Deutsche Tageszeitung - EU-Umweltminister einigen sich auf Recycling-Vorgaben für Autos

EU-Umweltminister einigen sich auf Recycling-Vorgaben für Autos


EU-Umweltminister einigen sich auf Recycling-Vorgaben für Autos
EU-Umweltminister einigen sich auf Recycling-Vorgaben für Autos / Foto: © AFP/Archiv

Die Umweltministerinnen und -minister der Europäischen Union haben sich auf EU-weite Recycling-Vorgaben für Autos geeinigt. Die Minister aus den 27 EU-Ländern beschlossen bei ihrem Treffen am Dienstag in Luxemburg einen Gesetzesentwurf, nach dem Autos künftig so gebaut werden sollen, dass einzelne Teile leichter ausgebaut und ersetzt werden können. Die geplanten Regeln gehen nun in die Verhandlungen mit dem Europaparlament.

Textgröße ändern:

Die Vorschläge sehen auch einen Mindestanteil für recyceltes Plastik in Neuwagen vor. Die Umweltministerinnen und -minister wollen diesen Anteil schrittweise einführen. Sechs Jahre nach Inkrafttreten der Verordnung soll er demnach 15 Prozent betragen und in den folgenden vier Jahren auf 25 Prozent steigen. Die Position der EU-Länder fällt damit schwächer aus als von Brüssel vor zwei Jahren vorgeschlagen.

Nach Vorstellung der EU-Staaten soll die Kommission zudem "vorübergehende Abweichungen" vom Mindestanteil erlauben, "wenn ein Mangel an recyceltem Kunststoff besteht oder die Preise übermäßig hoch sind". In Zukunft seien zudem Mindestanteile für weitere Rohstoffe möglich, etwa für recycelten Stahl, Aluminium oder Batteriekomponenten.

Mit dem geplanten Gesetz will die EU die Autobauer auch stärker für das Recycling verschrotteter Pkw und Transporter in die Pflicht nehmen. Sie sollen etwa für die Lieferung vom Schrottplatz zum Ort der Demontage zahlen. Für Lkw und Motorräder sollen die Hersteller die Kosten für den gesamten Recycling-Prozess übernehmen.

Bundesumweltminister Carsten Schneider (SPD) hatte sich in Luxemburg für die Pläne ausgesprochen. Ziel sei es, dass "wir diese Produkte selbst wieder recyceln und uns somit unabhängig von andere Produzenten oder anderen Ländern machen, was die Rohstofffrage betrifft", sagte er am Rande des Treffens. Mehr Recycling sei zudem "umweltpolitisch sinnvoll".

(T.W.Lukyanenko--DTZ)

Empfohlen

Verband kritisiert niedrigen Frauenanteil bei Investitionsgipel im Kanzleramt

Der Verband der Unternehmerinnen (VdU) hat den geringen Frauenanteil beim Investitionsgipfel im Kanzleramt bemängelt. "Made for Germany - aber offenbar nicht made for Frauen. Dass bei einem Gipfel dieser Größenordnung nur eine weibliche CEO vertreten war, ist nicht nur ein Signal des Stillstands, sondern Ausdruck eines strukturellen Problems", sagte VdU-Geschäftsführerin Evelyne de Gruyter den Zeitungen der Funke Mediengruppe laut Vorabmeldung von Dienstag.

Britische Regierung gibt grünes Licht für Bau von Atomkraftwerk Sizewell C

Nach einer Einigung mit Investoren hat die britische Regierung endgültig grünes Licht für den Bau des Atomkraftwerks Sizewell C gegeben. Das Projekt in Ostengland werde etwa 38 Milliarden Pfund (43,8 Milliarden Euro) kosten, erklärte die Regierung am Dienstag. Energieminister Ed Miliband sprach von einer "Investition, die Millionen von Haushalte über Generationen hinweg mit sauberer, heimischer Energie vorsorgen wird".

Wegen Zöllen: Astrazeneca investiert 50 Milliarden Dollar in den USA

Vor dem Hintergrund drohender US-Zölle hat der britische Pharmakonzern Astrazeneca angekündigt, 50 Milliarden Dollar (rund 42,8 Milliarden Euro) in den USA zu investieren. Ein Großteil der Mittel soll in den Bau einer Produktionsstätte im Bundesstaat Virginia fließen, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte. Demnach rechnet Astrazeneca damit, bis 2030 die Hälfte seines Umsatzes in den USA zu machen.

Durchschnittsmensch in Deutschland: 44,9 Jahre alt und 3978 Euro Bruttoverdienst

Der Durchschnittsmensch in Deutschland ist 44,9 Jahre alt und hat ein Bruttoeinkommen von 3978 Euro. Das teilte das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Dienstag zum Start einer entsprechenden Sonderseite mit. Die Durchschnittsfrau war zum Stichtag Ende 2024 demnach mit 46,2 Jahren gut zweieinhalb Jahre älter als der Durchschnittsmann mit 43,5 Jahren.

Textgröße ändern: