Deutsche Tageszeitung - EU und Japan wollen sich gemeinsam für "fairen" Welthandel einsetzen

EU und Japan wollen sich gemeinsam für "fairen" Welthandel einsetzen


EU und Japan wollen sich gemeinsam für "fairen" Welthandel einsetzen
EU und Japan wollen sich gemeinsam für "fairen" Welthandel einsetzen / Foto: © POOL/AFP

Angesichts der US-Zollpolitik und wachsender Spannungen mit China wollen die Europäische Union und Japan für ein "freies und faires" weltweites Handelssystem zusammenarbeiten. Bei einem Gipfeltreffen in Tokio kündigten die EU-Kommission und die japanische Regierung eine "Allianz für Wettbewerbsfähigkeit" an, um den bilateralen Handel zu steigern, unfaire Praktiken anzugehen und Innovation zu steigern.

Textgröße ändern:

"In der heutigen Welt muss die Wettbewerbsfähigkeit mit vertrauenswürdigen Partnern wie Japan aufgebaut werden", sagte EU-Chefin Ursula von der Leyen nach Gesprächen mit dem japanischen Regierungschef Shigeru Ishiba. Europa und Japan zusammen stünden für ein Fünftel der weltweiten Wirtschaftsleistung sowie für einen Markt von 600 Millionen Menschen. "Wir haben also die Größenordnung, um weltweite Regeln für den Handel und Technologie im Einklang mit unseren Werten der Fairness und Offenheit zu gestalten."

Ishiba sagte seinerseits, die EU und Japan seien sich einig darin, zur Stärkung einer "stabilen und vorhersehbaren, auf Regeln basierenden, freien und fairen Wirtschaftsordnung" zusammenzuarbeiten.

Von der Leyen gratulierte Ishiba zu seinen "erfolgreichen Verhandlungen" im Zollstreit mit der US-Regierung. US-Präsident Donald Trump hatte am Dienstag ein "enormes" Abkommen mit Japan verkündet. Demnach werden bei der Einfuhr japanischer Waren in die USA künftig mindestens 15 Prozent Aufschlag fällig - deutlich weniger als die zuvor angedrohten 25 Prozent. Die japanische Regierung begrüßte insbesondere eine Absenkung des bisherigen Zollsatzes von 25 Prozent auf Autoexporte.

Der EU ist bislang nicht gelungen, eine Einigung mit den USA zu treffen. Trump hatte die Frist für Verhandlungen Anfang Juli aufgeschoben. Wenige Tage später kündigte er Zölle von 30 Prozent auf europäische Waren an, die ab dem 1. August fällig werden könnten. Mindestens bis zu diesem Datum will die EU weiter verhandeln.

(O.Tatarinov--DTZ)

Empfohlen

Bahn kauft mehr als 3000 neue Busse - auch bei chinesischem Hersteller

Die Deutsche Bahn plant die größte Anschaffung von Bussen in ihrer Unternehmensgeschichte. Das Unternehmen will nach eigenen Angaben rund 3300 Busse mit Hybrid- oder Elektroantrieb anschaffen, die für die Regionalverkehrstochter DB Regio in ganz Deutschland eingesetzt werden sollen. Der Hauptpartner soll dabei das Münchner Unternehmen MAN Truck & Bus werden. Etwa fünf Prozent der Neuanschaffungen sollen vom chinesischen Hersteller BYD aus seiner Produktion in Ungarn kommen, wie die Bahn am Samstag mitteilte.

Spahn zu Heizungsgesetz: Es darf keinen Zwang bei Heizungen im Bestand geben

In der Koalitionsdebatte um die Reform des Heizungsgesetzes hat Unionsfraktionschef Jens Spahn (CDU) die Abschaffung aller Vorgaben zu neuen Heizanlagen in Bestandsbauten gefordert. "Das Heizungsgesetz abzuschaffen, heißt für uns, dass es keinen Zwang bei Heizungen im Bestand gibt", sagte Spahn dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (Samstagsausgaben).

Bei Überschwemmungen zerstörte Ahrtalbahn wiedereröffnet

Mehr als vier Jahre nach der Hochwasserkatastrophe im rheinland-pfälzischen Ahrtal ist die damals zerstörte Strecke der Ahrtahlbahn wieder eröffnet worden. Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder (CDU), Ministerpräsident Alexander Schweizer (SPD) und Bahn-Chefin Evelyn Palla nahmen am Freitag an der Eröffnungsfahrt teil. Ab Sonntag fahren auf der Strecke wieder zwei Regionalzuglinien im regulären Betrieb.

EU-Staaten einigen sich auf Paketabgabe auf Billigimporte - vor allem aus China

Im Kampf gegen Billigimporte aus Drittländern wird ab Juli in der EU eine Sonderabgabe von drei Euro auf kleinere Pakete aus Drittstaaten erhoben. Das beschlossen am Freitag die EU-Finanzminister. Die neue Regelung betrifft vor allem Sendungen von Billighändlern chinesischen Ursprungs wie Temu und Shein. Der Handelsverband Deutschland (HDE) begrüßte die Abgabe als "ersten Schritt" zu fairem Wettbewerb.

Textgröße ändern: