Deutsche Tageszeitung - EU-Neuwagenmarkt im ersten Halbjahr um 1,9 Prozent geschrumpft

EU-Neuwagenmarkt im ersten Halbjahr um 1,9 Prozent geschrumpft


EU-Neuwagenmarkt im ersten Halbjahr um 1,9 Prozent geschrumpft
EU-Neuwagenmarkt im ersten Halbjahr um 1,9 Prozent geschrumpft / Foto: © AFP

Die Zulassungen von Neuwagen in der EU sind im ersten Halbjahr im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 1,9 Prozent zurückgegangen. Knapp 5,6 Millionen neue Fahrzeuge kamen in den ersten sechs Monaten des Jahres auf die Straße, wie der europäische Herstellerverband Acea in Brüssel am Donnerstag mitteilte. Benziner und Diesel verzeichneten starke Rückgänge, während Hybride und E-Autos Marktanteile dazu gewannen.

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Gut 869.000 reine E-Autos wurden im ersten Halbjahr neu zugelassen - rund 22 Prozent mehr als im Vorjahr, wie Acea ausführte. Sie kamen damit auf einen Marktanteil von 15,6 Prozent. In Deutschland war der Anstieg im Vorjahresvergleich mit 35,1 Prozent besonders stark, während in Frankreich sogar etwas weniger neue E-Autos zugelassen wurden.

Auch bei Plugin-Hybriden verzeichnete Deutschland einen massiven Anstieg um 55,1 Prozent, in Italien und besonders Spanien war der Anstieg noch stärker. EU-weit wurden im ersten Halbjahr gut 469.0000 Plugin-Hybride zugelassen, was einem Marktanteil von 8,4 Prozent entspricht.

Bei nicht aufladbaren Hybridmodellen verzeichnete Frankreich mit 34,1 Prozent die stärkste Zunahme, in Deutschland gab es ein Plus von 9,9 Prozent. Mit gut 1.943.000 Fahrzeugen kamen die Hybriden auf 34,1 Prozent Marktanteil. Sie liegen mittlerweile deutlich vor Benzinern mit einem Anteil von 28,4 Prozent.

Die Verkäufe von Neuwagen mit Verbrennermotor gingen laut Acea in allen großen EU-Märkten deutlich zurück, in Deutschland war der Einbruch besonders stark. Diesel-Fahrzeuge kamen EU-weit noch auf einen Marktanteil von 9,4 Prozent.

"Die Nachfrage nach Neuwagen bleibt äußerst mau", resümiert Constantin Gall, Automarkt-Experte bei EY. "Das liegt an den schwierigen Rahmenbedingungen: Schwaches Wirtschaftswachstum, hohe Neuwagenpreise, hohe Unsicherheit, geopolitische Konflikte."

Auf dem Markt für Elektroautoes sieht EY viel Bewegung. Zwar seien die Zulassungen des US-Pioniers Tesla stark zurückgegagnen, dafür hätten andere Hersteller im Elektrosegment Zuwächse verzeichnet. "Die Elektromobilität macht Fortschritte - die Zuwächse fallen allerdings weitaus geringer aus als von Politik und Industrie erhofft", erklärte Gall.

(L.Møller--DTZ)

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