Deutsche Tageszeitung - Gasspeicher in Deutschland stark entleert - wenig Anreize zur Wiederbefüllung

Gasspeicher in Deutschland stark entleert - wenig Anreize zur Wiederbefüllung


Gasspeicher in Deutschland stark entleert - wenig Anreize zur Wiederbefüllung
Gasspeicher in Deutschland stark entleert - wenig Anreize zur Wiederbefüllung / Foto: © AFP

Die Gasspeicher in Deutschland sind aktuell deutlich weniger gefüllt als zu vergleichbaren Zeitpunkten in Vorjahren. Wie die Initiative Energien Speichern (Ines) am Donnerstag mitteilte, liegt der Füllstand bei derzeit etwa 32 Prozent - Ende Februar 2024 waren es 69 Prozent. Ein Problem könnte die Wiederbefüllung über den Sommer werden, denn die Preise dürften nicht so deutlich fallen wie üblich.

Textgröße ändern:

Anfang des laufenden Jahres hatte der Füllstand noch bei 80 Prozent gelegen. Seitdem wurde auch wegen niedriger Temperaturen deutlich mehr Gas in Deutschland verbraucht als in den Vorjahren. "Zum anderen könnten Preissignale zu größeren Ausspeicherungen geführt haben", erklärte Ines. Denn derzeit liegen die Gaspreise für den Sommer über den Preisen für den kommenden Winter, obwohl im Sommer viel weniger Gas genutzt wird.

Normalerweise befüllen die Betreiber im Sommer ihre Gasspeicher mit günstigem Gas, um es im Winter dann gewinnbringend weiterzuverkaufen. Dafür bestehe derzeit "allerdings kein ausreichender marktwirtschaftlicher Anreiz", erläuterte Ines.

Grund für die hohen Preise ist unter anderem der Krieg in der Ukraine. Infolgedessen fließt seit Jahresbeginn kein russisches Gas mehr durch die Leitungen der Ukraine. Europa muss daher vermehrt auf LNG-Gas setzen, das jedoch deutlichen Preisschwankungen unterworfen ist.

Dabei wird LNG in Europa zu deutlich höheren Preisen verkauft als in Asien. Die Preisdifferenz sei mittlerweile so groß, "dass LNG-Lieferungen nicht nur aus den USA, sondern auch aus dem Nahen Osten und sogar aus Australien nach Europa umgeleitet werden", erklärte Natasha Fielding, Expertin für den internationalen Gasmarkt bei Argus Media.

Deutschland müsse "zügig eine Antwort auf die Frage finden, wie die Gasspeicher kosteneffizient über den Sommer hinweg befüllt werden können", forderte Ines-Geschäftsführer Sebastian Heinermann. Die Befüllung ist auch mit Blick auf EU-Vorgaben wichtig: Die EU-Kommission nämlich fordert jeweils zum 1. November eines Jahres einen Speicherstand von 90 Prozent.

Eine Gasmangellage in Deutschland in diesem Winter ist trotz des niedrigen Füllstands der Speicher nicht mehr zu erwarten, wie Ines versicherte. Selbst bei kalten Temperaturen im März seien die Reserven ausreichend.

Die Initiative ist ein Zusammenschluss von Betreibern von Gas- und Wasserstoffspeichern. Mit derzeit 16 Mitgliedern repräsentiert die Initiative über 90 Prozent der deutschen Gasspeicherkapazitäten.

(U.Kabuchyn--DTZ)

Empfohlen

Baustellen-Pause: Deutsche Bahn über Weihnachten pünktlicher als sonst

Über die Weihnachtstage waren die Züge der Deutschen Bahn deutlich pünktlicher als sonst. Die Pünktlichkeitsquote im Fernverkehr lag am 24., 25. und 26. Dezember bei über 75 Prozent, wie ein Konzernsprecher am Samstag der Nachrichtenagentur AFP sagte. Dies waren rund 20 Prozentpunkte mehr als im November-Schnitt. Die Bahn verwies auf einen hohen Personal- und Zugeinsatz, aber auch auf die Reduzierung von Baustellen über die Feiertage.

Zoll mahnt zur Vorsicht bei Feuerwerk aus dem Ausland

Vor dem Verkaufsstart für Silvester-Feuerwerk hat der Zoll vor den Gefahren durch nicht zugelassene Pyrotechnik aus dem Ausland gewarnt. Einige Produkte, die in benachbarten Ländern oder online angeboten würden, entsprächen nicht den deutschen Sicherheitsstandards und könnten beim Zünden unberechenbare und schwere Folgen haben, teilte das Hauptzollamt Karlsruhe am Samstag mit. Es verwies auch auf mögliche strafrechtlichen Konsequenzen bei der Einfuhr solcher Feuerwerkskörper aus dem Ausland.

Bundesnetzagentur erwartet 2026 "stabile oder sinkende" Strompreise

Die Bundesnetzagentur erwartet im kommenden Jahr "stabile oder sinkende" Strompreise: "Mit den erneuerbaren Energien wächst das Stromangebot, das senkt die Erzeugungspreise", sagte der Präsident der Bundesnetzagentur, Klaus Müller, der "Rheinischen Post" vom Samstag. Zwar stiegen wegen des Netzausbaus die Netzentgelte. Der Staat werde diese aber mit 6,5 Milliarden Euro subventionieren, womit es unter dem Strich nicht zu einer Verteuerung kommen werde.

Zeitungsbericht: Deutsche Bahn über Weihnachten pünktlicher als sonst

Über die Weihnachtstage waren die Züge der Deutschen Bahn einem Medienbericht zufolge deutlich pünktlicher als sonst. Wie die "Bild"-Zeitung am Samstag unter Berufung auf Bahnkreise meldete, erreichten an den Weihnachtstagen 75 Prozent der ICE- und IC-Züge die Bahnhöfe pünktlich. Das waren 20 Prozent mehr als der Durchschnitt im Monat November. Im November hatten lediglich 55 Prozent der Züge pünktlich ihr Ziel erreicht.

Textgröße ändern: