Energie müsse zudem anderweitig genutzt werden, etwa zur Produktion von Wasserstoff, führten die Forscher weiter aus. "Allein in Deutschland hätten die zehn Terawattstunden der im Jahr 2023 gekürzten erneuerbaren Energien für die Produktion von grünem Wasserstoff genutzt werden können, was zwölf Prozent des nationalen Bedarfs ohne zusätzliche Erzeugung gedeckt hätte."

(M.Dorokhin--DTZ)

Empfohlen

Baustellen-Pause: Deutsche Bahn über Weihnachten pünktlicher als sonst

Über die Weihnachtstage waren die Züge der Deutschen Bahn deutlich pünktlicher als sonst. Die Pünktlichkeitsquote im Fernverkehr lag am 24., 25. und 26. Dezember bei über 75 Prozent, wie ein Konzernsprecher am Samstag der Nachrichtenagentur AFP sagte. Dies waren rund 20 Prozentpunkte mehr als im November-Schnitt. Die Bahn verwies auf einen hohen Personal- und Zugeinsatz, aber auch auf die Reduzierung von Baustellen über die Feiertage.

Zoll mahnt zur Vorsicht bei Feuerwerk aus dem Ausland

Vor dem Verkaufsstart für Silvester-Feuerwerk hat der Zoll vor den Gefahren durch nicht zugelassene Pyrotechnik aus dem Ausland gewarnt. Einige Produkte, die in benachbarten Ländern oder online angeboten würden, entsprächen nicht den deutschen Sicherheitsstandards und könnten beim Zünden unberechenbare und schwere Folgen haben, teilte das Hauptzollamt Karlsruhe am Samstag mit. Es verwies auch auf mögliche strafrechtlichen Konsequenzen bei der Einfuhr solcher Feuerwerkskörper aus dem Ausland.

Bundesnetzagentur erwartet 2026 "stabile oder sinkende" Strompreise

Die Bundesnetzagentur erwartet im kommenden Jahr "stabile oder sinkende" Strompreise: "Mit den erneuerbaren Energien wächst das Stromangebot, das senkt die Erzeugungspreise", sagte der Präsident der Bundesnetzagentur, Klaus Müller, der "Rheinischen Post" vom Samstag. Zwar stiegen wegen des Netzausbaus die Netzentgelte. Der Staat werde diese aber mit 6,5 Milliarden Euro subventionieren, womit es unter dem Strich nicht zu einer Verteuerung kommen werde.

Zeitungsbericht: Deutsche Bahn über Weihnachten pünktlicher als sonst

Über die Weihnachtstage waren die Züge der Deutschen Bahn einem Medienbericht zufolge deutlich pünktlicher als sonst. Wie die "Bild"-Zeitung am Samstag unter Berufung auf Bahnkreise meldete, erreichten an den Weihnachtstagen 75 Prozent der ICE- und IC-Züge die Bahnhöfe pünktlich. Das waren 20 Prozent mehr als der Durchschnitt im Monat November. Im November hatten lediglich 55 Prozent der Züge pünktlich ihr Ziel erreicht.

Textgröße ändern: