Deutsche Tageszeitung - Agrarminister der Länder fordern Ausnahmen beim Mindestlohn

Agrarminister der Länder fordern Ausnahmen beim Mindestlohn


Agrarminister der Länder fordern Ausnahmen beim Mindestlohn
Agrarminister der Länder fordern Ausnahmen beim Mindestlohn / Foto: © AFP

Die Agrarminister der Bundesländer haben mit Blick auf die Debatte über eine deutliche Anhebung des Mindestlohns Ausnahmeregelungen für die Landwirtschaft gefordert. "In der Landwirtschaft sind viele Menschen saisonal beschäftigt, die eben nicht dauerhaft in Deutschland leben und auch nicht die deutschen Lebenshaltungskosten zu tragen haben", sagte Baden-Württembergs Vertreter Peter Hauk (CDU) am Freitag im Anschluss an die Agrarministerkonferenz in Baden-Baden.

Textgröße ändern:

Es gehe darum, dass am Agrarstandort Deutschland "unter fairen Wettbewerbsbedingungen" produziert werden kann, führte Hauk aus. "Wir beobachten, dass wir jedes Jahr im Obst-, Gemüse- und Weinbau weniger Flächen bewirtschaften, dass weniger Produkte auf den Markt kommen, der Selbstversorgungsgrad sinkt." Das sei "bedenklich".

Eine Lösung wäre es, beim Mindestlohn zu "differenzieren" und "beispielsweise die saisonalen Beschäftigten in der Landwirtschaft von zukünftigen Steigerungen" auszunehmen, sagte Hauk weiter. "Ansonsten droht Gefahr, dass wir den Gemüse- und Obstbau in Deutschland komplett verlieren."

Der Mindestlohn ist derzeit Thema der Koalitionsgespräche von Union und SPD. In ihrem Sondierungspapier heißt es dazu, eine Anhebung des Mindestlohns von derzeit 12,82 auf die von der SPD gewünschten 15 Euro ab 2026 sei "erreichbar". Interessensvertreter der Landwirtschaft warnten daraufhin, dass etwa der Anbau von Erdbeeren und Spargel in Deutschland dann nicht mehr wirtschaftlich sei.

(M.Dorokhin--DTZ)

Empfohlen

Zollkonflikt: Trump bestätigt erstmals US-Gespräche mit China

US-Präsident Donald Trump hat erstmals Gespräche mit China im Zollkonflikt bestätigt. "Ja, wir reden mit China", sagte Trump am Donnerstag im Weißen Haus. Peking habe sich bei seiner Regierung bereits "mehrmals gemeldet".

Onlinewerbung: Google in USA wegen Monopols verurteilt

Ein US-Bundesgericht hat den Internetkonzern Google wegen Wettbewerbsverstößen im Bereich der Onlinewerbung verurteilt. Eine Richterin im US-Bundesstaat Virginia entschied am Donnerstag, Google habe ein illegales Monopol bei Werbetechnologien betrieben. Sie gab damit der US-Regierung Recht, die den Konzern verklagt hatte. Google will die Entscheidung anfechten.

Trump strebt Zoll-Deal mit EU an - Meloni nennt USA "verlässlichen Partner"

US-Präsident Donald Trump strebt eine Einigung im Zollstreit mit der Europäischen Union an. Er glaube zu "hundert Prozent" an einen Deal, sagte Trump am Donnerstag bei einem gemeinsamen Auftritt mit Italiens Regierungschefin Giorgia Meloni im Weißen Haus. Meloni äußerte sich ebenfalls optimistisch über eine Lösung. Sie nannte die USA einen "verlässlichen Partner".

Lagarde: Einfluss der US-Zollpolitik auf die Inflation noch nicht absehbar

Der Einfluss der US-Zollpolitik auf die Inflation in Europa ist nach Ansicht der Chefin der Europäischen Zentralbank (EZB) derzeit noch nicht absehbar. "Der Nettoeffekt auf die Inflation wird im Laufe der Zeit deutlicher werden", sagte Christine Lagarde am Donnerstag nach der Leitzinsentscheidung der EZB in Frankfurt am Main. Die aktuelle Lage sei mit einer hohen Unsicherheit behaftet.

Textgröße ändern: