Deutsche Tageszeitung - EU-Kommission will alte Autos öfter zum TÜV schicken

EU-Kommission will alte Autos öfter zum TÜV schicken


EU-Kommission will alte Autos öfter zum TÜV schicken
EU-Kommission will alte Autos öfter zum TÜV schicken / Foto: © AFP/Archiv

Alte Autos und Transporter sollen nach Vorstellung der EU-Kommission künftig öfter zum TÜV müssen: nicht mehr alle zwei Jahre, sondern jedes Jahr. Wie aus Vorschlägen der Kommission vom Donnerstag hervorgeht, soll dies für alle Autos und Transporter gelten, die mindestens zehn Jahre alt sind. Die Kommission will zudem neue Prüfmethoden für Feinstaub und Stickstoffoxid vorschreiben, um Betrug zu verhindern.

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EU-Verkehrskommissar Apostolos Tzitzikostas sprach von einem "großen Schritt nach vorne, um unsere Straßen sicherer und unsere Luft sauberer zu machen". Ziel der neuen Regeln sei es, "Fahrzeuge mit hohem Schadstoffausstoß zu erkennen, einschließlich manipulierter Fahrzeuge", teilte die Kommission mit. Für Elektroautos will Brüssel spezifische Kontrollen einführen.

Damit dürfte Brüssel unter anderem die Lehren aus der sogenannten Dieselgate-Affäre ziehen, die 2015 ins Rollen gekommen war. Volkswagen räumte damals nach US-Ermittlungen ein, in Millionen von Fahrzeugen eine Software eingebaut zu haben, die den Ausstoß von Stickoxid nur auf dem Prüfstand senkt, nicht aber im Straßenverkehr.

Die Überarbeitung der europäischen Kontrollvorgaben sei "prinzipiell gut", erklärte der CDU-Verkehrspolitiker und EU-Abgeordnete Jens Gieseke. Den Vorschlag für einen jährlichen TÜV für ältere Fahrzeuge lehnte er mit Verweis auf höhere Kosten für Autofahrerinnen und Fahrer jedoch ab. Das bisherige System sei "auch für ältere Pkw ausreichend".

Über die Vorschläge aus Brüssel müssen nun das Europaparlament und der Rat der 27 Mitgliedsländer verhandeln, die jeweils Änderungen einbringen können. Nach Aussage der EU-Kommission sollen die neuen Regeln dazu beitragen, die Zahl der Verkehrstoten in der EU zu senken. Im vergangenen Jahr starben nach Kommissionsangaben rund 19.800 Menschen bei Verkehrsunfällen.

(V.Korablyov--DTZ)

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