Deutsche Tageszeitung - Europäischer Gerichtshof: Kein Bio-Logo für medizinischen Salbeitee

Europäischer Gerichtshof: Kein Bio-Logo für medizinischen Salbeitee


Europäischer Gerichtshof: Kein Bio-Logo für medizinischen Salbeitee
Europäischer Gerichtshof: Kein Bio-Logo für medizinischen Salbeitee / Foto: © AFP/Archiv

Salbeitee, der als traditionelles pflanzliches Arzneimittel verkauft wird, darf kein europäisches Bio-Siegel tragen. Er fällt ausschließlich unter die EU-Regelung zu Arzneimitteln und nicht unter jene über ökologische Produktion, wie der Europäische Gerichtshof (EuGH) in Luxemburg am Donnerstag entschied. Er hielt aber eine Ausnahme für möglich. (Az. C-618/23)

Textgröße ändern:

Wenn die zuständige Behörde im Genehmigungsverfahren feststelle, dass Inhaltsstoffe aus biologischem Anbau sich günstig auf die therapeutischen Eigenschaften auswirken, könne sie das Logo auf der Packung erlauben.

Der EuGH beantwortete mit seinem Urteil Fragen des Oberlandesgerichts Düsseldorf. Es ist mit einem Rechtsstreit zwischen den Unternehmen Twardy und Salus befasst. Salus verkaufte Salbeitee, auf dessen Packung das EU-Bio-Siegel zu sehen war. Twardy beantragte, das dem Konkurrenten zu verbieten.

Der EuGH erklärte nun, dass die Verpackung von Arzneimitteln zwar freiwillige Informationen enthalten dürfe, die für die Patienten wichtig und keine Werbung seien. Informationen über den biologischen Anbau von Wirkstoffen erfüllten diese Voraussetzungen aber nicht. Diese Arzneimittel könnten ohne Rezept gekauft werden und solche Informationen könnten Verbraucher zum Kauf veranlassen, auch wenn sie nicht unbedingt in medizinischer Hinsicht wichtig seien.

Im konkreten Fall muss nun das Düsseldorfer Gericht entscheiden. Es ist dabei an die Rechtsauffassung des EuGH gebunden.

(L.Møller--DTZ)

Empfohlen

Preise für Wohnimmobilien steigen zum vierten Mal in Folge

In Deutschland sind die Preise für Wohnimmobilien abermals angestiegen. Von Juli bis Ende September 2025 kletterten die Preise im Schnitt um 3,3 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Dienstag mitteilte. Dabei verteuerten sich die Wohnimmobilien in allen Regionen Deutschlands. Die Immobilienpreise waren ab Ende 2022 zwei Jahre lang gesunken, seit dem vierten Quartal 2024 steigen sie jedoch wieder.

Sekt & Co.: Konsum von Schaumwein binnen zehn Jahren um ein Fünftel gesunken

Zu festlichen Anlässen wie Weihnachten oder Silvester wird gerne mit Sekt, Prosecco oder Champagner angestoßen: Der Konsum von Schaumweinen in Deutschland ist binnen zehn Jahren jedoch um rund ein Fünftel gesunken, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag mitteilte. Tranken die Menschen in Deutschland 2014 im Schnitt noch 46 Gläser Schaumwein pro Jahr, waren es 2024 nur noch 36.

Deutsche und französische Milchindustrie: Chinesische EU-Zölle sind "harter Schlag"

Nach der Ankündigung Chinas, vorläufige Zölle in Höhe von bis zu 42,7 Prozent auf Milchprodukte aus der EU zu verhängen, haben die deutsche und die französische Milchindustrie besorgt reagiert. Für die betroffenen Unternehmen sei es "ein harter Schlag, wenn nun das Doppelte oder gar Fünffache an Zollgebühren fällig werden", erklärte der Milchindustrie-Verband in Berlin gegenüber der Nachrichtenagentur AFP am Montag. Frankreichs Milchindustrie sprach von "einem Schock" für französische Käse- und Sahneexporteure.

Wegen "nationaler Sicherheit": USA stoppen Offshore-Windprojekte

Die US-Regierung von Präsident Donald Trump hat alle größeren Offshore-Windprojekte vor der Küste der Vereinigten Staaten vorerst gestoppt. Das Innenministerium in Washington begründete dies am Montag mit "nationalen Sicherheitsrisiken". Trump ist ein erklärter Windkraft-Gegner.

Textgröße ändern: